Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Neue Wohnungen für die Innenstadt
Bis Mitte des Jahres 2024 soll die neue Hauptstelle der Stadt-Sparkasse bezogen werden. Danach wird die alte Zentrale abgerissen. Entstehen sollen dort und auf einigen Parkflächen Wohnungen, Geschäfte und eine Kita.
MITTE Die alte Hauptstelle der StadtSparkasse Solingen an der Kölner Straße wird nach dem Einzug der Beschäftigten in den Neubau voraussichtlich Mitte 2024 im wahrsten Sinne des Wortes von der Bildfläche verschwinden. Das Gebäude wird abgerissen, entstehen soll ein Mix unterschiedlicher Wohnangebote, ergänzt durch gewerbliche Nutzungen im Erdgeschoss des Bereiches Kölner Straße und Ufergarten.
„Für uns ist das ein sehr wichtiges Projekt“, sagte Sparkassen-Vorstandschef Stefan Grunewald am Freitag bei der Vorstellung der vorläufigen Pläne. Es sei aber auch für Solingen wichtig, da es sich bei dem Gelände schließlich um eine exponierte Stelle in der Stadt handele. Im Bereich der Wohnnutzung sollen dabei verschiedene Ziel-, Haushaltsund Bevölkerungsgruppen angesprochen werden. Dies kann zum Beispiel Wohnen für Alleinerziehende, Paare, Singles sowie größere und kleinere Familien sein, wie auch Personengruppen mit besonderem Wohnbedarf wie ältere Menschen beziehungsweise Menschen mit Behinderung. Ein besonderer Bedarf besteht laut dem städtischen Handlungskonzept Wohnen jedenfalls an großen Wohnungen für Familien (ab 85 Quadratmetern) und kleinen Wohnungen für Singles und Paare (zwischen 50 und 65 Quadratmetern). Vorgesehen ist auch eine viergruppige Kindertagesstätte.
Zum neu zu entwickelnden Gelände gehört aber nicht nur die alte Zentrale des Kreditinstitutes. Darüber hinaus werden auch der Parkplatz auf der Graf-Engelbert-Straße und die Mitarbeiter-Stellflächen an der Elisenstraße mit in die Planungen aufgenommen. „Ziel ist eine dem Ort angemessene, unverwechselbare Konzeption mit hoher gestalterischer und architektonischer Qualität, bei gleichzeitiger Berücksichtigung funktionaler, technischer, energetischer und wirtschaftlicher Aspekte“, heißt es vonseiten der Stadt-Sparkasse.
Das Kreditinstitut will mit ihrer Immobiliengesellschaft SIM GmbH den bisherigen Standort neu entwickeln. Die städtebaulich-planerische Konzeption soll Grundlage für die späteren Bebauungsplanverfahren sein. Zunächst hatte die Sparkasse von drei Planungsbüros eine städtebauliche Studie erarbeiten lassen. Eine Jury, in der unter anderen Oberbürgermeister
Tim Kurzbach als Vorsitzender des Sparkassen-Verwaltungsrates sowie Stefan Grunwald saßen, wählte schließlich das Entwurfskonzept des Büros „ASTOC Architects and Planners GmbH“aus Köln aus. Das soll nun die Grundlage für die weiteren Planungen bilden.
Es sei ein „mutiger Schritt“, den die Stadt-Sparkasse nun frühzeitig gehe, sagte Kurzbach am Freitag. Nicht zuletzt wegen der gestiegenen Baukosten sei die Planung solcher Investitionen in der noch laufenden Bauphase der neuen Hauptstelle eine Herausforderung. Vor allem aber sei das Projekt „einer der großen Meilensteine für die neue Innenstadt“, wie Kurzbach sagte. Mit Blick auf das Konzept „City 2030“betonte der Oberbürgermeister, wie wichtig derartiges Engagement auf dem Weg sei, die Innenstadt von einem Shopping-Erlebnis hin zu einem Lebensort zu formatieren. Eine Entwicklung, die, wie Kurzbach nicht unerwähnt ließ, in Ohligs bereits erfolgreich voranschreite.
Das Plangebiet rund um die alte Hauptstelle ist rund 1,2 Hektar groß. Es liegt am südlichen Rand der Innenstadt und teilt sich in zwei Grundstücke der Stadt-Sparkasse, darunter die aus den 1960erJahren stammende Hauptstelle. Die wurde zwar mehrfach modernisiert, entspricht aber schon lange nicht mehr heutigen Anforderungen an Gebäudetechnik, Dimension und Gestaltung.
Daher wurde schließlich der Neubau im Bereich Kölner Straße, MaxLeven-Gasse,
der Straße am Neumarkt und Peter-Knecht-Straße in Auftrag gegeben. Mit der Fertigstellung des Rohbaus wird voraussichtlich im März 2023 gerechnet. Die Sparkasse rechnet mit Baukosten von rund 95 Millionen Euro. Der neue Gebäudekomplex ist für insgesamt rund 300 Mitarbeitende ausgelegt. Neben der Hauptzentrale und der Geschäftsstelle Mitte des Kreditinstitutes entstehen dort auch 26 Wohnungen sowie Büroflächen zur Fremdvermietung.