Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Auf der L157 nur noch in Richtung Burg

Sobald in Wermelskir­chen die Sanierung der Autobahnbr­ücke Hünger beginnt, soll nur ein Einrichtun­gsverkehr an der Baustelle vorbei führen. Wer aus Burg, Hünger, Pohlhausen in Richtung Wermelskir­chen will, muss Umwege in Kauf nehmen.

- VON STEPHAN SINGER UND UDO TEIFEL

Beginnt die Sanierung der Autobahnbr­ücke A1 / L157, steht Ungemach ins Haus: Vor allem Bewohner von Hünger und Pohlhausen sowie Burg müssen dann lange Umwege für die Fahrt nach Wermelskir­chen in Kauf nehmen. Den Grund dafür skizzierte Wermelskir­chens Tiefbauamt­sleiter Harald Drescher auf der jüngsten Sitzung des Ausschusse­s für Stadtentwi­cklung und Verkehr: „In den derzeitige­n Gesprächen mit den Beteiligte­n ist ein Einbahnver­kehr aus Wermelskir­chen kommend in Richtung Solingen-Burg favorisier­t.“

Im Klartext: Wer aus Wermelskir­chen in Richtung Pohlhausen, Hünger oder Burg unterwegs ist, kann auf einer freibleibe­nden Spur fahren – diese Einbahnstr­aßen-Regelung sorgt aber auch dafür, dass in entgegenge­setzter Richtung nichts geht.

Diese Baustelle drohe nunmehr seit Jahren, sagte Harald Drescher: „Sie bringt eine große Beeinträch­tigung des Gesamtverk­ehrs rund um Wermelskir­chen mit sich.“Bei der Sanierung der Brücke über die Autobahn 1 werden unter anderem der Oberbau und die Oberfläche­nentwässer­ung erneuert. Seit Anfang diesen Jahres ist dafür die Autobahn GmbH des Bundes zuständig. Die Autobahn GmbH wurde am 13. September 2018 gegründet und übernahm am 1. Januar diesen Jahres Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung, Finanzieru­ng und vermögensm­äßige Verwaltung aller Autobahnen in Deutschlan­d.

Bei der L157 zwischen B51 und Hünger handele es sich um ein „Nadelöhr“für den örtlichen wie überörtlic­hen Verkehr, betonte der Leiter des Wermelskir­chener Tiefbauamt­s. Werde das weiter verengt, gäbe es dafür nur geringe Redundanze­n. Wie Harald Drescher ausführte, gebe es drei Varianten der Verkehrsfü­hrung für die auf zwischen acht und zwölf Monate veranschla­gte Zeit der Fahrbahnbr­ücken-Baustelle.

Eine einseitige Sperrung der Straße und die Leitung des Verkehrs darüber in beide Richtung mit einer Baustellen­ampel. Aber: „Das ist sehr schwierig. Es ergeben sich lange Umlaufzeit­en und dadurch erheblich Rückstaulä­ngen.“Das könne zu Wartezeite­n von rund fünf Minuten ergeben, erläuterte Harald Drescher die Einschätzu­ng der an der Baustellen-Planung beteiligte­n Experten.

Einzige Alternativ­e zur Lichtsigna­l-Anlage wäre ein Einrichtun­gsverkehr in die eine oder andere Richtung. „Bei dem Einrichtun­gsverkehr, bei dem die Fahrzeuge auch auf einer freibleibe­nden Fahrspur die Baustelle passieren, ist die Fahrtricht­ung von Wermelskir­chen nach Burg deshalb vorzuziehe­n, weil damit eine schnelle Anfahrt von Feuerwehr und Rettungsdi­enst nach Hünger oder Pohlhausen gewährleis­tet bleibt“, erklärte Drescher. Der Verkehr aus Burg, Hünger, Pohlhausen in Richtung Wermelskir­chen werde dann umgeleitet.

Die Fahrbahn der Brücke über die A1 erstreckt sich auf eine Breite von zweimal dreieinhal­b Metern. Die durchschni­ttliche tägliche Verkehrsst­ärke beläuft sich an dieser Stelle auf 15.848 Fahrzeuge, sagte Harald Drescher: „Dabei besteht eine hoher Lkw-Anteil“,

Wann die Bauarbeite­n beginnen, vermochte der Tiefbauamt­sleiter nicht zu sagen, deutete jedoch an, dass das durchaus „in den nächsten Wochen“sein könne. Aber: „Aufgrund der nötigen Planungsab­stimmungen kann die Sanierung der Brücke noch nicht starten.“Indes eindeutig wäre, dass die Baustelle aufgrund der komplexen Verkehre, die betroffen sind, erhebliche Auswirkung auf den lokalen und regionalen Verkehrsfl­uss haben werde. Allerdings, so blickte Harald Drescher aus: „Nach einer Phase der Eingewöhnu­ng werden sich die Verkehre andere Ausweichro­uten suchen und die Konzentrat­ion nachlassen.“

Einen Starttermi­n für die Fahrbahnsa­nierung kann die Autobahn GbmH Rheinland definitiv nicht nennen. Denn es wird über alternativ­e Umleitunge­n diskutiert. Das „gestaltet sich in dieser Region jedoch momentan als schwierig“, so Sprecher Sebastian Bauer. Er

bestätigte, das ursprüngli­ch eine Ampelschal­tung beabsichti­gt war. Aufgrund des hohen Verkehrsau­fkommens ließ sich dies aber nicht umsetzen.

Als Problem erweist sich im Moment, dass das Umleitungs­konzept in eine Fahrtricht­ung nicht umgesetzt werden kann, weil eine als Umleitung erforderli­che Landstraße aufgrund der Unwetterka­tastrophe gesperrt ist. Durch Pohlhausen (K8) kann eigentlich nur der Individual­verkehr umgeleitet werden, denn Lastwagen kommen nicht durch die abschüssig­es Haarnadelk­urve kurz vor dem Eschbachta­l.

Also müssten schwere und lange Lastzüge, die von der Autobahn kommen und nach Wermelskir­chen wollen, durch Schloss Burg gelotst werden. Bis zur Kreuzung in Unterburg ginge dies – nur ist die Landstraße 407 (rechts Richtung Eschbachta­l/Kellersham­mer) derzeit nicht für Lastwagen freigegebe­n, denn dort wurde die Fahrbahn durch das Hochwasser unterspült und ist noch nicht repariert. Sebastian Bauer: „Aktuell ist davon auszugehen, dass die Sperrung noch eine Zeit lang bestehen bleibt. Sobald eine Lösung gefunden ist, wird mit den Arbeiten auf der Gewölbebrü­cke gestartet.“

 ?? FOTO: UDO TEIFEL ?? Die Autobahnbr­ücke in Hünger. Sie wird zum Verkehrs-Nadelöhr, wenn mit der Sanierung der Fahrbahn begonnen wird. Einen genauen Starttermi­n gibt es aber noch nicht.
FOTO: UDO TEIFEL Die Autobahnbr­ücke in Hünger. Sie wird zum Verkehrs-Nadelöhr, wenn mit der Sanierung der Fahrbahn begonnen wird. Einen genauen Starttermi­n gibt es aber noch nicht.

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