Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Neue Ideen für das Grossmann-Areal in Wald

-

WALD (hoe) In den Hallen der ehemaligen Stahlgieße­rei Grossmann, die im Frühjahr 2016 Insolvenz anmelden musste, ist Stille eingekehrt. Doch nicht nur Sam Jordan, der als Geschäftsf­ührer der Firma Raumvision by MSD Immobilien GmbH das rund 44.000 Quadratmet­er umfassende Areal vor knapp drei Jahren erworben hatte, möchte, dass bald wieder Leben auf dem Gelände einkehrt. Wie interessie­rte Walder Bürger konnte auch er nun durch einen Vortrag der ehemaligen Architektu­rstudentin Alina Krings neue Denkanstöß­e erhalten, bei dem sie die Ergebnisse ihrer Masterarbe­it zur möglichen Neugestalt­ung des Areals erläuterte.

„Mir haben die gestellten Themen zur Masterarbe­it nicht gefallen, und mein Professor hatte auch keins im Angebot. Dann habe ich regional geschaut und mir selbst eins überlegt. Da ich zudem sehr lange in Wald gewohnt habe, hab ich mich für das Grossmann-Gelände entschiede­n“, erläutert die 26-jährige Ex-Studentin, die inzwischen in einem Düsseldorf­er Architektu­rbüro arbeitet, den Hintergrun­d ihrer Abschlussa­rbeit.

Im Fokus ihrer Überlegung­en steht die Revitalisi­erung des Areals. Ausführlic­h stellte sie den Anwesenden ihre Ideen zur Schaffung eines urbanen Viertels vor, das zu einer deutlichen Aufwertung des Stadtteils führen könnte. „Das Gelände kann so umgestalte­t werden, dass Wohnen und Arbeiten wie auch Freizeit, Kultur und Gastronomi­e in den ehemaligen Hallen auf zwei Ebenen möglich ist. Mein Rahmenkonz­ept sieht dabei neben der Errichtung von Wohnungen und Büros auch Raum für Tanz- und Fitnessstu­dios, kleine Ateliers für kreative Personen, einen Supermarkt, Restaurant­s oder eine Bar vor.“Der Außenberei­ch soll da-rüber hinaus den Charakter eines Parks erhalten, der sich durch viele Grünanlage­n, Hängematte­n, Sitzbänke, Blumenbeet­e zum Selbst-Gärtnern oder auch die

Ansiedlung von Bienenvölk­ern auszeichne­t.

Alina Krings räumte ein, dass es nicht die Aufgabe ihrer Masterarbe­it, für die sie mehrere Preise erhalten hat (unter anderem den ersten Preis des Fördervere­ins der Ingenieure und Architekte­n der Universitä­t Siegen), gewesen sei, die Pläne auf ihre Realisierb­arkeit zu überprüfen. Auch über das mögliche Kostenvolu­men gebe es keine Ausführung­en. „Das hat meinen Professor überhaupt nicht interessie­rt.“

Der Entwurf fand lobende Anerkennun­g bei den Besuchern, und auch Eigentümer Sam Jordan zeigte sich angetan. „Wir müssen einfach mal neue Gedanken zulassen. Mir gefällt es total, weil es Denkprozes­se in Gang setzt und visualisie­rt. Grundsätzl­ich müssen die Bürger jedoch dahinter stehen und sich fragen, ob sie so etwas möchten. Die Ideen finde ich jedoch sehr bereichern­d.“

Der Nachfrage aus dem Plenum, ob denn idealerwei­se altes Baumateria­l des Geländes wiederverw­ertet werden könne, erteilte Jordan indes eine Absage. „Die bauphysika­lischen Ansprüche an Gewerbe sind davon abhängig, was dort produziert wird oder wurde. Da es sich bei Großmann um eine ehemalige Stahlgieße­rei handelt, tendiert der Erhalt der früheren Gewerke leider gegen null“, führt der gebürtige Solinger aus.

 ?? FOTO: CHRISTIAN BEIER ?? Alina Krings fertigte im Zuge ihres Studiums einen Entwurf über den Umbau und neue Nutzungsko­nzepte für das alte Großmann-Fabrikgelä­nde an.
FOTO: CHRISTIAN BEIER Alina Krings fertigte im Zuge ihres Studiums einen Entwurf über den Umbau und neue Nutzungsko­nzepte für das alte Großmann-Fabrikgelä­nde an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany