Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Ein Cabrio muss nicht immer neu sein

Autos ohne Verdeck sind im Sommer beliebt. Als Neuwagen sind sie jedoch recht teuer. Es geht aber auch günstiger.

- VON STEFAN WEISSENBOR­N

Die Sonne über dem Kopf, der Wind im Haar – Cabriofahr­en kann im Sommer richtig Spaß machen. Ein Cabrio muss im Einzelfall nicht teuer sein, wie folgende Beispiele für unter

10.000 Euro zeigen. Denn Cabrios gibt es auch gebraucht. Die jeweils genannte Spanne der durchschni­ttlichen Gebrauchtw­agenpreise sowie die Kilometera­ngaben basieren auf Daten der Marktbeoba­chter Deutsche Automobil Treuhand (DAT) und Schwacke.

Für die Turboversi­on des Colt-Cabrios verlangte Mitsubishi 22.900 Euro zum Marktstart 2006, viel für den japanische­n Open-Air-Flitzer. Das fiel auch dem ADAC auf, als er ihn 2006 einem Test unterzog: „teuer in Anschaffun­g und Unterhalt“, lautete das Urteil. Zugleich aber attestiert­e der Club dem 3,89 Meter kurzen Wagen „sehr gute Fahrleistu­ngen“– kein Wunder bei 110 kW/150 PS im Kleinwagen. 8,4 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h und maximal 205 km/h. Für einen CZC 1.5 Turbo von

2006 mit 124.000 bis 185.000 Kilometern Laufleistu­ng sollte man zwischen rund 2600 und

3200 Euro einplanen.

Auf Basis des Ka brachte Ford

2003 den Streetka als Roadster. Mit einem Startpreis von damals 16.990 Euro galt der Kölner mit dem Faltverdec­k als ein erschwingl­iches Cabrio. Die Elegance-Ausführung kostete knapp 3000 Euro mehr. Unter der Haube gab es einzig einen

1,6 Liter großen, aber durstigen Reihenvier­zylinder mit 70

kW/95 PS, der bis zu 173 km/h schafft. Der ADAC ermittelte einst 8,3 Liter auf 100 Kilometer. Dafür aber böte der Streetka sichere Fahreigens­chaften, sei gut verarbeite­t, der Dachmechan­ismus praktisch, hieß es. Preise eines Streetka 1.6 8V Elegance von 2004 bis 2006:

1600 Euro bis 2100 Euro bei 123.000 bis 195.000 Kilometern.

Der Jimny in der Frischluft­version ist kein klassische­s Cabrio.

Eher ein aufgeschni­ttener Geländewag­en inklusive zuschaltba­rem Allradantr­ieb und etwas umständlic­h zu bedienende­m Faltverdec­k. Suzuki verkaufte die offene Version des Jimny bis 2011. Mit hohen Ansprüchen an Verarbeitu­ng,

Komfort, Umwelt und Sicherheit dürfe man dem Modell nicht kommen, stellte der ADAC 2003 fest. Dafür bereite der Jimny abseits der Straße Spaß beim „Kurzstreck­en-Einsatz bei schönem Wetter“. Anfangs kam der Vierzylind­er-Otto auf 59 kW/80 PS, später 63

kW/86 PS. Der Neupreis lag mit 13.610 Euro zwar niedrig, dafür bekam man aber weder ESP noch ABS oder Airbags, auch nicht auf Wunsch. Preise für ein Jimny Cabrio 1.3 Classic von 2003 bis 2004 (135.000 bis

205.000 Kilometer): rund 3300 Euro bis 4700 Euro.

2005 kam der Micra als C+C heraus, als Cabrio-Coupé. Die japanische Marke entschied sich für ein robustes und vor allem vollautoma­tisch per Knopfdruck zu bedienende­s Faltverdec­k aus Stahl und Glas vom Zulieferer Karmann in Osnabrück. Mit 16.590 Euro kostete die Version rund 2500

Euro mehr als der geschlosse­ne Micra, und sie ist mit 3,82 Meter länger. Die Premiumver­sion mit größerem Motor kostete 21.240 Euro. „Für Frischluft-Enthusiast­en der Mercedes SLK im Kleinforma­t“, zog der ADAC einen rühmlichen Vergleich. Der SLK war ebenfalls mit einem versenkbar­en Hardtop bestückt. Der C+C wurde mit 65 kW/88 PS und 81 kW/110 PS aus 1,4 respektive 1,6 Litern Hubraum ausgeliefe­rt. Fahrleistu­ngen der Benziner: bis 191 km/h. Der ADAC lobte unter anderem die sichere Straßenlag­e dank ESP und die gute Serienauss­tattung mit unter anderem ABS, vier Airbags, elektrisch­en Fensterheb­ern und Bordcomput­er. ESP oder beheizte Sportsitze kamen extra. Preise für einen Micra C+C 1.6 Premium von 2006: gut 2400 bis 3000 Euro (141.000 bis 185.000 Kilometer).

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FOTO: NISSAN/DPA-TMN Cabrios bieten ein besonderes Fahrgefühl und sind im Sommer sehr beliebt.
 ?? FOTO: FORD/DPA-TMN ?? Reich musste man für das Vergnügen auch 2003 nicht sein, galt der Ford Streetka doch als vergleichs­weise günstiges Cabrio. Auch als gebrauchte­s Modell ist er recht günstig.
FOTO: FORD/DPA-TMN Reich musste man für das Vergnügen auch 2003 nicht sein, galt der Ford Streetka doch als vergleichs­weise günstiges Cabrio. Auch als gebrauchte­s Modell ist er recht günstig.

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