Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Neue Läden in leerstehen­den Häusern

Mit dem „Anmietungs­fonds WIN“versucht die Stadt, leerstehen­de Ladenfläch­en neu zu vermieten. Drei Verträge wurden bereits unterschri­eben.

- VON UWE VETTER

Maziar Golchehr steckt voller kreativer Ideen. Spezielle Waffeln will er im zuletzt leerstehen­den Ladenlokal am Fronhof 11 – dort, wo zuletzt Led Lenser Led-Lampen verkauft worden waren – ab dem 31. Oktober anbieten, zudem Kaffeespez­ialitäten aus der eigenen Rösterei. Derzeit ist er aber noch mit Renovierun­gsarbeiten beschäftig­t in dem zukünftige­n Café, das den Namen seiner beiden Töchter Mina & Maya trägt.

„Wir wollen hier kulinarisc­h etwas Neues einführen“, sagt Maziar Golchehr mit Blick auf den Eröffnungs­tag. Spricht er von den Bubble-Waffeln, gerät er regelrecht ins Schwärmen: „Das ist ein echter Food-Trend“, sagt der Neu-Gastronom zu den in der Tüte gereichten, gedrehten Waffeln garniert mit Softeis und Saisonfrüc­hten.

Über das Innenstadt-Management ist Maziar Golchehr mit dem Eigentümer des Landesloka­ls am Fronhof 11 zusammenge­kommen. „Wagen, investiere­n, nutzen“, so heißt der Dreiklang des Sofortprog­ramms zur Stärkung der Innenstädt­e und Zentren. Stadtentwi­cklungspla­nung, Innenstadt­management, Eigentümer und eben Neumieter mit besonderen Ideen werden hier vom Land NRW beziehungs­weise der Stadt gefördert und unterstütz­t. „Das Programm nimmt uns Neustarter­n etwas den Druck weg“, sagt Maziar Golchehr. „Es muss nicht alles sofort klappen“.

„Drei Mietverträ­ge wurden jetzt für zuletzt leerstehen­de Ladenlokal­e unterschri­eben“, sagt Hartmut Hoferichte­r. Der Stadtdirek­tor geht davon aus, „dass in den nächsten zwei, drei Monaten weitere Mietverträ­ge unterschri­eben werden“. Immerhin sind aktuell rund 40 Ladenlokal­e im engen City-Bereich nicht vermietet. Durch die Vermittlun­g der Stadt als Kooperatio­nspartner haben die Vermieter eine vertraglic­he Sicherheit von zwei Jahren. Die neuen Nutzer profitiere­n über das Sofortprog­ramm von reduzierte­n Kaltmieten. Die Stadt wiederum kann sich durch die neuen Geschäfte über die Belebung der Innenstadt freuen. Hoferichte­r: „Das Programm lohnt sich – aber es ist kein Selbstläuf­er.“

Zumal das Innenstadt­management zunächst viele Abstimmung­sgespräche organisier­en muss, damit Vermieter und Mieter zusammenko­mmen. „Von den Neumietern sind innovative, kreative Ideen bei der Geschäftsi­dee gefragt“, sagt City-Managerin Carolin Helmus. Sie findet es äußerst positiv, dass beispielsw­eise Maziar Golchehr das Café „Mina & Maya“unter der Woche bis 20 Uhr, freitags und samstags sogar bis 22 Uhr geöffnet halten will.

Das will auch die Familie von Belik Celik, die in der Immobilie an der Hauptstraß­e 70 das „Lokka KebabHaus“Anfang November eröffnen will. In Räumen, in denen zuvor eine Bäckerei untergebra­cht war. „Wir werden mit Qualität und gutem Essen

punkten“, verspricht Bekir Celik. Auch in den Abendstund­en. „Die Leute kommen in die Innenstadt, wenn Ladenlokal­e voll sind“, meint Aghan Cifci, Eigentümer der Immobilie an der Hauptstraß­e.

Auch an der Hauptstraß­e 88 wird schon bald der Leerstand überwunden sein. Die Manufaktur­produktLin­ie „be U.“wird hier dank des Anmietungs­fonds einziehen. Die Idee des Conceptsto­res basiert auf „Qualität zu fairen Preisen“. „Wir setzen auf nachhaltig­e Produkte, etwa Textilien und Naturkosme­tik“, sagt Klaus U. Walth, der bereits in Brühl ein solches Geschäft führt.

 ?? FOTO: VETTER ?? Wollen die Innenstadt beleben (v.l.): Stadtdirek­tor Hartmut Hoferichte­r, City-Managerin Carolin Helmus, Neumieter Maziar Golchehr, Miriam Macdonald (Stadtentwi­cklungspla­nung) Immobilien-Eigentümer Aghan Cifci und Neumieter Bekir Celik.
FOTO: VETTER Wollen die Innenstadt beleben (v.l.): Stadtdirek­tor Hartmut Hoferichte­r, City-Managerin Carolin Helmus, Neumieter Maziar Golchehr, Miriam Macdonald (Stadtentwi­cklungspla­nung) Immobilien-Eigentümer Aghan Cifci und Neumieter Bekir Celik.

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