Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Jim Rockford Band eröffnet das Löwen-Festival im „Löf“
Der Inhaber des Eventlokals „Löf“, Maximilian Süss, eröffnete das erste Konzert des diesjährigen Löwen-Festivals vor kleiner, aber feiner Runde am Donnerstagabend um kurz nach 19 Uhr. Insgesamt 30 Besucher waren im „Löf“an der Theodor-Körner-Straße live vor Ort. Die Techniker von Alpha-Alias rund um Sven Schulte sorgten dafür, dass das Konzert der Jim Rockford Band auch per Stream empfangen werden konnte.
Der musikalische Kopf der Jim Rockford Band ist Gitarrist und Sänger Oliver Hanf, der den Abend mit Marc Cohns „Walking in Memphis“eröffnete, wobei seine markante Stimme zumal in etwas höheren Regionen an Sting erinnerte. Als sensibler und zugleich virtuoser Keyboarder war Sebastian Eichmeier dabei.
Und Hanf konnte bei diesem „ersten Löwen-Festival-Hauskonzert“(Süss) auf zwei erstklassige Sängerinnen zurückgreifen, die sich den Gesangspart aufteilten: Natalie Bonds, die Soul und Funk gleichsam zu leben scheint, sowie Jenny Rizzo, der die Midtempo-Stücke sehr liegen. Oliver Hanf moderierte, sang und spielte seine Gitarre mit viel Herzblut, hatte sicht- und hörbar viel Spaß, wieder vor Publikum spielen zu können, und gewann in seinem mehr als zweistündigen Set die Herzen (und Ohren) zumindest der anwesenden Gäste im Sturm.
Viele musikalische Eindrücke des Abends wären erwähnenswert: Wie
Hanf es dank seines Gitarrenspiels schaffte, selbst einer eher melancholischen Halbballade wie „You might need somebody“noch einen Hauch von Funk mitzugeben, dass ein Reggae wie „I feel lonely“ungeheuer grooven kann, dass Oliver Hanf durchaus auch als Rapper durchgeht und dass die Soli von Hanf (leider zu wenige) noch immer viel erzählen und er niemals Egotrips auf der Gitarre produziert.
Sebastian Eichmeier begleitete den Gitarristen und die Sängerinnen effektvoll, so dass die Bezeichnung „Begleiter“nicht angemessen erscheint, er ist weitaus mehr als das. Die Band konzentrierte sich auf soulig oder funkig angehauchte Songs vorzugsweise der 80er- und der 90er-Jahre. Ja, „September“von Earth, Wind & Fire ist gegen Ende der 70er-Jahre erschienen, aber das blieb an diesem Abend die Ausnahme. Besagtes Stück sang Oliver Hanf und bewies, dass seine Stimme auch in höchsten Lagen noch eine Menge Power besitzt.
Wie nebenbei verführte Oliver Hanf das Publikum zum stadionreifen Mitsingen, und selbst die Aufforderung „Everybody scream!“wurde sofort umgesetzt. Publikum und Band verbreiteten gute Laune, und so soll es ja auch sein beim Löwen-Festival. Nach mehr als zwei Stunden war um 21.15 Uhr dann für diesen Abend Schluss.
Am kommenden Donnerstag um 19 Uhr wird das Duo King’s Tonic mit seiner Mischung aus Punk, Rock und Songwriter-Musik das „Löf“rocken.