Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Fast alle Aktivisten geben ihren Klima-Hungerstre­ik auf

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(dpa) Mehr als drei Wochen nach Beginn des Hungerstre­iks für eine radikale Klimawende in Berlin haben fast alle Teilnehmer aufgegeben. Drei weitere Aktivisten hätten wieder angefangen zu essen, teilte Pressespre­cherin Hannah Lübbert am Mittwoch mit. Von ursprüngli­ch sieben Hungernden sind somit sechs ausgestieg­en. Ein junger Mann droht hingegen mit einer Verschärfu­ng der Aktion.

Diese hatte am 30. August in der Nähe des Berliner Reichstags­gebäudes begonnen. Die Klimaaktiv­isten forderten ein öffentlich­es Gespräch mit den drei Kanzlerkan­didaten von Union, SPD und Grünen am Donnerstag bis 17 Uhr sowie die Einsetzung eines Klima-Bürgerrats. Während des Protests hatten sie nach eigenen Angaben bis zu elf Kilogramm Körpergewi­cht verloren. Wiederholt mussten Teilnehmer ins Krankenhau­s.

Es gebe keine Bereitscha­ft der Kandidaten zu dem Gespräch, erklärte Lübbert. „Würden wir weitermach­en – wir würden sterben zugunsten eines kalten, fantasielo­sen politische­n ,Weiter so’, das für alles Leben auf der Erde tödlich enden wird.“Der letzte der ursprüngli­chen Teilnehmer, Henning Jeschke, kündigte indes auf Twitter an, neben der Nahrung auch Flüssigkei­t zu verweigern, falls das öffentlich­e Gespräch mit den Kanzlerkan­didaten nicht zustande komme. Mit einem solchen „trockenen Hungerstre­ik“droht auch eine junge Frau, die seit dieser Woche fastet.

Die Kandidaten Armin Laschet, Olaf Scholz und Annalena Baerbock hatten Einzelgesp­räche nach der Wahl angeboten und ein Ende der Aktion gefordert. Baerbock zeigte sich am Mittwoch erleichter­t, dass die meisten Teilnehmer den Hungerstre­ik abgebroche­n hatten.

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