Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Krebs im Mund
Die Diagnose eines Mundhöhlenkarzinoms wird häufig zufällig beim Zahnarztbesuch gestellt. Bei früher Behandlung ist die Prognose gut.
Hans K. (72) aus Krefeld fragt: „Ich habe im Mund einen weißlichen Fleck entdeckt. Muss ich da etwas unternehmen?“
Roland Hille Weiße Flecken an den Mundschleimhäuten können unterschiedliche Gründe haben und geben einen diagnostischen Rahmen von gutartiger bis bösartiger Erkrankung. Falls es sich um eine Vorstufe eines Mundhöhlenkrebses handelt, können sie mit guter Prognose therapiert werden.
Ursachen für das Mundhöhlenkarzinom sind das Rauchen und speziell konzentrierter Alkohol, da Alkohol die Durchlässigkeit der Schleimhaut verbessert und somit die krebserregenden Stoffe aus dem Rauchen besser in die Mundschleimhaut eindringen können. Der dauerhafte Konsum von Alkohol und das Rauchen verdreißigfachen das Risiko, an Mundhöhlenkrebs zu erkranken. Dieser bildet sich zu etwa 90 Prozent in der obersten Gewebsschicht der Mundschleimhaut.
Doch es gibt auch Patienten, die nie geraucht haben und kaum Alkohol trinken und trotzdem ein Mundhöhlenkarzinom entwickeln. Weitere Risikofaktoren können Virusinfektionen sein, vor allem Humane Papilloma-Viren (HPV), insbesondere für den Rachenkrebs, und Epstein-Barr-Viren für Nasen-Rachen-Krebs. Tumoren in den Speicheldrüsen sind in vielen Fällen gutartig.
Hinweise auf Mundhöhlenkrebs
im Bereich des Gaumens, der Wangenschleimhaut, des Zahnfleischs oder der Zunge sind anfangs wenig deutlich und werden von den Betroffenen kaum wahrgenommen. Weiße Flecken (Leukoplakien), aber auch rote Flecken (Erythroplakien) und jegliche Form von Schleimhautdefekten sowie nicht abheilende Wunden können Krebsvorstufen sein. Diese Veränderungen sind häufig schmerzlos. Klare Symptome wie harte Schwellungen, Halsschwellungen, Blutungen, eingeschränkte Beweglichkeit
Bei der Therapie steht die Operation
an erster Stelle
der Zunge, Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme und Schmerzen sind im fortgeschrittenen Stadium zu beobachten.
Erste Anlaufstelle für jede Veränderung im Mundbereich sind Zahnärzte und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, aber auch HNO-Ärzte und Dermatologen. Wichtig ist die Blickdiagnose der Mundhöhle. Eine Biopsie und bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) und Positronen-Emissions-Tomografie (PET) zeigen danach, ob es sich um einen Tumor handelt, wie groß er ist, und ob Nachbargewebe oder Lymphknoten befallen sind. Bei der Therapie steht die Operation an erster Stelle.