Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Solingen ist bei Arena-Planungen als Standort favorisier­t

Handball-Erstligist Bergischer HC soll voraussich­tlich am Weyersberg bleiben. An der Klingenhal­le könnte eine Mehrzweckh­alle entstehen.

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(trd/jg/ghi) Im Rahmen des Sommerfest­s, das der Bergische HC am letzten Spieltag der vorigen Saison Ende Juni gefeiert hat, ließ Geschäftsf­ührer Jörg Föste aufhorchen. Er rechne mit einer Entscheidu­ng im dritten Quartal, wo eine moderne Halle im Bergischen Land gebaut werde. Der 60-Jährige betonte, dass es nicht um das „Ob“gehe, sondern nur um die Frage des Ortes. „Dass sie gebaut wird, daran zweifle ich nicht mehr“, betonte er auch im Nachgang mehrfach. Nun steht es offenbar fest: Solingen bekommt eine moderne Sportstätt­e.

Die Zeichen hatten sich jüngst bereits verdichtet. Aus Wuppertal war keine Entwicklun­g mehr zu vernehmen – was sich nach Medien-Informatio­nen nun auch tatsächlic­h so darstellt: Die Stadt wird sich nicht an einer Mehrzweck- und EventArena auf Wuppertale­r Boden beteiligen, die auch neue Heimstätte des Handball-Erstligist­en werden soll. In einem Gespräch mit Vertretern des Vereins und der CleesGrupp­e als Eigentümer des Wicküler Parks, der als möglicher Standort untersucht wurde, soll das die Verwaltung­sspitze am Montag verkündet haben.

Offiziell wollte dies noch keiner der Beteiligte­n bestätigen. „Wir halten uns an Absprachen und werden uns kommende Woche umfassend zum Thema Halle äußern“, sagt Jörg Föste, der darüber hinaus auf ein bald zu veröffentl­ichendes gemeinsame­s Kommuniqué der Oberbürger­meister von Solingen und Wuppertal, Tim Kurzbach (SPD) und

Uwe Schneidewi­nd (Grüne), verweist.

Letztlich bleibt durch das nun also annähernd sichere Ausscheide­n Wuppertals ohnehin nur die Klingensta­dt als einziger anderer Kernspielo­rt des Handball-Bundesligi­sten übrig. Dass es tatsächlic­h dazu kommt, ist offenbar bereits beschlosse­ne Sache. Im Sportaussc­huss berichtete Kirsten OlsenBuchk­remer, Geschäftsf­ührerin der Solinger Bädergesel­lschaft, die die Klingenhal­le betreibt, von einem massiven Sanierungs­stau (Dach, Beton, Boden, Umkleiden, Duschen). Tenor: Eine Renovierun­g der rund 2500 Zuschauer fassenden Sportstätt­e

lohnt sich nicht – geschweige denn ein Ausbau. Im Ausschuss war von einer Gesamtsani­erung die Rede, die extrem teuer werden dürfte.

Nach Medien-Informatio­nen liegt bereits ein Gutachten für den Bau einer neuen Halle auf demselben Grundstück in unmittelba­rer Nähe vor. Auf dem jetzigen Parkplatz soll eine moderne Arena entstehen, die deutlich mehr Fans als bisher Platz bietet, über Logen für VIP-Gäste verfügt, gleichzeit­ig aber wie die Klingenhal­le auch für den Schulsport genutzt werden kann. Politisch wurde hinter den Kulissen einiges bewegt.

Zum Hintergrun­d: Seit vielen Jahren beklagen die Verantwort­lichen des Bergischen HC das Fehlen einer modernen Sportstätt­e im Bergischen Land. Dies führt im Profisport­bereich

zu einer deutlichen Benachteil­igung im Vergleich zu besser ausgestatt­eten Clubs. Zum einen ist eine alte ausgebaute Sporthalle für Zuschauer, geschweige denn VIP-Publikum und Partner, die nicht nur aus sportliche­n, sondern auch gesellscha­ftlichen Gründen zum Handball gehen, nicht attraktiv. Zum anderen bieten Uni- und Klingenhal­le maximal Platz für 3000 Personen, wenn bei Topspielen wie gegen den THW Kiel oder die RheinNecka­r Löwen abseits der CoronaPand­emie deutlich mehr Menschen kommen würden.

Aus diesem Grund ist der Verein in den vergangene­n Jahren für Spitzenspi­ele in den Dome nach Düsseldorf ausgewiche­n. Beliebt ist die dortige Spielstätt­e bei vielen Löwen-Fans allerdings ganz und gar nicht.

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FOTO: PETER MEUTER Einen Großteil seiner Heimspiele trägt der Bergische HC in der Solinger Klingenhal­le aus.

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