Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Den Balkon für Silvester schützen
Silvesterraketen erreichen nicht immer den Himmel, sondern manchmal Nachbars Balkon. Der kann dann schnell in Flammen aufgehen. Doch man kann vorbeugen.
(tmn) Feuerwerk, das sein Ziel verfehlt, kann auf dem Balkon einen Brand verursachen. Daher sollte dieser am Silvestertag aufgeräumt werden. Genauer gesagt: Alle brennbaren Gegenstände müssen weg. Dazu rät Silvia Oestreicher, Sprecherin des Deutschen Feuerwehrverbands.
Sonnenschirme, Wäscheständer mit Kleidung zum Trocknen und leere Kisten entzünden sich leicht. Das gilt auch für die verwelkten und ausgetrockneten Reste der Sommerbepflanzung, die man noch nicht abgeräumt hat, außerdem für den trockenen Weihnachtsbaum und für Verpackungen von Weihnachtsgeschenken, die man auf dem Balkon zwischenlagert. Sie alle sollten vor den Tagen, an denen Feuerwerk abgeschossen werden darf, weggeräumt werden.
Auch Balkonmöbel können sich entzünden – und das ist ein Problem. Denn große Sofaecken, Tische und Schränke lassen sich oft nicht so leicht und schnell wegräumen. Eine Plastikfolie als vermeintlichen Schutz sollte man aber nicht darüber werfen. Plastik brennt noch schneller an als Massivholz, so Oestreicher.
Am besten schließt man auch alle Fenster, Terrassenund Balkontüren sowie Dachluken, damit sich keine Rakete ins Haus verirren kann. Das dient nicht nur dem Brandschutz, sondern vermeidet auch, dass feiernde Menschen verletzt werden.
Und es ist sinnvoll, für den Notfall einen gefüllten Wassereimer oder eine volle Gießkanne
zum Löschen zur Hand zu haben. „Wenn es kalt ist, am besten drinnen in der Wohnung
stehen lassen, sonst gefriert das Wasser im Eimer“, ergänzt Oestreicher.
Wer nicht da ist: Die Pflanzen vorsorglich vor dem Verlassen des Zuhauses einmal kräftig mit Wasser überschütten. Das hilft auch gegen Schwelbrände der Blumenerde durch verirrte Raketen. Die Substrate können zu einem großen Teil oder sogar vollständig aus Torf bestehen – und Torf ist ein Brennstoff. Dazu noch ein tückischer.
Entzündet er sich, kann er über Stunden unbemerkt im Blumentopf glimmen und sich erst nach und nach zum Flammenbrand entwickeln. „Diese Brandursache ist selten, aber es schadet nicht, am Silvesterabend mit ein, zwei, drei Litern Wasser vorzusorgen“, sagt Oestreicher.