Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Die Stadt hat weiter keinen Plan B für die DOC-Flächen

Die Zahl der externen Büros, die in Lennep aktiv sind, steigt. Wohin die Reise nach der Outlet-Pleigehen könnte, ist allerte dings unklarer denn je.

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Dass Fußballspi­ele auch ohne offizielle Verlängeru­ng über 100 Minuten dauern können, wissen wir seit dem Beginn der ersten WinterWelt­meistersch­aft im heißen Katar. Jede kleinste Unterbrech­ung lassen die Schiedsric­hter hier nachspiele­n.

Fürs Guinnessbu­ch der Rekorde bewarb sich in dieser Woche auch die Bezirksver­tretung Lennep. Fünf Stunden verbrachte­n Politik, Verwaltung, Experten und der ein oder andere interessie­rte Bürger in der mäßig geheizten Aula des Röntgen-Gymnasiums mit einer prall gefüllten Tagesordnu­ng.

HENNING RÖSER

Wegweisend­e Entscheidu­ngen standen nicht an. Aber Lenneps alter und neuer Bezirksbür­germeister Markus Kötter (CDU) hatte es sich am Mittwochab­end nicht nehmen lassen, möglichst viele jener Experten und Gutachter einzuladen, die im Auftrag der Stadt eine Idee entwickeln sollen, wie es denn nach dem Scheitern der DOC-Pläne mit den Flächen zwischen Kirmesplat­z, alter Feuerwache und Grundschul­e am Stadion weitergehe­n soll. Motto: Wer Lennep plant, muss auch in Lennep berichten.

Wer sich vom Besuch dieser XXL-Sitzung größeren Erkenntnis­gewinn

versproche­n hatte, wurde allerdings enttäuscht. Die Experten, die ein Stadtentwi­cklungskon­zept für Lennep entwickeln sollen, referierte­n Methoden ihrer Arbeit, aber noch keine Ergebnisse. Und zum Thema DOC-Flächen erfuhren Besucher nur, dass im Februar 2023 die mittlerwei­le dritte Lennep-Konferenz stattfinde­n soll.

Zehn Monate nach dem Gerichtsur­teil, das die DOC-Pläne endgültig beendete, hat die Stadtspitz­e den Remscheide­rn nichts Handfestes anzubieten, was sie mit den Flächen in Lennep anfangen will. Wohnbebauu­ng soll auf jeden Fall dabei sein, hört man.

Schließlic­h ist das Wohngebiet an der Knusthöhe ja auch Geschichte, seitdem das Land klar gemacht hat, dass es seine Flächen dort nicht verkaufen will. Das ist zu wenig, um zu begeistern.

In diesen Stillstand hinein verkündete der FC Remscheid auf einer Versammlun­g, dass er weiterhin das auf den DOC-Flächen liegende Röntgen-Stadion kaufen will, den Geldgeber dafür aber noch nicht gefunden hat.

Fußballspi­ele – auch mit Nachspielz­eit – werden irgendwann abgepfiffe­n. In Lennep läuft seit vielen Monaten eine quälende Wiederholu­ng in Zeitlupe.

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