Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Sächsische Hilfe für Flutopfer

Robin Becker und Dynamo Dresden sammeln Spenden für Leichlinge­r Kitas.

- VON FABIAN HERZOG

Er weiß, wo er herkommt, und fühlt sich seiner Heimat eng verbunden. Entspreche­nd klar war es für Robin Becker – in Solingen geborener Fußballpro­fi in Diensten des Zweitligis­ten Dynamo Dresden –, auf die Flutkatast­rophe im Bergischen zu reagieren und einen Teil zur Schadensbe­grenzung beziehungs­weise dem Wiederaufb­au leisten zu wollen.

In Absprache mit seinem Verein entstanden so gleich zwei Initiative­n, deren Erlöse den Opfern zugutekomm­en sollen. Vor allem die Unterstütz­ung der Leichlinge­r Kindertage­sstätten „Flohkiste“und „Regenbogen­land“, die aufgrund ihrer unmittelba­ren Nähe zur Wupper besonders beeinträch­tigt wurden, liegen dem Fußballer am Herzen. „Ich habe mich am vorletzten Wochenende bei einem Besuch vor Ort von den Auswirkung­en der Flut selbst überzeugen können und erfahren, wie hart es die Menschen und ihre Familien nicht nur in Leichlinge­n getroffen hat“, erzählt Becker.

Der Rechtsvert­eidiger setzte alle Hebel in Bewegung und sprach sich unter anderem mit Dynamos Co-Trainer Heiko Scholz ab, der in der Blütenstad­t ein Haus hat. Becker suchte auch den Kontakt zu Leichlinge­ns Bürgermeis­ter Frank Steffes, um möglichst zielgerich­tet zu helfen. Bei den Dynamo-Verantwort­lichen lief er offene Türen ein. Der 24-Jährige, der in der „Kita Flohkiste“selbst einst auf dem Weg zum

Fachabitur ein Praktikum absolviert hat und dessen Freundin dort mal gearbeitet hat, sagt: „Ich freue mich sehr darüber, dass mein Verein sofort Hilfe zur Unterstütz­ung in meiner Heimatregi­on angeboten hat.“2002, 2006 und 2013 hatte Dresden und die gesamte Region rund um die sächsische Landeshaup­tstadt selbst unter einer Hochwasser-Katastroph­e zu leiden gehabt. Dort weiß man also, welches Ausmaß eine solche nehmen kann.

Neben einem eingericht­eten Spendenkon­to hat Dynamo Dresden sich dazu entschloss­en, die am Samstag beim erfolgreic­hen Saisonauft­akt gegen Ingolstadt (3:0) getragenen Trikots für den guten Zweck zu versteiger­n. „Eine tolle Sache“, finde Robin Becker, der selbst noch zum Zuschauen gezwungen war. Nach seiner im Januar erlittenen schweren Knieverlet­zung (Kreuzband- und Meniskusri­ss) ist der gebürtige Witzhelden­er aber vergangene Woche wieder ins Mannschaft­straining eingestieg­en. „Zwar noch ohne Zweikämpfe, aber ich bin immerhin wieder dabei“, ist ihm die Erleichter­ung anzumerken. „Zwei, drei Wochen“soll die Einglieder­ung nun andauern. Nach dem Pokalspiel am 6. August gegen Paderborn will er so um seinen Platz im Team kämpfen, wie er es auch für die Opfer der Flut getan hat.

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FOTO: DYNAMO Robin Becker freut sich, dass er gemeinsam mit seinem Verein etwas für die in Leichlinge­n Geschädigt­en bewirken kann.

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