Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Tanker-Kollision vor Tobago

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Der Öltanker „Aegean

Captain“war unterwegs nach Singapur. Er hatte erst kurz zuvor Bonaire in der Karibik verlassen und war beladen mit 200.000 Tonnen Rohöl. In seiner Nähe befand sich ein anderer Öltanker: Die „Atlantic Empress“mit mehr als 280.000 Tonnen Rohöl an Bord war auf dem Weg nach Nordamerik­a, Zielhafen war Beaumont in Texas. Beide Schiffe gerieten vor Tobago in einen schweren Sturm. Am Abend des 19. Juli

1979 geschah die Katastroph­e: Die Giganten kollidiert­en. Die „Aegean Captain“riss die Steuerbord­seite der „Atlantic Empress“auf. Auf beiden Tankern brach Feuer aus, vor allem die „Atlantic Empress“wurde von Explosione­n erschütter­t. Drei Minuten nach dem Zusammenst­oß funkte die „Aegean Captain“SOS. Binnen Stunden erreichten mehrere Bergungssc­hlepper die Unglückste­lle, unter anderem die unter deutscher Flagge fahrende „Oceanic“, deren Team das Feuer auf der „Aegean Captain“löschen konnte. Der zweite Öltanker war in einer deutlich schwierige­ren Lage. Die „Atlantic Empress“stand in Flammen, riesige Mengen Öl liefen aus. Ein Teil der Crew war ins Meer geschleude­rt worden oder ums Leben gekommen. Mehr als

20 Seeleute starben. Die Schlepper „Swarte Zee“, „Smit Enterprise“, „Atlantic“und „Baltic“, die zur Rettung gekommen waren, schleppten den brennenden Tanker aufs offene Meer, um eine Ölpest an den Küsten der Karibikins­eln zu verhindern. Immer wieder versuchte man, das Feuer zu löschen, vergeblich. Elf Tage nach der Kollision explodiert­en die Öltanks. 14 Tage nach dem Unfall versank die „Atlantic Empress“im Meer – mit ihr noch etwa 100.000 Tonnen Rohöl.

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