Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Seit 2003 im Polizeidienst
Generation angepasst sind – vom Kindergarten bis zu Senioren. Ganz frisch ist der Präventionspreis „Der Rote Ritter“, der uns in der Hamburger Elbphilharmonie vom Verein „Aktion Kinder-Unfallhilfe“verliehen wurde. Grundlage ist das Programm „Mit dem Brummi ins Klassenzimmer“, in dem wir uns mit der Sensibilisierung des toten Winkels bei Lkw befassen und dafür mit einem Lastwagen zu den Schulen kommen.
Wie sieht es mit der Aufklärung von jungen Erwachsenen aus?
LOTZ Ein etabliertes Konzept für Fahranfänger ist unser „Crashkurs“, in dem es um Unfallfolgen geht. Dabei schildern Betroffene vor Ort ein Unfallereignis aus ihrer Perspektive, etwa Eltern, die die Nachricht über den Tod ihres Sohnes beschreiben. Oder Unfallopfer, die schwerste Verletzungen davongetragen haben, aber auch Rettungssanitäter oder Polizeibeamte. Das ist sehr emotional und dadurch eindrücklich. Es hilft, eine konkrete Geschichte zu erzählen und nicht nur den abstrakten Gedanken auszulösen: „Autofahren kann gefährlich sein, aber nicht bei mir.“So erhält die Gefahr ein Gesicht.
Welche vermeidbaren Ereignisse führen denn zu solchen Katastrophen?
LOTZ Das kann Ablenkung sein, etwa wenn jemand am Steuer mit dem Handy telefoniert. In der jungen Zielgruppe können auch illegale Autorennen eine Gefahr darstellen. Dafür ist Ende Oktober vom NRWInnenministerium das Programm „Verantwortung stoppt Vollgas“vorgestellt worden, das sich an 17- bis 27-Jährige richtet. Entwickelt hat es die Polizei NRW, den Inhalt bringen wir in den Schulen unter. Das Fundament ist ein Film, der je nach Entscheidung der Schüler einen unterschiedlichen Ausgang nimmt. Das soll dazu führen, dass sich die Schüler in einer fiktiven Gerichtsverhandlung ein moralisches Urteil zu jemandem bilden, der durch Raserei das Leben anderer gefährdet oder sogar ausgelöscht hat.
Zur Person Falko Lotz lebt in Soest und trat 2003 in den Polizeidienst ein. Zunächst versah er Wachdienst in Dortmund und war anschließend Gruppenbeamter in der Dortmunder Hundertschaft. Danach ging er als Lehrbeauftragter zum Landesamt für Aus- und Fortbildung und
Mit welcher Motivation haben Sie die Stelle angetreten?
LOTZ Mich motiviert, dass man die Möglichkeit hat, mit anderen Menschen an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten – und das ist, die Zahl
Personalangelegenheiten der Polizei NRW nach Selm. Weitere Stationen waren Hagen und Schloß Holte-Stukenbrock, bevor er nach Wuppertal kam.
Neue Stelle Seit dem 1. Oktober ist Lotz neuer Leiter der Verkehrsdirektion im Wuppertaler Polizeipräsidium. Der 39-jährige Polizeirat trat die Nachfolge von Tanja Veljovic an.
der Schwerverletzten und der Unfalltoten zu reduzieren. Außerdem setze ich mich für eine bessere Verständigung zwischen Bürgern und Polizei ein. Denn der Stammtischklassiker, dass wir nur deshalb Verkehrskontrollen
machen, um abzuzocken, ist hinfällig.
Welchen Einfluss hat die Verkehrswende auf Ihre Arbeit?
LOTZ Egal, ob Verbrenner oder Elektroauto: Die Antriebsart eines Fahrzeugs ist aus polizeilicher Sicht nicht ausschlaggebend. Dagegen wird autonomes Fahren unsere Arbeit maßgeblich verändern. Wir befassen uns jetzt schon mit den rechtlichen Schwierigkeiten und der Frage: Wer ist bei einem Unfall mit einem autonomen Fahrzeug verantwortlich und wie lässt sich das nachweisen? Das erste derartige Auto gibt es ja bereits zu kaufen.