Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Verzögerungen: Im Dezember soll die Kita Sedanstraße öffnen
REMSCHEID Seit Jahren sind die neuen Kitas in Remscheids Süden immer wieder Thema in der Bezirksvertretung (BV) Süd. Während die Einrichtung an der Oststraße bereits im August 2021 in Betrieb genommen wurde, herrscht an der Burger Straße Wildwuchs. Nachdem die Mannesmann-Villa dem Erdboden gleichgemacht wurde, geht es hier nicht weiter. Am 21. September will die Stadt in der BV Süd dazu Stellung nehmen, erklärt der städtische Kita-Abteilungsleiter Peter Nowack. Auch an der Sedanstraße gab es Verzögerungen. net die Lindex Projektierungs GmbH verantwortlich. Deren Geschäftsführer Eckhard Lindemeier musste nicht nur einen Wendehammer planen, sondern auch einen neuen Weg. Weiterer Knackpunkt: Das Grundstück war nicht erschlossen. Jetzt die gute Nachricht: Im Dezember soll die Kita Sedanstraße eröffnen.
Nein, nicht alle, sagt die Einrichtungsleiterin Elke El Ghorchi. Die Remscheiderin, die im Südbezirk lebt, hat bereits 29 Jahre Erfahrung als Erzieherin: Sie war vorher bei der Kita Ahörnchen. „Mir ist es ein großes Anliegen, im Stadtteil etwas bewirken zu können“, sagt sie. Denn im Süden leben unterschiedliche Kulturen zusammen – und da passe die Konzeption der mehrsprachigen ISS-Weltkita gut hinein. 80 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren sollen hier in vier Gruppen Platz finden. Seit Dezember sei man beim Platzvergabesystem „Little bird“gelistet, sagt El Ghorchi. „Uns liegen schon viele Anmeldungen von Kindern vor, die dringend warten und noch gar keinen Platz haben.“Sie werden zuerst versorgt. Der Bedarf in diesem Bereich des Südens sei hoch.
Man sei mit Eltern und Anwohnern im Gespräch, den Lotsendienst im Kreuzungsbereich wieder zu installieren, sagt El Ghorchi. So würden die Autos nicht in die enge Straße fahren, und Kinder der GGS und der
Kita könnten sicher über die Straße geleitet werden. Zur Entlastung gibt es hier bereits eine Elternhaltestelle. Zudem wird ein Fußweg hinter der Kita angelegt. Da die GGS und die Kita unterschiedliche Zeiten hätten, sieht Elke El Ghorchi das Ganze optimistisch.
Die Kinder werden zweisprachig, erzogen. An erster Stelle stehe immer die deutsche Sprache, darüber hinaus gibt es Fremdsprachenangebote, sagt Banu Bambal. Eine wertschätzende, weltoffene Haltung werde vermittelt, Kinder würden nach ihren Möglichkeiten gefördert. Zudem ist die Kita integrativ. „Wir passen unsere Strukturen an Kinder mit besonderer Herausforderung an“, betont Bambal. ISS hat vier weitere Kitas in Duisburg, zwei in Köln. Am 1. September geht eine neue in Wuppertal an den Start. Am Rosenhügel betreibt das Netzwerk bereits eine Bildungsakademie.
Ziemlich, sagt Banu Bambal. Der Bedarf an Fachpersonal in den Einrichtungen der Kinderund Jugendhilfe sei riesengroß. „Wir brauchen eine Fachkräfteoffensive auf höherer Ebene und Personen, die zur Entlastung eingesetzt werden“, fordert die Geschäftsführerin des freien Trägers. Die Fachverbände hätten bereits vor Jahren vor einem Fachkräftemangel gewarnt. Zwar habe die Politik Übergangslösungen für Nicht-Fachpersonal geschaffen, nun bedürfe es aber gefestigter Lösungen, sagt Bambal. ISS wirbt daher selbst aktiv an und bildet aus. „Wir als freier Träger müssen zudem einen Trägeranteil von 9 Prozent aufbringen. Hier wünschen wir uns, dass die Politik nachbessert.“Denn vor Anfragen könne man sich kaum retten, man müsse aber auch das Personal haben, um Kinder bestmöglich fördern zu können.