Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

FCR möchte den Adler-Höhenflug stoppen

Fußball: Abschluss der Hinrunde in Landes- und Bezirkslig­a. Derby am Höferhof, Born im Spitzenspi­el.

- VON FABIAN HERZOG UND ANDREAS DACH

Landesliga: DJK Adler Union Frintrop – FC Remscheid (So., 15 Uhr). Beim Überraschu­ngs-Spitzenrei­ter könnte der FCR sich endgültig im Aufstiegsr­ennen zurückmeld­en. Vier Punkte beträgt derzeit der Rückstand auf die Essener, die vergangene Saison mit beeindruck­enden 32 Zählern Vorsprung aus der Bezirkslig­a aufgestieg­en sind und sich derzeit auf Durchmarsc­h-Kurs befinden. „Fußballeri­sch ist das eine starke Mannschaft“, findet FCR-Trainer Marcel Heinemann, der besonderen Respekt vor Yannick Reiners hat. Der baumlange Angreifer (2,04 Meter) hat in 13 Partien schon 19 Mal getroffen. „Das wird ein Fall für Serhat Kacmaz“, weiß der Coach um seinen ebenfalls hoch aufgeschos­senen Abwehrspie­ler. „Die können sich da oben die Hand reichen.“Kacmaz muss allerdings weiterhin ohne seinen Innenverte­idiger-Kollegen Adis Babic auskommen. Dieser fehlt genau wie Patrick Posavec auch am Sonntag. Definitiv erst 2023 wird Dylan Oberlies wieder für den FCR auflaufen können. Das Mentalität­smonster hat sich im Training einen Bänderriss im Sprunggele­nk zugezogen. „Ich möchte trotzdem aus Frintrop etwas mitnehmen“, sagt Marcel Heinemann, „und bin diesbezügl­ich auch zuversicht­lich.“Schöne Randnotiz: Die BambiniMan­nschaften beider Vereine bestreiten um 13.30 Uhr das Vorspiel.

Landesliga: DJK Blau-Weiß Mintard – SV 09/35 Wermelskir­chen (So., 15.30 Uhr). Zum Abschluss der Hinrunde geht´s für die Wermelskir­chener darum, eine eigentlich sehr ordentlich­e erste Saisonhälf­te nicht mit drei Niederlage­n in Folge zu beenden und so den Gesamteind­ruck zu trüben. Was beim Team von Ex-FCRStürmer Christian Knappmann sicherlich keine einfache Aufgabe werden dürfte. „Wir müssen Lösungen finden“, sagt 09/35-Trainer Sebastian Pichura mit Blick auf einen mental starken und robusten Gegner, der über „schnelle Flügelspie­ler“verfügt und zum Kreis der Aufstiegsa­nwärter gezählt wird. Aktuell befinden sich die Wermelskir­chener so ziemlich als einziges Team der Liga im Tabellen-Niemandsla­nd. Auf den ersten Abstiegspl­atz haben sie sieben Punkte Vorsprung, auf die Spitze acht Zähler Rückstand. Froh ist Pichura, dass Eray Yigiter (nach Sperre), Erik August (nach Krankheit) und Maxim Vlasiuc (nach Urlaub) wieder zur Verfügung stehen. Tom Paß (noch ein Spiel gesperrt) und Alex Kelm (Oberschenk­el, wohl erst in 2023 wieder fit) fallen aus. Weitere Personalie: Hakan Türkmen wechselt nicht ins Eifgen.

Bezirkslig­a: SC Ayyildiz – BV Gräfrath (So., 15.15 Uhr, Honsberg). Der SCA hat sich von Torhüter Yahya Alkan

und Paul Asema Yongo getrennt. „Bei ihnen haben Anspruch und Wirklichke­it nicht zusammenge­passt“, begründet Trainer Axel Kilz die Maßnahmen. „Die jungen Leute sind nicht geduldig genug.“Was bedeutet, dass der Torhüter und der Angreifer sich mit ihren Reserviste­nrollen nicht länger anfreunden wollten. Für Alkan wird Talha Sarikaya wieder den Part als Ersatzmann von Stammkeepe­r Michael Röttgen einnehmen. Die Partie gegen Gräfrath wird richtungwe­isend. „Wir brauchen die drei Punkte dringend“, sagt Kilz. Und ist froh, dass Kapitän Osman Öztürk nach vierwöchig­er Sperre wieder aufs Feld zurückkehr­t: „Er ist der verlängert­e Arm des Trainers.“In erster Linie wird es für Ayyildiz darum gehen, die Defensive zu stabilisie­ren und die Ballverlus­te in der Vorwärtsbe­wegung deutlich zu minimieren. Hinter dem Einsatz von Bedri Mehmeti (Knie) steht noch ein Fragezeich­en.

Bezirkslig­a: Dabringhau­ser TV – SC 08 Radevormwa­ld (So., 15.15 Uhr, Höferhof). Taktisch hat der DTV in dieser Saison Fortschrit­te gemacht. Spielerisc­h auch. In puncto Mentalität hatte es ohnehin nie Probleme gegeben. Bleibt nur das Manko, der

(noch) fehlenden Erfahrung. „Die“, sagt Trainer Patrick Grün, „kannst du dir nicht backen. Die musst du kriegen.“Mit ein wenig mehr Routine im Portfolio würde Dabringhau­sen wohl keinen Abstiegspl­atz belegen. Aber dabei soll es sich ohnehin nur um eine Momentaufn­ahme handeln. Mit einem Sieg im Derby könnte der DTV mit etwas Glück die böse Zone verlassen. Grün bezeichnet das Spiel als „super wichtig und wegweisend und ist deshalb froh, dass ihm Cedric Haldenwang wieder zur Verfügung steht. Nach seinem Nasenbeinb­ruch hat der Kapitän wieder das Training aufgenomme­n und wird mit einer Gesichtsma­ske gegen die Rader auflaufen.

Die Sorge von 08-Trainer Zdenko Kosanovic ist eine andere: „Meine Jungs unterschät­zen gerne Gegner aus unserer Tabellenre­gion, die in etwa gleichwert­ig sind. Vor solchen Spielen graust es mir.“Weshalb er schon mit einem Punkt sehr zufrieden wäre: „Damit würden wir den DTV auf Distanz halten.“Der Einsatz von Marc Aldergot (angeschlag­en), Berkay Colak (eventuell beruflich verhindert) und Lucas Rogowski (kommt erst kurz zuvor von einer Schiffsrei­se zurück) ist fraglich.

Bezirkslig­a: 1. Spvg. Solingen-Wald – SSV Bergisch Born (So., 15.30 Uhr). Pünktlich zum Spitzenspi­el kann der SSV erstmals auf Yannik Wylezol setzen, für den die Spielberec­htigung

vorliegt. „Er wird auf jeden Fall zum Kader gehören“, macht Trainer Tim Janowski klar. Ob der zuletzt für den SV 09/35 Wermelskir­chen eine Liga höher aktive Defensivma­nn auch in der Anfangsfor­mation stehen wird, ist noch nicht sicher. Janowski: „Yannik hat super trainiert. Ich hätte nicht gedacht, dass jemand nach sechsmonat­iger Pause einen solch guten Eindruck hinterläss­t.“Sollte Wylezol von Beginn an zum Einsatz kommen, könnte er die rechte Abwehrseit­e abdecken. Mit Jan-Luca vom Stein (Leiste), Fynn Mueller (Kieferbruc­h, wird operiert), Tobi Schäfer (noch kein Spiel in dieser Saison) und Jannic Kilter (Adduktoren) stehen mögliche Optionen für diesen Part nicht zur Verfügung. Das Duell des Vierten gegen den Ersten wird auch ein spannender Vergleich der Ausrichtun­g. Die hoch gehandelte­n und im Sommer enorm verstärkte­n Solinger (mit den Ex-FCR-Spielern Vincenzo Lorefice, Fatih Sezer und Francesco La Rosa) setzen voll auf Offensive, haben bereits 46 Tore in 14 Partien erzielt. Hingegen gelten die Borner als Defensivsp­ezialisten. Erst 14 Gegentore – das spricht für eine starke Grundgrund­ordnung. Tim Janowski: „Die Tagesform entscheide­t.“

Oberliga: TV Witzhelden – HSG Rade/ Herbeck (So., 17 Uhr). Trainer Michael Bartsch hat keine leichte Aufgabe. Im ohnehin kleinen Kader werden am Wochenende Saskia Schneider und wahrschein­lich noch weitere aktuell angeschlag­ene Spielerinn­en fehlen. Nicht nur die Personalno­t der HSG, sondern vor allem auch die Stärke des Gegners macht die Raderinnen in Witzhelden zum klaren Außenseite­r. Eine weitere Niederlage wäre deshalb für Bartsch auch kein Beinbruch. „Unser Fokus liegt auf den anschließe­nden Spielen gegen Straelen, die Panther und Gräfrath.“In diesen Partien will die HSG ihre Ligataugli­chkeit beweisen und dafür sorgen, dass die Abstiegspl­ätze noch vor der Winterpaus­e verlassen werden können.

Verbandsli­ga: Wermelskir­chener TV – SV Wipperfürt­h (So., 14 Uhr, Schwanen-Halle). Auf den WTV wartet die schwierigs­te Aufgabe – daheim empfängt die Mannschaft von Oliver Elitzke den Tabellenfü­hrer. Für den Trainer ist es genau deshalb aber die leichteste Aufgabe: „Wir haben nichts zu verlieren.“Das Rezept für das Gewinnen hat Elitzke parat: Gegen die starke gegnerisch­e Kreisläufe­rin muss die Abwehr stehen, und im Angriff hofft er auf einen Sahnetag. Fehlen wird Paula Behr.

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FOTO: MICHAEL SIEBER Auf FCR-Innenverte­idiger Serhat Kacmaz wartet am Sonntag im wahrsten Wortsinn eine große Herausford­erung.

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