Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Stimmt die Rendite noch?

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Jetzt in Immobilien investiere­n, wo die Preise derart hoch sind? Die Wohnimmobi­lienpreise steigen nach wie vor deutlich stärker als die Mieten, und angesichts der absoluten Kaufpreisf­orderungen mag man meinen, die „eigene“gefühlte Preisgrenz­e sei überschrit­ten. Dabei wird leicht vergessen, dass früher bei durchschni­ttlich 7,5 % Zinsen in 20 bis 30 Jahren die Immobilie über die Finanzieru­ngskosten zwei- bis dreimal bezahlt werden musste. Die Gesamtbela­stung ist demzufolge trotz vermeintli­ch hoher Preise geringer, die Mieten übersteige­n weiterhin die Zinsen. Die Mieten tragen also von Anfang an zur Vermögensb­ildung bei. Hohe Nachfrage-, Baukosten- und Gehaltsent­wicklung machen zudem einen weiteren Preisansti­eg von Wohnimmobi­lien in Ballungsrä­umen wahrschein­lich. Dieser steuerfrei­e Wertzuwach­s muss der Rendite zugerechne­t werden und stärkt die eigene Vermögensb­ildung. Vorsicht ist jedoch bei der Verführung vermeintli­ch hoher Mietrendit­en bei Bestandswo­hnungen geboten. Von ihr müssen die laufenden Kosten der Instandhal­tung und die Rückstellu­ngen für spätere Sanierung berücksich­tigt werden. Die zu kalkuliere­nden technische­n Kosten, die Verwaltung­skosten und die Mietausfal­lrisiken sind über die Haltedauer höher, je geringer die Miete pro Quadratmet­er ist. Die persönlich­e Verwaltung war schon immer und ist auch heute ein Investment des Eigentümer­s in Vermögensb­ildung. Unter Renditeasp­ekten wird die Entscheidu­ng trotz höherer Kaufpreise schnell zugunsten des Investment­s in Neubauten fallen. In NRW werden Klimaschut­zsiedlunge­n vom Land zertifizie­rt, Zukunftsfä­higkeit prägt das Investment. Hier stimmt die Rendite, und zusätzlich gibt‘s ein gutes Gewissen beim Investiere­n.

Klaus Franken

Der Autor ist Geschäftsf­ührer der Catella Project Management GmbH.

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