Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Mäuse-Roulette zu sanften Piano-Klängen

Dert Weihnachts­markt auf Schloss Grünewald bietet an allen vier Adventswoc­henenden eine große Angebots-Vielfalt.

- VON JUTTA SCHREIBER-LENZ

GRÄFRATH Fans schöner, handgefert­igter Deko-Artikel, besonderer Mode-Accessoire­s sowie raffiniert­er Snacks und Getränke sind beim Romantisch­en Weihnachts­markt im Park von Schloss Grünewald richtig. Der Eintritt berechtigt nicht nur, von Stand zu Stand zu wandern, sondern honoriert das Erlebnis, genüsslich auf den geschlunge­nen Kieswegen durch den dezent erleuchtet­en Park zu schlendern und stimmungsv­olle Atmosphäre zu genießen.

Statt „Jingle Bells“in digitaler Dauerschle­ife holen sanfte Live-Piano-Klänge die durch den Haupteinga­ng ankommende­n Besucher ab. Entlang des sanften Gefälles und vieler kleiner Pfade stößt man immer wieder auf Hütten und Gartenhäus­er, in denen viel Schönes angeboten wird.

Blickfang für Kinder, aber durchaus auch für Erwachsene ist gleich beim Eingang das „Mäuse-Roulette“von Gaukler Thomas Quirmbach, der sein originelle­s Glücksspie­l mitgebrach­t hat. Eine Maus wird in die Mitte einer aus Holz gebauten Spielzeugb­urg gesetzt. Gewonnen hat, wer „zwei Taler“auf den Torbogen gesetzt hat, in den das Tierchen verschwind­et. Seit langem sorgt Quirmbach auf diese Weise für spannende Abwechslun­g beim Markt.

Ein paar Schritte weiter geht es zur ersten Feinkost-Ecke des Marktes. „Oliven-Willi“bietet, „seit es diesen Markt hier gibt“, seine kulinarisc­hen Spezialitä­ten an, inklusive Verkostung. Der Renner seien seine Kanapees mit Granatapfe­l-Creme, in der sich die Frucht mit Walnüssen und Harissa, einer scharfen Chili-Paste, mischt.

Ein Zelt lädt mit Bänken und Tischen auf Stroh zur Pause mit „Glögg“– skandinavi­schem Glühwein –, Apfelpunsc­h, heißem Hugo oder klassische­m Glühwein ein, bevor es ins Epizentrum der Leckereien geht: Hier zieht leckerer Schokolade­nduft an einem vorüber und lockt zu heißem Kakao oder Lumumba. Dort duften Reibekuche­n, Rosmarinka­rtoffeln, Ziegenkäse­Spießchen

und Bergkäse-Spätzle.

Schmuck, Malerei, Gewürze und Holzschnit­zereien sind im Park Zeltnachba­rn. Mittendrin hat Natalie

Arndt, mit ihrem Label „not4angels“ihre Ware ausgestell­t. Aus bunten Stoffen näht die gelernte Systemtech­nikerin seit Jahrzehnte­n Kinder-Kleidung.

Sie sei das erste Mal auf Schloss Grünewald dabei, sagt sie. „Seit Jahren habe ich das immer wieder mal versucht, aber es hat nie geklappt, es war immer zu voll.“2020 endlich sollte ihre Premiere beim Romantisch­en Weihnachts­marktstatt­finden, „aber Corona hatte alles ausgebrems­t“.

Zwei der vier Wochenende­n bleibt Natalie Arndt. Sie zählt damit zu den Aussteller­n, die Platz für andere Machen. „Wir haben bewusst auch ein bisschen Wechsel geplant“, hatte Organisato­rin Anke Peters zuvor erläutert. „Dann lohnt es sich, uns ein zweites Mal zu besuchen.“

Iris Dadon vom gleichnami­gen Hutdesign ist „semi neu“, wie sie sagt. Damit meint sie, dass sie das Handwerk ihres Mannes weiterführ­t, der kürzlich verstorben ist. Sie habe sich zuvor hauptsächl­ich mit dem administra­tiven Teil des Geschäfts befasst, intensiv in das Machen von Hüten hineingekn­iet. „Und jetzt liebe ich es.“Das rege Kunden-Interesse beweist, dass sie richtig liegt.

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FOTO: TIM OELBERMANN Thomas Quirmbachs originelle­s Glücksspie­l „Mäuse-Roulette“ist ein Spaß für Groß und Klein. Er gehört zu den Aussteller­n beim Romantisch­en Weihnachts­markt auf Schloss Grünewald.

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