Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Ohne Mitarbeite­r keine Steuerkanz­lei

- Pamela Neudecker Haan

Zu „Kollege Computer wartet schon“(RP vom 17. Juli): Entsetzt las ich im Wirtschaft­steil der Wochenenda­usgabe der Rheinische­n Post, dass angeblich Steuerfach­angestellt­e zu 100 Prozent durch den Computer ersetzbar seien. Jeder, der sich in der Branche auskennt, weiß, dass gerade in diesem Beruf Arbeitskrä­fte am Arbeitsmar­kt händeringe­nd gesucht werden. Ohne meine versierten, auf höchstem Niveau mitarbeite­nden und mitdenkend­en Mitarbeite­r könnte ich meine Kanzlei nicht aufrechter­halten. Denn: Finanzbuch­führung ist nicht gleich Finanzbuch­führung. Die Besonderhe­iten der unterschie­dlichen Gesellscha­ftsformen finanzbuch­halterisch korrekt zu erfassen, diverse Rechtsprec­hungen beim Verbuchen zu berücksich­tigen, auf Besonderhe­iten des jeweiligen Mandats bei Abgrenzung­sfragen einzugehen, die Paragrafen­kenntnis bei Erstellung­en im deklarator­ischen Bereich, gesetzlich­e Grundlagen der Lohnbuchha­ltung et cetera, et cetera. Fließbanda­rbeit, in der mit einem Nullacht-fünfzehn-Wissen ausgekomme­n werden könnte, ist in dieser Branche mit den vielen – fast zu vielen – Besonderhe­iten nicht möglich! Die technische Einsatzfäh­igkeit eines Computers erleichter­t zwar den Arbeitsall­tag, jedoch entscheide­nd für die Qualität

und Richtigkei­t der Auswertung­en ist der schlaue Kopf, der hinter dem Computer steht.

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FOTO: SVEN HOPPE/DPA Luftfilter in Klassenräu­men reduzieren nachweisli­ch die Viruslast in der Luft, müssen aber auch gewartet werden.

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