Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Ein Cabrio muss nicht immer neu sein
Autos ohne Verdeck sind im Sommer beliebt. Als Neuwagen sind sie jedoch recht teuer. Es geht aber auch günstiger.
Die Sonne über dem Kopf, der Wind im Haar – Cabriofahren kann im Sommer richtig Spaß machen. Ein Cabrio muss im Einzelfall nicht teuer sein, wie folgende Beispiele für unter
10.000 Euro zeigen. Denn Cabrios gibt es auch gebraucht. Die jeweils genannte Spanne der durchschnittlichen Gebrauchtwagenpreise sowie die Kilometerangaben basieren auf Daten der Marktbeobachter Deutsche Automobil Treuhand (DAT) und Schwacke.
Für die Turboversion des Colt-Cabrios verlangte Mitsubishi 22.900 Euro zum Marktstart 2006, viel für den japanischen Open-Air-Flitzer. Das fiel auch dem ADAC auf, als er ihn 2006 einem Test unterzog: „teuer in Anschaffung und Unterhalt“, lautete das Urteil. Zugleich aber attestierte der Club dem 3,89 Meter kurzen Wagen „sehr gute Fahrleistungen“– kein Wunder bei 110 kW/150 PS im Kleinwagen. 8,4 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h und maximal 205 km/h. Für einen CZC 1.5 Turbo von
2006 mit 124.000 bis 185.000 Kilometern Laufleistung sollte man zwischen rund 2600 und
3200 Euro einplanen.
Auf Basis des Ka brachte Ford
2003 den Streetka als Roadster. Mit einem Startpreis von damals 16.990 Euro galt der Kölner mit dem Faltverdeck als ein erschwingliches Cabrio. Die Elegance-Ausführung kostete knapp 3000 Euro mehr. Unter der Haube gab es einzig einen
1,6 Liter großen, aber durstigen Reihenvierzylinder mit 70
kW/95 PS, der bis zu 173 km/h schafft. Der ADAC ermittelte einst 8,3 Liter auf 100 Kilometer. Dafür aber böte der Streetka sichere Fahreigenschaften, sei gut verarbeitet, der Dachmechanismus praktisch, hieß es. Preise eines Streetka 1.6 8V Elegance von 2004 bis 2006:
1600 Euro bis 2100 Euro bei 123.000 bis 195.000 Kilometern.
Der Jimny in der Frischluftversion ist kein klassisches Cabrio.
Eher ein aufgeschnittener Geländewagen inklusive zuschaltbarem Allradantrieb und etwas umständlich zu bedienendem Faltverdeck. Suzuki verkaufte die offene Version des Jimny bis 2011. Mit hohen Ansprüchen an Verarbeitung,
Komfort, Umwelt und Sicherheit dürfe man dem Modell nicht kommen, stellte der ADAC 2003 fest. Dafür bereite der Jimny abseits der Straße Spaß beim „Kurzstrecken-Einsatz bei schönem Wetter“. Anfangs kam der Vierzylinder-Otto auf 59 kW/80 PS, später 63
kW/86 PS. Der Neupreis lag mit 13.610 Euro zwar niedrig, dafür bekam man aber weder ESP noch ABS oder Airbags, auch nicht auf Wunsch. Preise für ein Jimny Cabrio 1.3 Classic von 2003 bis 2004 (135.000 bis
205.000 Kilometer): rund 3300 Euro bis 4700 Euro.
2005 kam der Micra als C+C heraus, als Cabrio-Coupé. Die japanische Marke entschied sich für ein robustes und vor allem vollautomatisch per Knopfdruck zu bedienendes Faltverdeck aus Stahl und Glas vom Zulieferer Karmann in Osnabrück. Mit 16.590 Euro kostete die Version rund 2500
Euro mehr als der geschlossene Micra, und sie ist mit 3,82 Meter länger. Die Premiumversion mit größerem Motor kostete 21.240 Euro. „Für Frischluft-Enthusiasten der Mercedes SLK im Kleinformat“, zog der ADAC einen rühmlichen Vergleich. Der SLK war ebenfalls mit einem versenkbaren Hardtop bestückt. Der C+C wurde mit 65 kW/88 PS und 81 kW/110 PS aus 1,4 respektive 1,6 Litern Hubraum ausgeliefert. Fahrleistungen der Benziner: bis 191 km/h. Der ADAC lobte unter anderem die sichere Straßenlage dank ESP und die gute Serienausstattung mit unter anderem ABS, vier Airbags, elektrischen Fensterhebern und Bordcomputer. ESP oder beheizte Sportsitze kamen extra. Preise für einen Micra C+C 1.6 Premium von 2006: gut 2400 bis 3000 Euro (141.000 bis 185.000 Kilometer).