Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Mit Wut im Bauch zum Spiel nach Berlin
Handball: HSV-Damen gastieren bei den Füchsen, die das Spiel nicht verlegen wollten. BHC-Teams auswärts im Einsatz.
SOLINGEN Reihenweise interessante Spiele bietet das Handball-Wochenende – jedoch überwiegend auswärts.
Frauen, Zweite Bundesliga: Füchse Berlin – HSV Solingen-Gräfrath (Sa., 19.30 Uhr) – Alles schien in Butter zu sein beim HSV Solingen-Gräfrath. Trotz dünner Personaldecke und klarem Rückstand holte Kerstin Reckenthälers Mannschaft beim 31:31 gegen Tabellenführer Göppingen einen Punkt und freute sich darauf, gestärkt als Vierter beim überraschend bereits mit sechs Verlustpunkten belasteten Sechsten den nächsten Härtetest angehen zu können. Weil womöglich weitere Spielerinnen – verletzt oder krank – ausfallen oder zumindest ziemlich angeschlagen ran müssen, wurde bei den Füchsen um Verlegung gebeten. Das klappte aber nicht. „Ich finde das schade“, meinte Reckenthäler. Folglich steigt die Trainerin gerade deshalb mit ein wenig Wut in den Bus. „Eine vernünftige Vorbereitung ging nicht, aber wir werden natürlich unser Bestes geben.“Tabellenführer Göppingen gab derweil die Verpflichtung Sina Ehmanns bekannt. Deren Vertrag beim HSV wurde am Dienstag aufgelöst.
Regionalliga: TV Aldekerk II – Bergischer HC (Sa., 15.45 Uhr) – Der Spitzenreiter kann beim amtierenden Regionalliga-Meister zum ersten Mal seit dem 19. September 2021 auf Felicia Seher bauen. „Das Spiel in Straelen war das erste und einzige, das sie bislang gemacht hat“, berichtet Trainer Lars Faßbender über den „Neuzugang“. Die Solingerin ist inzwischen Mutter geworden. Das Rückraum-Ass lief einst für Bayer Leverkusen, TuS Lintfort, PSV Recklinghausen und 1. FC Köln höherklassig auf und machte laut Faßbender beim Training einen TopEindruck. Vor ihrer Rückkehr steht nach Knieverletzung auch Alena Lambertz. Nicht zur Verfügung ist die A-Jugendliche Lucy Krahwinkel (Muskelfaserriss). Faßbender: „Wir wollen uns in Aldekerk schadlos halten. Leicht wird es aber bestimmt nicht.“Aldekerk hat alle drei Heimspiele gewonnen, ging aber auswärts komplett leer aus.
Oberliga: HSV II – Adler Königshof (Sa., 15.30 Uhr, Kannenhof) – Zum ersten
Mal unter der offiziellen Regie von Julia Spitzer hat der Tabellenzehnte ein dickes Brett zu bohren: Die Krefelderinnen sind Dritter. „Die Stimmung ist super, es macht richtig Spaß“, sagt die Trainerin, die fast alle Spielerinnen von Kindesbeinen an kennt und schon in der Jugend über Jahre trainiert hat. „Wir gehen locker in das Spiel, gewinnen müssen wir gegen andere“, findet sie.
Männer, Regionalliga: TSV Bonn rrh. – Bergischer HC II (Sa., 19.30 Uhr) – Eine durchaus reizvolle Partie, schließlich wird Bonn vom Solinger Frank Berblinger trainiert, dessen Ehefrau Tanja beim BHC Physiotherapeutin ist. Zudem spielten BHC-Trainer Mirko Bernau und Berblinger einst gemeinsam in Düsseldorf. Die Coaches beurteilen die
Ausgangslage nahezu identisch und sprechen von etwas verunsicherten Teams. Außerdem holten der Zehnte BHC (8:12-Punkte) und der Elfte Bonn (5:13) zuletzt nach deutlichen Rückstanden je einen Zähler. „Wir spielen momentan nicht alles auf den Punkt“, möchte Bernau an den Automatismen schrauben und die Details verbessern.
Oberliga: HSV Überruhr – TSV Aufderhöhe (So., 18.30 Uhr, Kettwig) – Die Essener sind eine Wundertüte und treten fast immer in anderen Konstellationen an. Zuletzt zum ersten Mal mit dem ehemaligen TuSEMBundesligaspieler Carsten Ridder (27), dessen Bruder Christian seit einigen Jahren das Überruhrer Tor hütet. Carsten Ridder erzielte elf Tore bei der 34:35-Niederlage bei Adler Königshof. „Wir müssen zusehen, dass wir uns wieder sortiert bekommen“, sagt TSV-Coach Heino Kirchhoff nach jüngst wenig erbaulichen Trainingseinheiten. Aufsteiger Überruhr mit dem ehemaligen Ohligser Kay Sodys ist Neunter (5:11), Aufderhöhe 13. (2:14). Weil die Halle Klapperstraße nicht zur Verfügung steht, wird in Kettwig gespielt.
Verbandsliga interaktiv . Handball II – TSV Aufderhöhe II (Sa., 15 Uhr) – Die torhungrigen Ratinger spielen eine starke Saison und führen als Zweiter mit 13:3-Zählern eine kleine Verfolgergruppe mit Wülfrath (13:3) und TSV II (12:4) an. Dahinter kommt ein Quintett (unter anderem mit dem Solinger TB) mit 8:8-Punkten. Erster ist der LTV Wuppertal II (16:0). „Wahrscheinlich ist interaktiv nicht unsere Kragenweite“, sagt Trainer Andreas Brüser. „Zumal uns Andi Nelte, Niklas Ohliger und Magnus Heyde fehlen werden.“
Verbandsliga: Cronenberger TG II - STB (Sa., 19 Uhr) – Coach Robert Heinrichs rechnet mit einem Spiel auf Augenhöhe bei den punktgleichen Wuppertalern. Er möchte fortan die jungen Simon Cestnik und Yanick Elter häufiger einsetzen: „Beide sind bislang zu kurz gekommen.“