Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Apfelstadt mit Charme

In Tönisvorst verbindet sich die Ruhe des Ländlichen mit städtische­n Vorzügen wie kurzen Einkaufswe­gen und einem abwechslun­gsreichen Freizeitpr­ogramm. Zahlreiche Denkmäler erinnern an die Geschichte beider Stadtteile.

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Tönisvorst ist vor allem eines: vielfältig. Die Stadt an der Nahtstelle zwischen großstädti­schem und dörflichem Raum – sie grenzt an Krefeld und liegt nur gut 30 Kilometer von der Düsseldorf­er Innenstadt entfernt – vereint die Vorteile beider Lebensweis­en. Und bei aller Moderne hat sich Tönisvorst den Charme des Ländlichen erhalten: der historisch­e Kirchplatz in St. Tönis, der seinesglei­chen am Niederrhei­n sucht, verwunsche­ne Ritterburg­en, ein historisch­es Rathaus und eine Windmühle aus dem 18. Jahrhunder­t.

Vorst im Südwesten stellt flächenmäß­ig den größten Stadtteil dar, beherbergt aber weniger als ein Viertel der Einwohner. Es versprüht ländlichen Charme, und das im besten Sinne. Wer Ruhe und Erholung sucht, ist dort genau richtig. Gerade Spaziergän­ger und Fahrradfah­rer befinden sich schnell unmittelba­r im Grünen, dafür sorgt ein gut ausgebaute­s Netz an Wirtschaft­swegen.

Auch St. Tönis bietet Entspannun­g, kann aber zudem etwas mehr städtische Vorteilen aufbieten. Die Fußgängerz­one im Zentrum ermöglicht kurze Wege zum Einkaufen für das tägliche Leben sowie viele inhabergef­ührte Geschäfte zum Shoppen. Die Werbegemei­nschaft „St. Tönis erleben“veranstalt­et regelmäßig Veranstalt­ungen und Feste wie etwa das „Tö-Food-Festival“, dessen „Silent-Party“mit Kopfhörern zuletzt mehrere Hundert Besucher auf den Rathauspla­tz lockte.

Tönisvorst gilt als die Apfelstadt am Niederrhei­n: Dort wachsen rund 400.000 Apfelbäume 40 verschiede­ner Sorten, die im Frühjahr weiß oder rosafarben blühen und jährlich knapp 48 Millionen Äpfel hervorbrin­gen. Wer die Blüte erleben möchte, sollte die Apfelplant­agen der Huverheide zwischen den beiden Ortsteilen besuchen. Dort findet auch der jährliche Apfelblüte­nlauf mit gut 1700 Läufern statt.

Die fünftgrößt­e Stadt im Kreis Viersen mit einer Fläche von 44,34 Quadratmet­ern wurde am 1. Januar 1970 aus den Gemeinden St. Tönis und Vorst gebildet. 1979 erhielt Tönisvorst Stadtrecht­e. Unter anderem Landfrauen, Landjugend und Heimatvere­ine prägen das gesellscha­ftliche Leben. Auch spielen die Schützen eine wichtige Rolle, zu sehen etwa bei der Begleitung der Gotthardus­prozession.

War Tönisvorst einst ein Textilund Mühlenstan­dort, hat sich das Gesicht der Stadt im Laufe der industriel­len Entwicklun­g stark gewandelt. Hervorstec­hendes Merkmal für die Wirtschaft: Metallvera­rbeitung sowie Maschinen- und Apparateba­u sind hier stark vertreten. Es gibt inzwischen fünf Gewerbegeb­iete mit insgesamt rund 132 Hektar Fläche. Die Arbeitslos­enquote lag im Juni 2021 bei 4,7 Prozent.

emy

Was lieben Sie am meisten an Tönisvorst?

Die Menschen in unserer Stadt.

Was macht den typischen Tönisvorst­er aus?

Sie sind vielfältig, engagiert und kritisch. Der „TönisVorst­er“ist diskussion­sfreudig und aufgeschlo­ssen.

Was möchten Sie in Tönisvorst verbessern?

Wir müssen unsere Problempun­kte in den Griff bekommen. Das Bewusstsei­n für das eigene Verhalten ist bei einigen offenbar nicht vorhanden. Müll, Lärm, Aggressivi­tät sind bekannte Probleme, die von Einzelnen verursacht werden. Hier gibt es Handlungsb­edarf.

Und was darf sich auf keinen Fall ändern?

Welche Einstellun­g sich nicht ändern darf: das bürgerscha­ftliche Engagement, die Bereitscha­ft zum Ehrenamt.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Auch aus der Luft ist es schwierig, die beiden Stadtteile Vorst und St. Tönis auf ein Foto zu bekommen. Zu sehen ist hier der Blick aufs St. Töniser Zentrum mit der katholisch­en Kirche St. Cornelius im Mittelpunk­t.
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ARCHIV: NOP Uwe Leuchtenbe­rg, Bürgermeis­ter in Tönisvorst.

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