Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Neue Laternen – schlicht oder zu modern ?
Die ersten neuen Straßenleuchten sind an der Düsseldorfer Straße installiert. Die Meinungen dazu gehen auseinander.
OHLIGS Solingen und seine Straßenlaternen: In exponierten Lagen scheint das gerne mal für Ärger zu sorgen. Jüngster Anlass: Die neuen Lichtstelen, die nun auf Teilen der Düsseldorfer Straße in Ohligs ihren Dienst aufgenommen haben. Es sind moderne Stelen, schlicht und schnörkellos. Oder wie einige Solinger im Internet kommentieren: kalt, zu modern, lieblos – und damit einfach unpassend für das teils historische Stadtbild.
Gloria Göllmann und die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Ohligs sehen das anders. Die neuen Leuchten seien dezent und zurückgenommen, kompakt und zurückhaltend, um so andere Blicke nicht zu verstellen. „Farblich sind sie zudem an die neue Möblierung der Fußgängerzone angepasst.“Alles füge sich mit Beendigung des Umbaus in ein passendes Gesamtkonzept.
Die Kritik im Internet kann auch Frauke Pohlmann nicht teilen: „Ich finde, es gibt eine klare, schlichte Gestaltungslinie. Wenn dann erst einmal zusätzlich die Bäume stehen, stechen die Leuchten dazwischen ohnehin nicht ins Auge.“Pohlmann engagiert sich im Vorstand der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft (OWG).
Die Ohligser Akteure halten auch fest: Der Frust einiger Internetnutzer spiegele die allgemeine Stimmung im Stadtteil keineswegs wider. Pohlmann unterstreicht das. Viel wichtiger, als die Optik neuer Leuchten, sei für sie und die anderen Händler in Ohligs: „Wir freuen uns über jeden Schritt, den die Umgestaltung geht“.
Es sind ästhetische Aspekte, die von den Kritikern ins Feld geführt werden. Bei der Auswahl spielten indes auch weitere Faktoren eine Rolle: Die Leuchten in Ohligs sind Neuanschaffungen mit smarter, moderner Technik, streuen Wlan, sind nachrüstbar. Die Lampen sind zudem dimmbar, die Farbtemperatur soll auf Jahres- und Uhrzeit, aber auch Anlass angepasst werden.
Außerdem haben die Hauseigentümer über die ISG Geld für sogenannte Gobo-Projektoren zusammengelegt, die zukünftig die historischen Fassaden illuminieren sollen. Etwa 50.000 Euro sind zusammengekommen, es werden wohl 13 Projektoren angeschafft. Frank Göllmann zeichnet für das Lichtkonzept verantwortlich und erklärt: „Wir können und werden damit einzelne Häuserfassaden an repräsentativen Stellen beleuchten, ohne dass der Umweltschutz leidet.“
Nicht mehr erlaubt sei etwa, über Dachkanten zu strahlen, weil das Vögel verwirren kann. Die Projektoren, die zukünftig fest installiert werden, können entsprechend fein justiert werden. Übrigens schützen die neuen Stelen auch Insekten, betonen die Verantwortlichen. Auch bei den Händlern freut man sich auf die neuen Eigenschaften, betont Pohlmann. Die Wärme des Lichts soll dabei nicht nur für passende Stimmung sorgen, sondern auch Angsträume aufhellen.
Die konkreten Entwürfe für die Umgestaltung der Düsseldorfer Straße sowie des Marktplatzes gingen im Juni 2021 durch die entsprechenden politischen Gremien. In allen Teilbereichen wurde dabei
„Es gibt eine klare, schlichte Gestaltungslinie“Frauke Pohlmann OWG-Vorstandsmitglied