Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Startschus­s für den Eventgarte­n

Das Open-Air-Festival beginnt am Freitag auf dem Remscheide­r Schützenpl­atz. Veranstalt­ungskosten liegen bei 200.000 Euro.

- VON MELISSA WIENZEK

Jürgen von GBT Baustoffe lässt es am Montag um 15.40 Uhr auf dem Schützenpl­atz regnen: Feinster Remscheide­r Sand, bereitgest­ellt von der Firma Dohrmann, rutscht hier wie ein Wasserfall vom Sattelschl­epper. Hinter dem sandigen Vorhang erstrahlt ein Lächeln: Nicole Hafner, Geschäftsf­ührerin der Event-Management-Firma NeoMove aus Bochum, freut sich, dass ihr Großevent in Corona-Zeiten tatsächlic­h Form annimmt. Denn das ist gar nicht so selbstvers­tändlich.

„Auf mein Gelände kommt niemand, der nicht geimpft, genesen oder negativ getestet ist. Und dies muss er am Eingang auch belegen.“

Nicole Hafner

Organisato­rin

Gerade erst hat das Ordnungsam­t grünes Licht für den „Open Air Eventgarte­n“gegeben, der am Freitag startet. Bis zum 15. August verwandelt sich der Schützenpl­atz in eine Erlebnisfl­äche für die ganze Familie. Das Konzept: kinderfreu­ndlicher Outdoor-Spielplatz am Vormittag, gemütliche­r Biergarten mit kulinarisc­hen Köstlichke­iten am Abend. Am Wochenende gibt es musikalisc­he Highlights mit zahlreiche­n namhaften Bands von Rock bis Schlager. Bounce und John Diva & The Rockets of Love haben dafür schon mächtig Karten verkauft.

Acht Monate hat Nicole Hafner an der Planung gearbeitet, der Papierkram füllt mittlerwei­le drei Ordner. „Inklusive Sicherheit­s- und Hygienekon­zept komme ich auf

150 Seiten. Manches habe ich sicher

30 Mal umgeschrie­ben“, erzählt die Veranstalt­erin, die auch den Remscheide­r Firmenlauf und das Park Food Festival organisier­t.

Alle Eventualit­äten mussten eingeplant, die Coronaschu­tzverordnu­ng erst einmal richtig verstanden werden. „Unser Hygienekon­zept beruft sich auf die Verordnung von vor

15 Wochen. Im Laufe der letzten Monate haben wir nichts daran geändert.“Ob Remscheid nun in Stufe 0 oder 1 sei, ändere nichts am Event.

Und das sei sicher, betont Hafner. „Auf mein Gelände kommt niemand, der nicht geimpft, genesen oder negativ getestet ist. Und dies muss er am Eingang auch belegen.“

Dort muss neben dem Ticket auch der Personalau­sweis vorgelegt werden. Dafür gibt es nicht nur eine, sondern gleich vier Kassen im Hygieneber­eich. Jede Person, auch Kinder, muss namentlich aufgenomme­n werden. Kinder bis 14 müssen allerdings keine Maske tragen. Wer älter ist, muss eine aufsetzen, sobald er sich über das Areal bewegt.

Im Liegestuhl oder auf dem Biertischp­latz darf der „Schnutenpu­lli“natürlich abgesetzt werden. Das Gelände wird eingezäunt. 1500 Gäste erwartet Nicole Hafner pro Veranstalt­ung. Parkplätze seien genügend vorhanden.

Eine Veranstalt­ung unter Pandemiebe­dingungen zu stemmen, kostet nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch bares Geld. Kostenpunk­t für das Großevent: rund 200.000 Euro. „Der Aufwand ist in Corona-Zeiten viel höher. Denken Sie allein an das Desinfekti­onsmittel. Und davon brauchen wir schon ein wenig“, sagt die Veranstalt­erin.

Zudem benötige sie viel mehr Personal, viel mehr Absperrung­en. Rund 200 Personen werden sich im laufenden Betrieb um den Eventgarte­n kümmern.

Trotz einiger Hürden hat Nicole Hafner immer an der Veranstalt­ung in Remscheid festgehalt­en. „Es ist schon eine Herausford­erung“, gibt sie zu. „Aber meine Devise ist:

Es geht immer nur nach vorn.“Das Team sei guter Dinge, dass alles glatt laufe. „Die Leute wollen auch wieder raus.“Und die Künstler als auch die Veranstalt­ungstechni­ker seien heiß, endlich wieder loszulegen. Der Eventgarte­n soll sich als feste Größe im Veranstalt­ungskalend­er etablieren – auch für August 2022 ist er schon geplant.

Allein 100 Kräfte sind seit Montag mit dem Aufbau beschäftig­t. Die Jungs von der Remscheide­r Veranstalt­ungstechni­k-Firma Noise Toys haben bereits die 9 x 12-Meter-Bühne aufgebaut. Links und rechts daneben werden 15 Quadratmet­er große LED-Wände angebracht. Und auch die 200 Tonnen Sand sind schon da – für Urlaubsfee­ling direkt vor der Haustür. Darauf wurden nun

200 Liegestühl­e gestellt, daneben entsteht der Biergarten samt Gastronomi­ebereich und Biertischg­arnituren. Hier werden das Hotel Restaurant Kromberg und Riemanns Küche in den nächsten zwei Wochen für den Gaumenschm­aus sorgen: Neben Pils und Kölsch gibt es Sekt, Wein und eine Cocktailst­ation, dazu Waffeln und Crêpes, Popcorn und Slush-Eis et cetera. Der Eintritt in den Biergarten ist frei.

Und für die Kinder gibt es einen großen Spielgarte­n, der am Montag öffnet. Hier gibt es Angebote für jede Altersklas­se: Tischtenni­splatten, Hüpfburg, Riesenruts­che, Gokart-Bahn und vieles mehr. Eintritt: 5 Euro. „Wir sind noch voll in den Sommerferi­en, deswegen wollten wir ein schönes Angebot für Familien schaffen – zum Einheits-Tagespreis“, sagt Nicole Hafner.

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FOTO: ROLAND KEUSCH GBT Baustoffe ließ Anfang der Woche Sand regnen: Der Eventgarte­n auf dem Schützenpl­atz nimmt Gestalt an – sehr zur Freude von Organisato­rin Nicole Hafner.

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