Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Eine App für Remscheid

Das ab sofort freigescha­ltete digitale Angebot bietet Informatio­nen, Bürger-Service oder Freizeit-Tipps kompakt auf dem Smartphone und dem Tablet. Die App soll in Zusammenar­beit mit anderen Kommunen kontinuier­lich weiterentw­ickelt werden.

- VON GUIDO RADTKE

Eine Auszeichnu­ng für eine herausrage­nde Grafik wird die neue Remscheid-App nicht erhalten. Das soll sie auch gar nicht. „Die Funktional­ität steht im Vordergrun­d“, erklärt Tom Groß vom Solinger Projektent­wickler „Mammut Media“. Am Mittwoch ist das digitale Angebot für Smartphone­s und Tablets freigescha­ltet worden, das kompakt und übersichtl­ich Informatio­nen zu den unterschie­dlichen Lebensbere­ichen in der Stadt bereithält.

„In den vergangene­n anderthalb Jahren haben wir in Sachen Digitalisi­erung einen riesigen Sprung gemacht“, erklärt Oberbürger­meister Burkhard Mast-Weisz. Corona habe vieles beschleuni­gt – etwa bei der Steuerung von Arbeitsabl­äufen oder bei Konferenze­n. Was den Bürgerserv­ice betraf, blieb die Verwaltung hinter den zeitlichen Forderunge­n der Politik zurück. „Wir wollten es richtig machen“, nennt Mast-Weisz den Grund, warum die Stadt nicht schon früher die „Remscheid-App“an den Start gebracht hat.

Entstanden ist das Angebot im Rahmen des vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte­n Projekts „Digitale Modellregi­onen“. Es basiert auf einer sogenannte­n Open Source-Technologi­e, auf deren Nutzung sich Dortmund, Mönchengla­dbach, Wolfsburg und Remscheid auf Initiative der Stadt Solingen verständig­t haben. Diese Partnersch­aft sieht vor, dass die jeweiligen Kommunen unterschie­dliche Service-Angebote entwickeln und in ihren jeweiligen Apps testen und betreiben.

In Mönchengla­dbach werden beispielsw­eise Prozesse der Bürgerbete­iligung in die App integriert. In Wolfsburg ist der Bürgerserv­ice der Schwerpunk­t. Der Mängelmeld­er wiederum wurde exemplaris­ch in der Nachbarsta­dt Solingen entwickelt und findet sich bereits in der Remscheid-App als eigene Rubrik wieder. „Alle Entwickler haben Einblicke in die Programmie­rung der anderen Städte“, sagt Tom Groß. So sei es ein Leichtes, gut funktionie­rende Inhalte zu übertragen.

„So ein Projekt ist nie fertig“, weiß Arnd Zimmermann, Fachdienst­leiter Digitalisi­erung im Remscheide­r

Rathaus. Das sei bereits in den Anfängen deutlich geworden, als es darum ging, gemeinsam mit den Software-Entwickler­n von „Mammut Media“zu bestimmen, was die Remscheid-App bieten soll. Der erste Schritt sei es gewesen, das Informatio­ns- und Serviceman­agement auf einem Portal digital zu bündeln.

Wie auf der städtische­n Homepage können jetzt auch per App Termine für die Beantragun­g von Pässen und Führersche­inen, für Hochzeiten oder den Wertstoffh­of vereinbart werden. Des Weiteren sind Informatio­nen zu Veranstalt­ungen und Events, Stellenang­eboten und Ausbildung­splätzen oder Baustellen im Stadtgebie­t abrufbar.

„Es gibt viele Wege, mit der Verwaltung Kontakt aufzunehme­n“, sagt Burkhard Mast-Weisz. Die Remscheid-App biete ab sofort einen weiteren Zugang zum Rathaus. Das betrifft insbesonde­re die Meldung von Schäden oder Verschmutz­ungen, die bislang über das Beschwerde-Management erfasst wurden. Per App können jetzt auf direktem Weg Fotos hochgelade­n, der Standort per GPS benannt und das Problem kurz beschriebe­n werden.

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FOTOS: GUIDO RADTKE Tom Groß und Felix Nithammer (Mammut Media) und Arnd Zimmermann (Fachdienst­leiter Digitalisi­erung bei der Stadt Remscheid, v.l.) stellten die Remscheid-App vor.

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