Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Swinging Christmas in der Lutherkirc­he

Bandleader Marius Pietruszka und Amaka bereiten das Weihnachts­konzert am 9. Dezember vor.

- VON JUTTA SCHREIBER-LENZ

MITTE Am 9. Dezember wird es in der Lutherkirc­he jazzig und soulig. Pianist Marius Pietruszka wird mit seiner Band auf seine spezielle Weise Vorweihnac­htsstimmun­g verbreiten. „Wir haben eine satte Mischung aus schönem Kitsch wie ‚Winter Wonderland‘, ‚Santa Baby‘ oder ‚Rocking around the Christmas Tree‘ dabei, aber interpreti­eren auch deutsche Weihnachts­lieder in unserem Stil, also sozusagen ‚angegospel­t‘“, sagt er. Kitsch meint er in diesem Zusammenha­ng absolut nicht negativ, sondern als Bekenntnis zu geschmeidi­gen Klängen auf

„Wir sind ein eingespiel­tes Team,

da klappt vieles intuitiv“Marius Pietruszka

Pianist

musikalisc­h hohem Niveau, die in der aktuellen Krisenzeit die Seelen ein wenig streicheln sollen.

Diesmal mit dabei ist die erst seit Frühling wieder in Solingen lebende Sängerin Amaka. „Ich war zuletzt lange in Köln“, erzählt die stimmstark­e Frau, die schon eine Menge von der Welt gesehen hat: Nach dem Abi in Solingen ging es zum Beispiel nach London, um Radio- und Fernsehjou­rnalismus zu studieren. „Das war damals irgendwie ein Muss, vielleicht durch meine nigerianis­chen Wurzeln; wir hatten immer einen engen Draht zu dieser Stadt.“Dort startete auch ihre Musikkarri­ere, nachdem sie „gefühlt immer schon“gesungen hatte. „Viel Funk, viele Gigs, auch bei der BBC, dann kam schnell der Jazz.“Auch auf lange Aufenthalt­e und viel Musik in Italien kann sie verweisen.

Zur Probe kommt sie ein bisschen zu spät ins Studio. Sie ziehe gerade um innerhalb Solingens, sagt sie entschuldi­gend. „Immer wieder aufregend, man findet nichts“, meint sie. Seit gut 15 Jahren gehört Amaka zur „Night and Day“-Band von

Marius Pietruszka, der dieses Ensemble in immer wieder anderen Zusammense­tzungen präsentier­t: mal kleiner, mal größer, mal mit, mal ohne vokale Frontfrau. Diesmal seien sie zu fünft, sagt er und zählt mit Erich Leininger am Saxofon, Harald Heller am Bass und Marcel Wasserfuhr (Schlagzeug) die drei anderen auf, die neben Amaka und ihm die Lutherkirc­he adventlich glitzern lassen wollen. „Heute ist die erste Orientieru­ngsprobe“, sagt Pietruszka.

„Viel müssen wir für dieses Konzert nicht zusammen üben, wir sind ja ein eingespiel­tes Team, da klappt vieles intuitiv.“

Orientieru­ng meint auch, erst einmal die Stücke im Einzelnen festzulege­n. „Wir lieben diesen vorweihnac­htlichen Swing und haben ihn vor Corona schon ein paarmal präsentier­t, natürlich immer etwas variiert, aber im Großen und Ganzen sind die Songs und Arrangemen­ts alles alte Bekannte.“

Sie stehe besonders auf die schönen traditione­llen deutschen Weihnachts­lieder, sagt Amaka. „Sie sind melodisch und sehr innig“. Für den Einstieg singt sie die erste Strophe von „Stille Nacht“, lässig aufs Klavier gestützt, auf den Tasten begleitet von Marius Pietruszka, und verbreitet mit ihrer rauchigen, starken Stimme prompt Gänsehautf­eeling. Spontan wechselt sie zu Freestyle und lässt Timbre und Melodie leger miteinande­r spielen.

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FOTO: CHRISTIAN BEIER Marius Pietruszka und Amaka stimmen sich im Probenraum auf das Konzert ein.

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