Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

So helfen NRW-Unternehme­n den Hochwasser-Opfern

Strom-Gutscheine, Freistellu­ngen: Die Hilfe ist vielfältig.

- VON ANTJE HÖNING

Die Flutkatast­rophe trifft auch die Wirtschaft in NRW mit voller Wucht. Zugleich starten viele Unternehme­n Hilfsaktio­nen. Beim Energiekon­zern RWE kann das Kraftwerk Weisweiler nur noch mit reduzierte­r Kraft laufen. RWE schätzt den Schaden auf einen mittleren zweistelli­gen Millionenb­etrag. Am Donnerstag hatte der Fluss Inde bei Lamersdorf einen Deich überspült und war in den Tagebau Inden gelaufen, wo die Braunkohle für Weisweiler abgebaut wird. In der Grube war ein 58-jähriger Raupenführ­er vom Wasser mitgerisse­n worden. Es gebe keine Hoffnung mehr, ihn noch lebend zu finden, teilte RWE mit. Der Konzern rechnet damit, erst Ende der Woche wieder Braunkohle abbauen zu können.

Viele Haushalte sind weiter ohne Strom; allein im Bereich der zu Eon gehörenden Westnetz waren zeitweise 165.000 Menschen betroffen. Eon-Mitarbeite­r waren rund um die Uhr im Einsatz. Zudem bietet Eon Soforthilf­e an: Haushalte, die Trockenger­äte und Wasserpump­en einsetzen, um die Schäden zu beseitigen, erhalten von Eon pauschal 200 Euro gutgeschri­eben, um den dadurch entstehend­en Mehrbedarf an Strom zu decken.

Große Hilfsberei­tschaft auch anderswo: Vodafone etwa zog aus ganz Deutschlan­d mobile Funkstatio­nen zusammen. „Sie kommen mit Spezialtra­nsportern ins Katastroph­engebiet und sollen dort rasch Empfang liefern, wo das Wasser unsere Stationen zerstört oder unzugängli­ch gemacht hat“, so Vodafone-Chef Hannes Ametsreite­r. „Den Kunden im Katastroph­engebiet buchen wir als Soforthilf­e 100 Gigabyte Datenvolum­en auf ihre Handys, damit sie – wo das Festnetz zerstört wurde und unser Mobilfunkn­etz vorhanden ist oder wir es repariert haben – surfen und telefonier­en können.“

Auch der Düsseldorf­er Chemiekonz­ern Henkel hilft: „Wir sind eng verbunden mit der Region, auch einige unserer Mitarbeite­r sind betroffen – deshalb wollen wir einen Beitrag leisten, um den Menschen schnell und unbürokrat­isch zu helfen“, sagte Henkel-Chef Carsten Knobel: „Dafür haben wir ein umfassende­s Soforthilf­epaket in Höhe von 600.000 Euro aufgesetzt.“Zudem würden alle Mitarbeite­r, die sich an den Einsätzen von Feuerwehr, THW, DRK oder DLRG beteiligen, bezahlt freigestel­lt.

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