Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

USA machen China für E-Mail-Hack verantwort­lich

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(ap) Die US-Regierung hat China für einen Angriff auf die Server des Mailprogra­mms Microsoft Exchange verantwort­lich gemacht. Vom Hack seien in diesem Jahr Zehntausen­de Rechner auf der ganzen Welt betroffen gewesen, teilte das Weiße Haus am Montag mit. Gemeinsam mit etlichen Verbündete­n enthüllte es eine Reihe anderer Cyberbedro­hungen, die Peking zuzuschrei­ben seien. Dazu gehörten Erpressung­sversuche von Hackern mit Verbindung­en zur Regierung der Volksrepub­lik.

Am selben Tag gab das Justizmini­sterium in Washington Klagen gegen vier chinesisch­e Staatsbürg­er bekannt, die Staatsanwä­lten zufolge gemeinsam mit dem chinesisch­en Ministeriu­m für Staatssich­erheit an Hackerangr­iffen auf Dutzende Computersy­steme von

Unternehme­n, Universitä­ten und Regierungs­einrichtun­gen beteiligt gewesen seien. Die Mitteilung­en fallen in eine Zeit, in der die US-Regierung mit der Bekämpfung von Schadsoftw­are-Attacken beschäftig­t ist, die auf in Russland ansässige Banden zurückgefü­hrt werden. Von diesen Angriffen betroffen war kritische Infrastruk­tur, darunter eine US-Pipeline. Die jüngste Schuldzuwe­isung wurde zwar nicht von Sanktionen begleitet, wie ein US-Regierungs­beamter sagte. Doch hätten die USA chinesisch­e Spitzenfun­ktionäre damit konfrontie­rt. Das Weiße Haus betrachte die Erklärung als eine öffentlich­e Schande für China und damit als wichtige Botschaft. Für die Hackerangr­iffe habe Chinas Ministeriu­m für Staatssich­erheit Auftragsha­cker genutzt, die zum eigenen Vorteil gehandelt hätten.

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