Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
11. Auflage von Kunst und Kostbarkeiten in Gräfrath
GRÄFRATH (bro) Nach der CoronaPause gab es am Freitagabend wieder „Kunst und Kostbarkeiten“rund um den Gräfrather Marktplatz zu erleben. Zum elften Mal winkte ein ausführliches Programm mit kleinen Fensterkonzerten, Einblicken in die Geschäfte und Höfe sowie Präsentation von Geschenken für das Weihnachtsfest.
Der festlich beleuchtete Stadtteil, illuminiert mit der traditionellen Weihnachtsbeleuchtung, offenen Feuerstellen und den vom Lichterzauber bekannten Lichtertüten, lockte wieder viele Besucher aus Solingen und Umgebung an, allerdings weniger als vor der Corona-Unterbrechung. Mitorganisator Peter von der Heiden erhielt einige Absagen, die Veranstalter – „Die Gräfrather“und der Verein zur Förderung von Kunst und Kultur – zogen das vorgesehene Programm etwas abgespeckt – statt acht musikalischen Auftritten nur fünf – durch.
Die Gruppe Steampunk ließ in fantasievollen Kostümen die viktorianische Zeit in England während der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wieder aufleben. Die 15 Steampunker begleiteten die Fensterkonzerte, mit denen Gräfrather Musiker dem Publikum ein stimmungsvolles Erlebnis vor dem ersten Advent schenkten. Dabei
erregte vor allem der „Lesebär“mit zwei Drehorgeln große Aufmerksamkeit. Das Ehepaar Birgit und Reinhard Lechtenfeld erhielt als Lesebär und „Rote Jule“für ihr gleichzeitiges Zusammenspiel großen Beifall.
Auch die Fantasienamen der Steampunker,
zum Beispiel der Organisatorin Isabell von Greifswalde oder der im Botanischen Garten ehrenamtlich tätigen Lady Remy Marlot, zeugten vom Spaß bei ihren Verkleidungsspielchen. Aus ihren Kostümen verbreiteten Leuchten angenehmes Licht.
Die Fensterkonzerte starteten mit Florian Buschkottes Gitarrenspiel bei Sabine Danielzigs KalligraphieLaden „Brief & Siegel“, wanderten zum spanischen Restaurant, dann zum Marktplatz zur evangelischen Kirche und dem Kaffeehaus. Bei der Hofschneiderei von Gela Erfkamp und Gudrun Herrmann spielte die Violinistin Emilie Vukovic klassische Weihnachtslieder.
Der Auftritt des Blasorchesters Pustekuchen, ebenfalls mit weihnachtlichen Melodien, litt allerdings unter dem einsetzenden Regen, der viele Besucher in die Geschäfte, Gaststätten und Ateliers trieb. Der Glühweinstand auf dem Marktplatz wurde stark frequentiert, da es dort auch Kürbissuppe gab.
Dass „Kunst und Kostbarkeiten“eine Herzensangelegenheit ist, zeigte das Engagement von zwei Familien. Im Hof des Künstlerhauses Küllersberg 1 hatte Ela Schneider ihre Holzskulpturen aufgebaut, ihre Tochter Emma stellte Collagen und Grafiken aus, und Sohn Gerrit sang vor dem Art-Eck ein Medley von John-Lennon-Melodien.
Das Trio Saitenstreich der Familie Buschkotte trat in der evangelischen Kirche auf. Florian Buschkotte spielte auf der Bratsche, Bruder Markus auf der Geige und Schwester Bernadett auf dem Cello.