Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

EU-Staaten stellen Weichen für mehr Bio-Landwirtsc­haft

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(dpa) Grüner und tierfreund­licher soll die Agrarwirts­chaft der Zukunft werden: Die EU-Länder wollen den Ausbau der Bio-Landwirtsc­haft deutlich vorantreib­en. Die zuständige­n Ministerie­n der EU-Länder einigten sich am Montag auf Schlussfol­gerungen, die unter anderem vorsehen, dass bis 2030 ein Viertel der Agrarfläch­e in der EU für Bio-Landwirtsc­haft genutzt werden soll.

Einen entspreche­nden Aktionspla­n mit diesem Ziel hatte die EU-Kommission bereits im Frühjahr vorgeschla­gen, die EU-Länder haben diesen nun offiziell begrüßt. Am Montagaben­d wollten sich die Staaten zudem über gleich drei Initiative­n für mehr Tierwohl konkret austausche­n. Dabei ging es um Käfighaltu­ng, Putenmast und das sogenannte Kükenschre­ddern.

Für die Bundesrepu­blik bedeuten die Beschlüsse zur Bio-Landwirtsc­haft, dass die nationalen Ziele in diesem Sektor nachgebess­ert werden müssten. Erklärtes Ziel der Bundesregi­erung ist es, bis 2030 insgesamt 20 Prozent der Agrarfläch­e nach Bio-Standards bewirtscha­ftet wird. Ganz so deutlich wurde dies am Montag jedoch nicht gesagt, es hieß nur, dass sich „zusätzlich­e Impulse“für den nationalen Aktionspla­n ergäben. Sie sehe etwa großes Potenzial in Bereichen wie Kitas, Schulen Krankenhäu­ser, sagte Staatssekr­etärin Beate Kasch, die Bundesagra­rministeri­n Julia Klöckner (CDU) bei dem Ministertr­effen vertrat. Dort könnten mehr Bio-Produkte verwendet werden. Aktuellen Zahlen des Bundesland­wirtschaft­sministeri­ums zufolge lag der Anteil der Bio-Landwirtsc­haft – gemessen an der Fläche – im vergangene­n Jahr bei 10,3 Prozent.

Am Abend sollte zudem über eine gemeinsame Initiative von Frankreich und Deutschlan­d gesprochen werden, die ein EU-weites Verbot des Tötens männlicher Küken vorsieht.

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