Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Auf der L157 nur noch in Richtung Burg
Sobald in Wermelskirchen die Sanierung der Autobahnbrücke Hünger beginnt, soll nur ein Einrichtungsverkehr an der Baustelle vorbei führen. Wer aus Burg, Hünger, Pohlhausen in Richtung Wermelskirchen will, muss Umwege in Kauf nehmen.
Beginnt die Sanierung der Autobahnbrücke A1 / L157, steht Ungemach ins Haus: Vor allem Bewohner von Hünger und Pohlhausen sowie Burg müssen dann lange Umwege für die Fahrt nach Wermelskirchen in Kauf nehmen. Den Grund dafür skizzierte Wermelskirchens Tiefbauamtsleiter Harald Drescher auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr: „In den derzeitigen Gesprächen mit den Beteiligten ist ein Einbahnverkehr aus Wermelskirchen kommend in Richtung Solingen-Burg favorisiert.“
Im Klartext: Wer aus Wermelskirchen in Richtung Pohlhausen, Hünger oder Burg unterwegs ist, kann auf einer freibleibenden Spur fahren – diese Einbahnstraßen-Regelung sorgt aber auch dafür, dass in entgegengesetzter Richtung nichts geht.
Diese Baustelle drohe nunmehr seit Jahren, sagte Harald Drescher: „Sie bringt eine große Beeinträchtigung des Gesamtverkehrs rund um Wermelskirchen mit sich.“Bei der Sanierung der Brücke über die Autobahn 1 werden unter anderem der Oberbau und die Oberflächenentwässerung erneuert. Seit Anfang diesen Jahres ist dafür die Autobahn GmbH des Bundes zuständig. Die Autobahn GmbH wurde am 13. September 2018 gegründet und übernahm am 1. Januar diesen Jahres Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung, Finanzierung und vermögensmäßige Verwaltung aller Autobahnen in Deutschland.
Bei der L157 zwischen B51 und Hünger handele es sich um ein „Nadelöhr“für den örtlichen wie überörtlichen Verkehr, betonte der Leiter des Wermelskirchener Tiefbauamts. Werde das weiter verengt, gäbe es dafür nur geringe Redundanzen. Wie Harald Drescher ausführte, gebe es drei Varianten der Verkehrsführung für die auf zwischen acht und zwölf Monate veranschlagte Zeit der Fahrbahnbrücken-Baustelle.
Eine einseitige Sperrung der Straße und die Leitung des Verkehrs darüber in beide Richtung mit einer Baustellenampel. Aber: „Das ist sehr schwierig. Es ergeben sich lange Umlaufzeiten und dadurch erheblich Rückstaulängen.“Das könne zu Wartezeiten von rund fünf Minuten ergeben, erläuterte Harald Drescher die Einschätzung der an der Baustellen-Planung beteiligten Experten.
Einzige Alternative zur Lichtsignal-Anlage wäre ein Einrichtungsverkehr in die eine oder andere Richtung. „Bei dem Einrichtungsverkehr, bei dem die Fahrzeuge auch auf einer freibleibenden Fahrspur die Baustelle passieren, ist die Fahrtrichtung von Wermelskirchen nach Burg deshalb vorzuziehen, weil damit eine schnelle Anfahrt von Feuerwehr und Rettungsdienst nach Hünger oder Pohlhausen gewährleistet bleibt“, erklärte Drescher. Der Verkehr aus Burg, Hünger, Pohlhausen in Richtung Wermelskirchen werde dann umgeleitet.
Die Fahrbahn der Brücke über die A1 erstreckt sich auf eine Breite von zweimal dreieinhalb Metern. Die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke beläuft sich an dieser Stelle auf 15.848 Fahrzeuge, sagte Harald Drescher: „Dabei besteht eine hoher Lkw-Anteil“,
Wann die Bauarbeiten beginnen, vermochte der Tiefbauamtsleiter nicht zu sagen, deutete jedoch an, dass das durchaus „in den nächsten Wochen“sein könne. Aber: „Aufgrund der nötigen Planungsabstimmungen kann die Sanierung der Brücke noch nicht starten.“Indes eindeutig wäre, dass die Baustelle aufgrund der komplexen Verkehre, die betroffen sind, erhebliche Auswirkung auf den lokalen und regionalen Verkehrsfluss haben werde. Allerdings, so blickte Harald Drescher aus: „Nach einer Phase der Eingewöhnung werden sich die Verkehre andere Ausweichrouten suchen und die Konzentration nachlassen.“
Einen Starttermin für die Fahrbahnsanierung kann die Autobahn GbmH Rheinland definitiv nicht nennen. Denn es wird über alternative Umleitungen diskutiert. Das „gestaltet sich in dieser Region jedoch momentan als schwierig“, so Sprecher Sebastian Bauer. Er
bestätigte, das ursprünglich eine Ampelschaltung beabsichtigt war. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens ließ sich dies aber nicht umsetzen.
Als Problem erweist sich im Moment, dass das Umleitungskonzept in eine Fahrtrichtung nicht umgesetzt werden kann, weil eine als Umleitung erforderliche Landstraße aufgrund der Unwetterkatastrophe gesperrt ist. Durch Pohlhausen (K8) kann eigentlich nur der Individualverkehr umgeleitet werden, denn Lastwagen kommen nicht durch die abschüssiges Haarnadelkurve kurz vor dem Eschbachtal.
Also müssten schwere und lange Lastzüge, die von der Autobahn kommen und nach Wermelskirchen wollen, durch Schloss Burg gelotst werden. Bis zur Kreuzung in Unterburg ginge dies – nur ist die Landstraße 407 (rechts Richtung Eschbachtal/Kellershammer) derzeit nicht für Lastwagen freigegeben, denn dort wurde die Fahrbahn durch das Hochwasser unterspült und ist noch nicht repariert. Sebastian Bauer: „Aktuell ist davon auszugehen, dass die Sperrung noch eine Zeit lang bestehen bleibt. Sobald eine Lösung gefunden ist, wird mit den Arbeiten auf der Gewölbebrücke gestartet.“