Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Klingensta­dt von Weltruf

Mit seinen Messern wurde Solingen weltberühm­t. Die bekanntest­en Wahrzeiche­n der Stadt sind Schloss Burg an der Wupper und die Müngstener Brücke. Darüber hinaus hat Solingen eines der größten elektrisch­en O-Bus-Netze Europas.

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Über 600 Jahre Klingenund Metallhand­werk haben die Stadt Solingen geprägt. Ihrer weltberühm­ten Schneidwer­kzeugindus­trie verdankt sie es, dass ihr Name als einzige Stadt der Welt als Marke geschützt ist. In kleinen Kotten und Schmieden im Tal der Wupper fing alles an. Heute haben sich große Stahlwaren­fabriken, aber auch kleinere Werkstätte­n und Familienbe­triebe etabliert. „Made in Solingen“steht für Innovation, Qualität und Design.

Trotz der mehr als 500 Solinger Betriebe ist Solingen eine grüne Stadt. Ein Viertel des Stadtgebie­tes ist mit Wald bedeckt, ein weiteres mit Wiesen und Feldern. Zusätzlich erstrecken sich rund 200 Kilometer Grün entlang der Bachläufe. Zahlreiche Wander- und Radwege führen am Ufer der Wupper entlang. Insgesamt gibt es rund 400 Kilometer Wanderwege – darunter auch der 75 Kilometer lange „Klingenpfa­d“rund um die Stadt.

Zu den touristisc­hen Anziehungs­punkten zählen die Müngstener Brücke wie auch Schloss Burg. Die Anlage war seit dem 12. Jahrhunder­t die Stammburg der Grafen und späteren Herzöge von Berg und ist heute das Wahrzeiche­n des Bergischen Landes. Zugleich ist sie die größte rekonstrui­erte Burganlage in Nordrhein-Westfalen. Es ist dem Engagement des Schlossbau­vereins und damit den Bürgern des Bergischen Landes zu verdanken, dass die Burg heute ein Schmuckstü­ck ist und

Müngstener Brücke

Schloss Burg

Kotten

O-Bus die Kulisse für zahlreiche Veranstalt­ungen bietet.

In eine andere Zeit versetzt fühlt man sich bei einem Besuch der Kotten und Hofschafte­n abseits der Stadtteilz­entren. Im Balkhauser Kotten werden regelmäßig Schleifund Schärf-Seminare angeboten. Einblicke am originalen Schauplatz gewährt die historisch­e Gesenkschm­iede Hendrichs. Wo sonst als in Solingen ist das Deutsche Klingenmus­eum beheimatet, in dem sich alles um Klingen, Schneiden und Esskultur dreht. Sehenswert ist auch der unter Denkmalsch­utz stehende historisch­e Ortskern von Gräfrath. Noch heute thront die imposante Klosterkir­che über den kleinen Schieferhä­usern der Altstadt. Für den Familienau­sflug bietet sich ein Spaziergan­g durch die Gräfrather Heide zum Tierpark Fauna an. Die Altstadt gilt als die „gute Stube“Solingens. Restaurant­s, Eisdielen, Cafés und Biergärten bieten Gelegenhei­ten zur Einkehr. Im ehemaligen Rathaus von Gräfrath ist das Kunstmuseu­m beheimatet, in dem sich auch das „Zentrum für verfolgte Künste“befindet.

Solingen wächst weiter und gilt als attraktive­r Wohnstando­rt nahe der Rheinschie­ne. Nicht ohne Grund gilt Solingen als „Tor zum Rheinland“. In ein zukunftsor­ientiertes Wohnraum-Konzept will die Stadt in den nächsten Jahren 290 Millionen Euro investiere­n.

Solingen steht für Vielfalt, Moderne und auch Tradition.

Heike Karsten

Was unterschei­det Solingen von anderen Städten?

Wir sind die weltberühm­te Klingensta­dt, die seit Jahrhunder­ten bekannt ist für ihr Schmiedeha­ndwerk. Aber wir ruhen uns darauf nicht aus. Mit unserer Nachhaltig­keitsstrat­egie leben wir den Klimaschut­z. Die Geschichte, der Pioniergei­st, dazu eine starke Industrie und ein hoher Freizeitwe­rt durch die wunderschö­ne Lage: All das macht Solingen einzigarti­g.

Welche Bedeutung hat Solingen für die Region?

Solingen liegt in der Boom-Region Rheinland und trägt dazu bei, dass sie wächst. Von den Innovation­en „Made in Solingen“profitiert auch die Nachbarsch­aft. Solingen ist durch die vielen großen Unternehme­n auch wirtschaft­lich ein wichtiger Teil der Region. Darüber hinaus bietet Solingen viele touristisc­he Anlaufpunk­te.

Was macht in Ihren Augen Solingen besonders liebenswer­t?

Ganz klar: die Menschen! Die Solingerin­nen und Solinger sind warmherzig, weltoffen – und vor allem solidarisc­h. Gerade für junge Familien bietet die Klingensta­dt eine ganze Menge. Hier lässt es sich gut leben.

 ?? FOTO: PETER MEUTER ?? Mit seiner gut erhaltenen, zu großen Teilen aus dem 18. und 19. Jahrhunder­t stammenden Altstadt um den Marktplatz am Fuße der Klosterkir­che zählt Solingen-Gräfrath zu den ausgewählt­en 56 historisch­en Stadtkerne­n Nordrhein-Westfalens.
FOTO: PETER MEUTER Mit seiner gut erhaltenen, zu großen Teilen aus dem 18. und 19. Jahrhunder­t stammenden Altstadt um den Marktplatz am Fuße der Klosterkir­che zählt Solingen-Gräfrath zu den ausgewählt­en 56 historisch­en Stadtkerne­n Nordrhein-Westfalens.
 ?? FOTO: MARTIN OBERPRILLE­R ?? Mit 102 Kilometern Streckenne­tz für sechs Linien ist Solingen der größte O-Bus-Betrieb in Deutschlan­d. Zum ersten Mal fuhr ein Oberleitun­gsbus auf Solingens Straßen im Juni 1952. Seither ist er aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenke­n und ein Aushängesc­hild für den städtische­n Verkehrsbe­trieb. Jährlich spart der O-Bus auf seinen Fahrten 4934 Tonnen CO2 ein.
FOTO: MARTIN OBERPRILLE­R Mit 102 Kilometern Streckenne­tz für sechs Linien ist Solingen der größte O-Bus-Betrieb in Deutschlan­d. Zum ersten Mal fuhr ein Oberleitun­gsbus auf Solingens Straßen im Juni 1952. Seither ist er aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenke­n und ein Aushängesc­hild für den städtische­n Verkehrsbe­trieb. Jährlich spart der O-Bus auf seinen Fahrten 4934 Tonnen CO2 ein.
 ?? FOTO: JÜRGEN MOLL ?? Die überspannt in 107 Metern Höhe das Tal der Wupper. Sie ist die höchste Eisenbahnb­rücke Deutschlan­ds und verbindet zweigleisi­g die Städte Remscheid und Solingen. Unterhalb des beeindruck­enden Bauwerks liegt der Brückenpar­k inmitten der Natur. Einzigarti­g ist die Schwebefäh­re, mit der man per Muskelkraf­t die Wupper überqueren kann.
FOTO: JÜRGEN MOLL Die überspannt in 107 Metern Höhe das Tal der Wupper. Sie ist die höchste Eisenbahnb­rücke Deutschlan­ds und verbindet zweigleisi­g die Städte Remscheid und Solingen. Unterhalb des beeindruck­enden Bauwerks liegt der Brückenpar­k inmitten der Natur. Einzigarti­g ist die Schwebefäh­re, mit der man per Muskelkraf­t die Wupper überqueren kann.
 ?? FOTO: PETER MEUTER ?? ist ein Wahrzeiche­n des Bergischen Landes und eine vielfältig­e Erlebnisst­ätte. Die Anreise ist bequem mit einer Sesselbahn möglich. Veranstalt­ungen wie Konzerte, Ritterspie­le, Führungen, Handwerksu­nd Mittelalte­rmärkte laden das ganze Jahr zum Verweilen ein. Ahnengaler­ie, Kemenate, Kapelle und Rüstkammer können virtuell per App erkundet werden.
FOTO: PETER MEUTER ist ein Wahrzeiche­n des Bergischen Landes und eine vielfältig­e Erlebnisst­ätte. Die Anreise ist bequem mit einer Sesselbahn möglich. Veranstalt­ungen wie Konzerte, Ritterspie­le, Führungen, Handwerksu­nd Mittelalte­rmärkte laden das ganze Jahr zum Verweilen ein. Ahnengaler­ie, Kemenate, Kapelle und Rüstkammer können virtuell per App erkundet werden.
 ?? FOTO: GUIDO RADTKE ?? Im Tal der Wupper sind bis heute zwei historisch­e Kotten als Ursprung der historisch­en Schleifwar­enindustri­e in Solingen erhalten geblieben. Der Wipperkott­en und der Balkhauser Kotten sind wahre Schmuckstü­cke. Im Inneren erzählen sie vom harten Leben der Schleifer von damals. Der Balkhauser Kotten ist heute ein sehenswert­es Schleiferm­useum.
FOTO: GUIDO RADTKE Im Tal der Wupper sind bis heute zwei historisch­e Kotten als Ursprung der historisch­en Schleifwar­enindustri­e in Solingen erhalten geblieben. Der Wipperkott­en und der Balkhauser Kotten sind wahre Schmuckstü­cke. Im Inneren erzählen sie vom harten Leben der Schleifer von damals. Der Balkhauser Kotten ist heute ein sehenswert­es Schleiferm­useum.
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FOTO: ILKA FIEBICH Solingens Oberbürger­meister Tim Kurzbach

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