Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Nur bis zur 22. Minute auf Augenhöhe

Rollhockey-Bundesliga: Beide Remscheide­r Teams kassieren Pleiten in den Derbys in Wuppertal.

- VON PETER KUHLENDAHL

REMSCHEID Während die Spieler des RSC Cronenberg ausgelasse­n mit ihren Fans feierten, war der Großteil der Akteure der IGR Remscheid auf dem schnellste­n Weg in die Umkleiden verschwund­en. Derweil hockten die IGR-Spieler Henry Kulmer, Yannick Peinke und Max Richter gedankenve­rloren und gefrustet noch ein paar Minuten auf der Bank. Die deutliche 4:10 (2:4)-Pleite am Samstagnac­hmittag im bergischen Derby hatte Spuren hinterlass­en.

„Das tut heute so richtig weh“, befand IGR-Trainer Marcell Wienberg, dem man den Schmerz auch sichtlich ansah. „Die zweite Halbzeit war grauenhaft“, entfuhr es

„Das tut heute so richtig weh“Marcell Wienberg

IGR-Trainer

Peinke noch im Vorbeiroll­en. Wobei man dem IGR-Kapitän ein wenig widersprec­hen musste. Auf Augenhöhe waren die Gäste nur bis zur 23. Minute beim Zwischenst­and von 2:2. Dann kassierten sie zwei dumme Gegentreff­er innerhalb von einer Minute, die fast schon zum Genickbruc­h wurden. „So etwas darf uns einfach nicht passieren“, kritisiert­e Wienberg.

Daran, dass es im zweiten Abschnitt zu einem Debakel wurde, änderte auch nichts, dass Peinke in der 28. Minute noch einmal auf 3:4 verkürzte. Und auch IGR-Keeper Jonas Langenohl, der mit Abstand beste Remscheide­r, war im weiteren Verlauf machtlos. Zwar meisterte er insgesamt sechs von sieben Penaltys oder Direkten. Da er aber immer wieder von seinen Vorderleut­en im Stich gelassen wurde, konnte er die Klatsche nicht verhindern. Ab der 30. Minute wurde es zu einem munteren Scheibensc­hießen, an dem einzig die RSC-Fans in der längst nicht vollen Halle ihren Spaß hatten.

Dabei begann es zunächst vielverspr­echend für die Gäste. Alexander Ober gelang im Nachschuss nach einem zunächst vergebenen Direkten die 1:0-Führung. Niko Morovic (12.) und Aaron Börkei (16.) drehten dann aber den Spieß um. Der schönste Spielzug der IGR über Ober, der im zweiten Abschnitt per Penalty zum zwischenze­itlichen 4:8 (44.) traf, und Peinke führte dann zum Ausgleich durch Max Richter (18.). Das war es aber auch. Mit ein Grund dafür war, dass die Remscheide­r durchwechs­eln und die Nachwuchsk­räfte in der Folge Lehrgeld bezahlen mussten. Allerdings hielt Wienberg über sie seine schützende Hand.

Auf dem Boden der Tatsachen zurück sind auch die Frauen der IGR Remscheid. Sie unterlagen im Anschluss an die Partie der Männer in Cronenberg mit 2:5 (1:4). „Wir sind mal wieder nicht richtig ins Spiel gekommen“, analysiert­e IGR-Coach Thomas Beck. Ganz anders die Wuppertale­rinnen, die nach drei Treffern innerhalb von wenigen Zeigerumdr­ehungen

nach zehn Minuten mit 3:0 in Front lagen. Anna Behrendt nutzte dann nach 15. Minuten einen Penalty zum 1:3. Kurz danach scheiterte sie allerdings gleich zwei Mal von der Linie.

Nachdem die Gastgeberi­nnen nach 21 Minuten auf 4:1 erhöhten, schwor Thomas Beck sein Team in der Pause neu ein. Zwar lief es dann besser, und die angeschlag­ene Saphira Giersch traf nach 34 Minuten zum 2:4. Zu mehr reichte es aber nicht, da die Gastgeberi­nnen fünf Minuten später ihren fünften Treffer erzielten.

Derweil blieb den Frauen der IG Remscheid das Verletzung­spech treu. Sara Sousa musste mit einer Armverletz­ung ins Krankenhau­s. Der befürchtet­e Bruch wurde aber nicht diagnostiz­iert. Sie erlitt eine schwere Prellung.

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FOTOS (2): PK Die IGR-Spieler Henry Kulmer, Yannick Peinke und Max Richter (v.l.) waren nach der Pleite in Wuppertal sichtlich bedient.
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Auch IGR-Keeperin Anna Pillenkamp (r.), hier mit Elisabeth Emmert, konnte die Niederlage nicht verhindern.

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