Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Feuerwerk: Trösten kann Angst bei Tieren verstärken

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REMSCHEID (deki) Der letzte Tag des Jahres – leider nicht für alle ein Tag zum Feiern: Für viele Haus- und Wildtiere jährt sich eine Nacht voller Angst, da sie die Lichtblitz­e und das Knallen von Raketen und Böllern nicht einordnen können. Und: Zu keiner Zeit des Jahres entlaufen so viele Hunde und Katzen wie an den Tagen rund um Silvester. Die Gefahr des Erschrecke­ns und panischen Weglaufens besteht aber nicht nur in der Silvestern­acht selbst, sondern auch an den Tagen vorher und in den ersten Tagen des neuen Jahres.

Doch was können Frauchen und Herrchen tun, um ihren Haustieren die Silvestern­acht zu Hause so erträglich wie möglich zu machen? „Einfach da sein. Den Abend und die Nacht zu Hause verbringen, selbst Ruhe ausstrahle­n und dafür sorgen, dass die Tiere so wenig wie möglich von den optischen und akustische­n Reizen draußen mitbekomme­n“, erklärt Julia Brügger, Tierpflege­rin im Tierheim für Remscheid und Radevormwa­ld. „Katzen nutzen meist selbststän­dig die Möglichkei­t, sich irgendwo zu verstecken. Vögel und Kleintiere können in ihren Käfigen abgedeckt werden. Einem Hund hilft es oft schon, an etwas kauen oder lecken zu können.“Und ergänzt: „Generell empfiehlt es sich, die Rollladen oder Vorhänge zu schließen und mit Musik oder dem Fernseher von der Geräuschku­lisse draußen abzulenken.“

Viele Menschen würden es völlig unterschät­zen, dass ein aus Menschensi­cht gut gemeintes „Trösten“eines verängstig­ten Hundes eher das Gegenteil bewirkt und den Hund in seiner Angst bestärkt oder diese noch verschlimm­ert. Auch die Tiere im Tierheim an der Schwelmer Straße werden in der Silvestern­acht selbstvers­tändlich nicht allein gelassen. „Für Tiere, die bekannterm­aßen in völlige Panik geraten, können homöopathi­sche Mittel oder ein vom Tierarzt verschrieb­enes Medikament eine Möglichkei­t sein, Silvester zu überstehen,“sagt die Tierpflege­rin.

Weder Hilfe noch Trost gibt es indes für Wildtiere, für die das Knallen und Blitzen in der letzten Nacht des Jahres nicht zuzuordnen ist. Nicht wenige Vögel und Wildtiere verletzen sich oder kommen sogar zu Tode, weil sie durchs Feuerwerk völlig panisch würden, machen Experten deutlich.

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FOTO: SHUTTERSTO­CK Die wenigsten Tiere können sich mit dem Silvesterf­euerwerk anfreunden.

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