Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Wupperverband erklärt die Talsperren-Strategie
(ate) Nachdem die Unwetter-Vorwarnungen des Deutschen Wetterdienstes bekanntgeworden waren, hat der Wupperverband die Brauchwassertalsperren nach eigenen Angaben so weit wie möglich geleert, um Stauraum für den Starkregen zu schaffen. So flossen bis zum vergangenen Mittwoch zum Beispiel aus der Wuppertalsperre 1,2 Millionen Kubikmeter Wasser zusätzlich ab.
Um die enormen Regenmengen abzupuffern, hätten es dem Verband zufolge allerdings 11 Millionen Kubikmeter sein müssen – die Hälfte des gesamten ursprünglichen Inhalts. Ohne schädliche Auswirkungen für Wupperanlieger unterhalb der Talsperre wäre dies in der gegebenen Zeit laut Verbandssprecherin Susanne Fischer nicht möglich gewesen.
Sie spricht von einem Starkregenereignis mit flächendeckend zuvor noch nie dagewesenen Regenmengen, das in dieser Dimension nicht vorherzusehen gewesen sei. Im
Sommer hält der Wupperverband laut Susanne Fischer normalerweise in der Wuppertalsperre keinen Stauraum für eventuelle Hochwasser frei. Im Winter seien es 9 Millionen Kubikmeter, im Frühjahr weniger.
Für den Sommer gilt laut Susanne Fischer: „Unter dem Eindruck von drei extrem trockenen Sommern in Folge war ein hoher Füllstand in den Talsperren im Sommerhalbjahr 2021 erstrebenswert.“Dieser Wasservorrat würde benötigt, um Niedrigwasserstände auszugleichen. Geschähe dies nicht, bestünde das Wupperwasser in den Sommermonaten oft zu einem großen Teil aus dem gereinigten Abwasser der Kläranlagen.
Dies hätte Susanne Fischer zufolge negative Folgen für den Fluss und die in ihm lebenden Pflanzen und Tiere. Mit dem Wasser aus den Talsperren werde die Durchmischung des Wassers erhöht. Dies sei wichtig für das Ökosystem, erklärt die Verbandssprecherin.