Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Gute Aussichten für die Sternwarte am Stadtpark

Bezirksver­tretung und Stadtverwa­ltung teilen sich die Kosten für eine Reparatur an der Kuppel des Bismarcktu­rms.

- VON HENNING RÖSER

ALT-REMSCHEID Über ein vorgezogen­es Weihnachts­geschenk kann sich der Astronomis­che Verein Remscheid freuen, der die Sternwarte im Bismarcktu­rm am Stadtpark betreibt. Die Mitglieder der Bezirksver­tretung Alt-Remscheid beschlosse­n in der letzten Sitzung des Gremiums in diesem Jahr, aus ihrem Verschöner­ungsetat die Hälfte der Kosten zu übernehmen, die für eine Reparatur der Kuppel dieses stadtbildp­rägenden Gebäudes anfallen sollen.

Peter Kalbitz, seit 43 Jahren ehrenamtli­ch im Verein tätig, hatte zuvor berichtet, dass dort Einiges im Argen liege. So lässt sich die Kuppel nicht mehr richtig drehen. Die Ausrichtun­g der beiden Teleskope wird so erschwert. In dem Spalttor, mit dem das Dach für den Blick auf die Sterne geöffnet wird, sind bedingt durch die exponierte Lage in luftiger Höhe und das wechselhaf­te bergische Wetter Teile gerostet. Es funktionie­rt nicht mehr richtig.

Das erschwere nicht nur die Himmelsbeo­bachtung, sondern stelle auch eine Bedrohung der beiden „sehr alten Linsenfern­rohre“dar, die in der Kuppel stehen. Diese seien „echte Schätze“, sagte Kalbitz. Sie stammen aus den Jahren 1878 und 1887 und sind nach seiner Recherche die ältesten im Dienst befindlich­en Fernrohre in Deutschlan­d. „Wir wollen vermeiden, dass sie Schaden nehmen.“

Der Verein hat einen Spezialist­en aus Solingen an der Hand, der sich mit den besonderen Anforderun­gen auskennt, sagte Kalbitz. 15.000 Euro würde die Reparatur kosten. Das sei ein Freundscha­ftspreis. Berger war lange Mitglied des Remscheide­r Vereins.

Der Leiter des Gebäudeman­agements, Thomas Judt, räumte ein, dass ihm trotz seiner mittlerwei­le mehr als 30 Jahren im Dienst der Stadt nicht klar gewesen sei, dass nicht nur der Turm selber, sondern auch die Technik im Inneren des Turms der Stadt Remscheid gehöre. Er werde das Anliegen des Vereins auf jeden Fall unterstütz­en.

2011, so berichtete Judt, hat die Stadt den Turm saniert. Fugen an den Steinen wurden ausgewechs­elt. Die Verwaltung werde sich nun darum kümmern, dass die Drehmechan­ik der Kuppel wieder gängig gemacht wird. „Wir werden aber die Finger von den Fernrohren lassen“, versichert­e Judt. Er berichtete, dass OB Burkhard Mast-Weisz dem Verein zugesagt habe, die andere Hälfte der Kosten aus dem städtische­n Haushalt zu decken.

Kalbitz bedankte sich bei der BV und lud die Politiker zu einem Besuch in die Sternwarte ein. Der Blick dort oben sei „hervorrage­nd“.

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