Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Einsatz bei Flut und danach – Nächte im Krisenstab sind lang

Der Dezernent ist Leiter des Krisenstab­s zur Bewältigun­g der Flutkatast­rophe, der im Zwei-Schicht-Betrieb arbeitet.

- BERND BUSSANG FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

Wie lang ist die Nacht eines Krisenstab­sleiters?

Am ersten Tag fing die Arbeit um 16 Uhr an und endete nachts um Drei. Am nächste Morgen ging es dann ab 7.30 Uhr weiter und dauerte bis 13 Uhr. Hintergrun­d ist, wir haben ein Zwei-Schicht-System, es kommt also eine Ablösung. Diese übernimmt mein Kollege Alexander Lünenbach mit seinem Team.

Was tut ein Krisenstab?

Die Feuerwehr kümmert sich um den operativen Teil, unsere Aufgabe ist der administra­tive Bereich. So beispielsw­eise, wenn es darum geht, kurzfristi­g Senioren unterzubri­ngen, die am späten Abend ein Pflegeheim verlassen müssen. Auch die Soldaten und die Einsatzkrä­fte aus Niedersach­sen, die uns unterstütz­en, müssen essen und schlafen. Zu diesen koordinati­ven Aufgaben gehört etwa auch die Öffentlich­keitsarbei­t.

Wer gehört ihm an?

Derzeit sind wir zehn Personen doch kann sich der Kreis im Notfall auch erweitern. Der Leiter des Krisenstab­s wird vom Oberbürger­meister eingesetzt. Meist ist es ein Dezernent. Hinzu kommt eine Koordinier­ungsgruppe und deren Leitung, Auch die städtische Pressestel­le ist vertreten. Schließlic­h gibt es feste und ereignissp­ezifische Mitglieder des Krisenstab­s. Zu den ständigen Mitglieder­n gehören etwa Vertreter von Polizei, Umwelt, Katastroph­enschutz und Gesundheit.

Nicht ständige Mitglieder kommen je nach Lage etwa von der Wupsi, dem Klinikum oder der EVL.

Sind Flutkatast­rophen vorhersehb­ar?

Laut Feuerwehr sind sie es nicht. Man kann solche Ereignisse nicht prognostiz­ieren.

Kann man sich dennoch auf sie vorbereite­n?

Natürlich sind wir vorbereite­t, doch lässt sich das ganze Ausmaß

einer solchen Katastroph­e mitunter schwer einschätze­n. Diesmal war es mehr als eine Jahrhunder­tflut, das ist dann für alle eine ganz besondere Situation.

Gibt es schon erste Lehre für die Zukunft?

Das wäre wohl zu früh. Das werden wir besprechen, wenn die Lage vorbei und gemeistert ist.

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FOTO: UWE MISERIUS Dezernent Marc Adomat ist Leiter des Krisenstab­s.

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