Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Schlafende Schönheit auf dem neuen Bühnenboden
MITTE Wenn am Donnerstag „Dornröschen“als Ballett nach der Musik von Tschaikowski über die Theaterbühne tanzt, dann wird die schlafende Schönheit die Erste sein, die auf dem nagelneuen Bühnenboden auftritt. Nach fünf Monaten aufwendiger Sanierungsarbeiten öffnet das Theater und Konzerthaus am 1. Dezember wieder.
Technisch und optisch ist im Bereich des Theaters viel passiert. Der leuchtend rote Teppichboden im Foyer ist bereits auf dem neuen Estrich verlegt – farblich angepasst an den Boden im Foyer des Kammermusiksaals. Auch der insgesamt 600 Quadratmeter große Bühnenboden aus Oregon-Pine-Holz ist schon fertig – inklusive der Tischversenkung, die Künstler oder Gegenstände durch den Bühnenboden in den Keller verschwinden lässt.
Auf den Fluren des Theaters ist aber auch viel passiert, was Besucher auf den ersten Blick gar nicht erkennen werden. In den neuen weißen Säulen verbergen sich jetzt viel Elektronik, Netzwerk- und Videotechnik
sowie Datenleitungen – Technik also, die den Foyerbereich
für noch mehr Veranstaltungen nutzbar werden lässt. „Damit wurde die teilweise noch aus 1963 stammende Verkabelung ertüchtigt, ausgetauscht und durch heute gültige Standards ergänzt“, so Stadt-Sprecher Daniel Hadrys. „Die Elektroarbeiten sind aufgrund der herrschenden Lieferengpässe noch nicht komplett abgeschlossen, werden aber parallel zum Spielbetrieb fertiggestellt.“
Auch im Bühnenbereich wurden zunächst nicht geplante zusätzliche Arbeiten notwendig. So mussten die Unterkonstruktion des Bühnenbodens nachberechnet und Leitungsführungen im Bestand ausgetauscht werden.
Derzeit finden noch die letzten Reinigungsarbeiten im Theater und Konzerthaus statt. Das hauseigene Team befreit die Theatersessel Reihe für Reihe von den Tüchern, die sie in den vergangenen Monaten vor dem Baustaub geschützt haben. Die städtische Gebäudereinigung hat zudem mit Hilfe von langen Teleskopstangen auch die hohe Holzvertäfelung an den Wänden abgewaschen.
Mit den Kosten für die aktuellen Sanierungsarbeiten in Höhe von etwa einer Million Euro sei man im geplanten Rahmen geblieben, so die Stadt. Insgesamt werden von 2017 bis 2025 etwa zwölf Millionen Euro in das Theater und Konzerthaus investiert. Auch die nächsten Baumaßnahmen stehen an der Konrad-Adenauer-Straße schon an. Im Konzertsaal sollen die Züge für die Bühnentechnik elektrifiziert werden. Der bereits beauftragte Austausch
der Hinterbühne wurde bis zur kommenden Sommerspielpause 2023 zurückgestellt.
Zudem wurde im Sommer ein Generalplaner für die Behebung weiterer sicherheitsrelevanter Mängel beauftragt. „Dabei geht es um die Ertüchtigung der technischen Gebäudeausrüstung wie Elektro und Lüftung“, so Hadrys. Derzeit erfolgt eine Bestandsaufnahme. Danach soll ein Zeitplan für die Baumaßnahmen festgesetzt werden.