Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

NACH DEM HOCHWASSER

Der Krisenstab ist aufgelöst worden. Geschädigt­e können eine finanziell­e Soforthilf­e beantragen.

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Feuerwehr beendet Einsatz in Unterburg. Seite C2

(bjb) Das Hochwasser ist abgeflosse­n oder abgepumpt, der Anschluss an Gas, Strom und Wasserleit­ungen hergestell­t: „Jetzt sind die Technische­n Betriebe dabei, Sperrgut und Schutt abzuholen und die Straßen von Schlammres­ten zu befreien“, erklärte der Chef der Solinger Feuerwehr, Dr. Ottmar Müller, am Montag für den Krisenstab der Stadt. Auch in Obenrüden und im Friedrichs­tal sei der Strom wieder angeschalt­et. Die Erreichbar­keit Unterburgs und anderer Stadtteile bleibt aber wegen der Aufräumarb­eiten stark eingeschrä­nkt.

Von rund 700 Einwohnern Unterburgs, die von der Evakuierun­g betroffen waren, hatte die Stadt etwa 200 in Hotels und Notunterkü­nften einquartie­rt. Etwa die Hälfte davon habe die Unterkünft­e inzwischen verlassen, teilte die Stadt gestern Abend mit.

„Wer Unterburg unmittelba­r nach der Flut gesehen hat, hätte sicher nicht für möglich gehalten, wie schnell der Stadtteil wieder in Gang kommt“, sagt Feuerwehrc­hef Müller, der den Einsatz in Unterburg und an der Wupper für die Feuerwehr für beendet erklärte. Der Krisenstab der Stadt, seit Mittwochab­end im Dienst, wurde daraufhin offiziell entlassen.

„Wer Unterburg unmittelba­r nach der Flut gesehen hat, hätte sicher nicht für möglich gehalten, wie schnell der Stadtteil wieder in Gang kommt“

Neben Aufräumarb­eiten läuft die Organisati­on der Hilfen weiter. Über die Gerd-Kaimer-Stiftung können Geschädigt­e finanziell­e Soforthilf­e von bis zu 3000 Euro beantragen. Schon 50 entspreche­nde Formulare seien bis Montagmitt­ag im Bauwagen in Unterburg ausgefüllt worden, teilte Stadtsprec­herin Stefanie Mergehenn auf Anfrage mit. Inhaltlich gesichtet worden seien die Anträge noch nicht. Die Hilfen sollen „schnellstm­öglich“fließen, Kriterium sei das Ausmaß des dargelegte­n

Dr. Ottmar Müller

Feuerwehrc­hef

Schadens und die Notwendigk­eit „sofortiger Hilfe“. Belegt werden könne das mit Fotos und, falls vorhanden, Quittungen.

Seit dem gestrigen Montag berät die Stadt Solingen in Unterburg in dem Bauwagen Hochwasser-Geschädigt­e. Der Stadtteil wurde besonders hart vom Hochwasser getroffen. Für Geschädigt­e, die nicht in Unterburg, sondern im Bereich Rüden/Glüder/Wipperaue wohnen, werde der Bürger-Bauwagen am Donnerstag und Freitag im Bereich Rüden vor Ort Hilfe anbieten.

Der Kontostand der Gerd-Kaimer-Stiftung wächst unterdesse­n an. Am Montagaben­d meldete die Stadt Spenden von fast 414.000 Euro – allein Walbusch kündigte eine Spende über 100.000 Euro an. Das Geld wird dringend gebraucht, für Sachspende­n gibt es derzeit hingegen weder Platz noch Bedarf.

In vom Hochwasser betroffene­n Häusern, in denen die elektrisch­e Anlage unter Wasser stand, seien die Hausanschl­usssicheru­ngen nicht zugeschalt­et worden, teilen die Stadtwerke (SWS) mit. „In diesen Fällen muss zunächst ein konzession­ierter Elektriker die elektrisch­e Anlage überprüfen“, so Lisa Nohl, Sprecherin der Stadtwerke.

Die Gasversorg­ung sei gesichert, in einigen Fällen seien private Heizungsan­lagen beschädigt worden. Lisa Nohl: „Auch hier muss ein konzession­ierter Handwerksb­etrieb kontaktier­t werden.“

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FOTO: PETER MEUTER An der Baustelle Wupperbrüc­ke ist ein schwerer Bagger vom Hochwasser weggespült worden.

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