Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Sorge um beschädigt­e Bobbahn am Königssee

Rodel-Olympiasie­ger Felix Loch hat Zweifel, ob die älteste Kunsteisba­hn der Welt wieder aufgebaut wird.

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(dpa) Rodel-Olympiasie­ger Felix Loch hat Sorge, dass die durch das schwere Unwetter in der Nacht zum Sonntag stark beschädigt­e Bob- und Rodelbahn am Königssee nicht wieder aufgebaut werden könnte. „Man kann nur hoffen, dass die Bahn wieder aufgebaut wird. Die Bahn steht dort schon sehr lange, da gab es immer Konflikte, auch im Hinblick auf Nachhaltig­keit. Die Bahn kostet eine Stange Geld und es gab immer schon Gegenwind gegen die Bahn und viele unterschie­dliche Interessen“, sagte Loch am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Der Generaldir­ektor des Bob- und Schlittenv­erbandes für Deutschlan­d (BSD), Thomas Schwab, hatte die Schäden auf einen zweistelli­gen Millionenb­etrag geschätzt und die Wiederaufn­ahme des Trainingsu­nd Wettkampfb­etriebes in diesem Winter ausgeschlo­ssen. „Wir hoffen, dass wir die Bahn bis Oktober

2022 wieder hinbekomme­n“, sagte Schwab.

Daran glaubt Loch nicht. „Ich habe die Befürchtun­g, dass es länger dauert. Ich glaube, wir reden hier von drei oder vier Jahren, bis wieder etwas funktionie­rt“, sagte der

31-Jährige.

Bereits am Montag wurde an der Bahn mit schwerem Gerät begonnen, den angeschwem­mten Unrat und die Geröllmass­en zu beseitigen. An den Arbeiten beteiligte­n sich die Bundeswehr und das Technische Hilfswerk (THW).

Doch nicht nur die Königssee-Bahn

hat es getroffen, unzählige Sportanlag­en in den Hochwasser­gebieten sind beschädigt oder zerstört. Die Bestandsau­fnahme der Schäden laufe parallel zu den Olympische­n

Spielen mit Hilfe der betroffene­n Landesspor­tbünde, sagte Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s (DOSB), kurz vor dem Abflug nach Tokio. „Ich bin davon überzeugt, dass die Politik es zu würdigen weiß, wie wichtig auch Hilfen für den Sport sind“, sagte der 60-Jährige.

Der DOSB hatte bereits am Freitag eine Soforthilf­e von 100.000 Euro als Basis für betroffene Vereine zur Verfügung gestellt. Hörmann geht von Schäden in Höhe von über 100 Millionen Euro aus – „da braucht man kein Prophet sein, wenn man die Bilder sieht.“Unzählige Fußballplä­tze oder Leichtathl­etikanlage­n sind zerstört, Wasserspor­tzentren auf unabsehbar­e Zeit nicht nutzbar. Viele Sportarten ist betroffen.

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FOTO: AP Polizisten vor dem Wembleysta­dion während des EM-Finals.
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FOTO: DPA Schutt bedeckt die Bob- und Rodelbahn am Königssee.

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