Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
FCR möchte den Adler-Höhenflug stoppen
Fußball: Abschluss der Hinrunde in Landes- und Bezirksliga. Derby am Höferhof, Born im Spitzenspiel.
Landesliga: DJK Adler Union Frintrop – FC Remscheid (So., 15 Uhr). Beim Überraschungs-Spitzenreiter könnte der FCR sich endgültig im Aufstiegsrennen zurückmelden. Vier Punkte beträgt derzeit der Rückstand auf die Essener, die vergangene Saison mit beeindruckenden 32 Zählern Vorsprung aus der Bezirksliga aufgestiegen sind und sich derzeit auf Durchmarsch-Kurs befinden. „Fußballerisch ist das eine starke Mannschaft“, findet FCR-Trainer Marcel Heinemann, der besonderen Respekt vor Yannick Reiners hat. Der baumlange Angreifer (2,04 Meter) hat in 13 Partien schon 19 Mal getroffen. „Das wird ein Fall für Serhat Kacmaz“, weiß der Coach um seinen ebenfalls hoch aufgeschossenen Abwehrspieler. „Die können sich da oben die Hand reichen.“Kacmaz muss allerdings weiterhin ohne seinen Innenverteidiger-Kollegen Adis Babic auskommen. Dieser fehlt genau wie Patrick Posavec auch am Sonntag. Definitiv erst 2023 wird Dylan Oberlies wieder für den FCR auflaufen können. Das Mentalitätsmonster hat sich im Training einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. „Ich möchte trotzdem aus Frintrop etwas mitnehmen“, sagt Marcel Heinemann, „und bin diesbezüglich auch zuversichtlich.“Schöne Randnotiz: Die BambiniMannschaften beider Vereine bestreiten um 13.30 Uhr das Vorspiel.
Landesliga: DJK Blau-Weiß Mintard – SV 09/35 Wermelskirchen (So., 15.30 Uhr). Zum Abschluss der Hinrunde geht´s für die Wermelskirchener darum, eine eigentlich sehr ordentliche erste Saisonhälfte nicht mit drei Niederlagen in Folge zu beenden und so den Gesamteindruck zu trüben. Was beim Team von Ex-FCRStürmer Christian Knappmann sicherlich keine einfache Aufgabe werden dürfte. „Wir müssen Lösungen finden“, sagt 09/35-Trainer Sebastian Pichura mit Blick auf einen mental starken und robusten Gegner, der über „schnelle Flügelspieler“verfügt und zum Kreis der Aufstiegsanwärter gezählt wird. Aktuell befinden sich die Wermelskirchener so ziemlich als einziges Team der Liga im Tabellen-Niemandsland. Auf den ersten Abstiegsplatz haben sie sieben Punkte Vorsprung, auf die Spitze acht Zähler Rückstand. Froh ist Pichura, dass Eray Yigiter (nach Sperre), Erik August (nach Krankheit) und Maxim Vlasiuc (nach Urlaub) wieder zur Verfügung stehen. Tom Paß (noch ein Spiel gesperrt) und Alex Kelm (Oberschenkel, wohl erst in 2023 wieder fit) fallen aus. Weitere Personalie: Hakan Türkmen wechselt nicht ins Eifgen.
Bezirksliga: SC Ayyildiz – BV Gräfrath (So., 15.15 Uhr, Honsberg). Der SCA hat sich von Torhüter Yahya Alkan
und Paul Asema Yongo getrennt. „Bei ihnen haben Anspruch und Wirklichkeit nicht zusammengepasst“, begründet Trainer Axel Kilz die Maßnahmen. „Die jungen Leute sind nicht geduldig genug.“Was bedeutet, dass der Torhüter und der Angreifer sich mit ihren Reservistenrollen nicht länger anfreunden wollten. Für Alkan wird Talha Sarikaya wieder den Part als Ersatzmann von Stammkeeper Michael Röttgen einnehmen. Die Partie gegen Gräfrath wird richtungweisend. „Wir brauchen die drei Punkte dringend“, sagt Kilz. Und ist froh, dass Kapitän Osman Öztürk nach vierwöchiger Sperre wieder aufs Feld zurückkehrt: „Er ist der verlängerte Arm des Trainers.“In erster Linie wird es für Ayyildiz darum gehen, die Defensive zu stabilisieren und die Ballverluste in der Vorwärtsbewegung deutlich zu minimieren. Hinter dem Einsatz von Bedri Mehmeti (Knie) steht noch ein Fragezeichen.
Bezirksliga: Dabringhauser TV – SC 08 Radevormwald (So., 15.15 Uhr, Höferhof). Taktisch hat der DTV in dieser Saison Fortschritte gemacht. Spielerisch auch. In puncto Mentalität hatte es ohnehin nie Probleme gegeben. Bleibt nur das Manko, der
(noch) fehlenden Erfahrung. „Die“, sagt Trainer Patrick Grün, „kannst du dir nicht backen. Die musst du kriegen.“Mit ein wenig mehr Routine im Portfolio würde Dabringhausen wohl keinen Abstiegsplatz belegen. Aber dabei soll es sich ohnehin nur um eine Momentaufnahme handeln. Mit einem Sieg im Derby könnte der DTV mit etwas Glück die böse Zone verlassen. Grün bezeichnet das Spiel als „super wichtig und wegweisend und ist deshalb froh, dass ihm Cedric Haldenwang wieder zur Verfügung steht. Nach seinem Nasenbeinbruch hat der Kapitän wieder das Training aufgenommen und wird mit einer Gesichtsmaske gegen die Rader auflaufen.
Die Sorge von 08-Trainer Zdenko Kosanovic ist eine andere: „Meine Jungs unterschätzen gerne Gegner aus unserer Tabellenregion, die in etwa gleichwertig sind. Vor solchen Spielen graust es mir.“Weshalb er schon mit einem Punkt sehr zufrieden wäre: „Damit würden wir den DTV auf Distanz halten.“Der Einsatz von Marc Aldergot (angeschlagen), Berkay Colak (eventuell beruflich verhindert) und Lucas Rogowski (kommt erst kurz zuvor von einer Schiffsreise zurück) ist fraglich.
Bezirksliga: 1. Spvg. Solingen-Wald – SSV Bergisch Born (So., 15.30 Uhr). Pünktlich zum Spitzenspiel kann der SSV erstmals auf Yannik Wylezol setzen, für den die Spielberechtigung
vorliegt. „Er wird auf jeden Fall zum Kader gehören“, macht Trainer Tim Janowski klar. Ob der zuletzt für den SV 09/35 Wermelskirchen eine Liga höher aktive Defensivmann auch in der Anfangsformation stehen wird, ist noch nicht sicher. Janowski: „Yannik hat super trainiert. Ich hätte nicht gedacht, dass jemand nach sechsmonatiger Pause einen solch guten Eindruck hinterlässt.“Sollte Wylezol von Beginn an zum Einsatz kommen, könnte er die rechte Abwehrseite abdecken. Mit Jan-Luca vom Stein (Leiste), Fynn Mueller (Kieferbruch, wird operiert), Tobi Schäfer (noch kein Spiel in dieser Saison) und Jannic Kilter (Adduktoren) stehen mögliche Optionen für diesen Part nicht zur Verfügung. Das Duell des Vierten gegen den Ersten wird auch ein spannender Vergleich der Ausrichtung. Die hoch gehandelten und im Sommer enorm verstärkten Solinger (mit den Ex-FCR-Spielern Vincenzo Lorefice, Fatih Sezer und Francesco La Rosa) setzen voll auf Offensive, haben bereits 46 Tore in 14 Partien erzielt. Hingegen gelten die Borner als Defensivspezialisten. Erst 14 Gegentore – das spricht für eine starke Grundgrundordnung. Tim Janowski: „Die Tagesform entscheidet.“
Oberliga: TV Witzhelden – HSG Rade/ Herbeck (So., 17 Uhr). Trainer Michael Bartsch hat keine leichte Aufgabe. Im ohnehin kleinen Kader werden am Wochenende Saskia Schneider und wahrscheinlich noch weitere aktuell angeschlagene Spielerinnen fehlen. Nicht nur die Personalnot der HSG, sondern vor allem auch die Stärke des Gegners macht die Raderinnen in Witzhelden zum klaren Außenseiter. Eine weitere Niederlage wäre deshalb für Bartsch auch kein Beinbruch. „Unser Fokus liegt auf den anschließenden Spielen gegen Straelen, die Panther und Gräfrath.“In diesen Partien will die HSG ihre Ligatauglichkeit beweisen und dafür sorgen, dass die Abstiegsplätze noch vor der Winterpause verlassen werden können.
Verbandsliga: Wermelskirchener TV – SV Wipperfürth (So., 14 Uhr, Schwanen-Halle). Auf den WTV wartet die schwierigste Aufgabe – daheim empfängt die Mannschaft von Oliver Elitzke den Tabellenführer. Für den Trainer ist es genau deshalb aber die leichteste Aufgabe: „Wir haben nichts zu verlieren.“Das Rezept für das Gewinnen hat Elitzke parat: Gegen die starke gegnerische Kreisläuferin muss die Abwehr stehen, und im Angriff hofft er auf einen Sahnetag. Fehlen wird Paula Behr.