Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Reitlehrgang statt Weihnachtsfeier
Bundeskader-Trainerin Dr. Heike Jahncke war beim Reitverein Fürkelter Hof zu Gast.
SOLINGEN (jsl) Intensivtraining statt Weihnachtsfeier: Der Reitverein RTG Fürkelter Hof konnte in seiner Halle in Untenfürkelt Dr. Heike Jahncke begrüßen. Die Vielseitigkeitstrainerin aus dem Bundeskader nahm sich viel Zeit für individuelle Förderung aller gemeldeten Teilnehmer und Teilnehmerinnen.
„Wir haben im Vorfeld Zweier-Gruppen gebildet, die jeweils eine ganze Stunde auf dem Parcours in der Halle arbeiten“, erläuterte Vereins-Sportwartin Melissa Ester das Konzept. Sie war Initiatorin des Ganzen, ist sie doch durch ihre sportlichen Netzwerke persönlich gut mit Dr. Jahncke bekannt.
Jemanden von außen, sozusagen unverstellt auf das Miteinander von Pferd und Reiter schauen zu lassen, sei eine riesige Chance, verdeckte „Fehlerchen“aufzuspüren und auszumerzen, sagt sie. „Man wird im täglichen Umgang miteinander gerne betriebsblind. Und jemand Fremdes erkennt dann mit einem Blick, was da nicht gut läuft.“
Der Hintergrundgedanke für den Lehrgang im Dezember sei gewesen, auch in der kalten Jahreszeit noch ein Highlight zu setzen, so Guido Rübsamen, Vorsitzender des Fürkelter Hofes. „Das Ganze ersetzt eine klassische Weihnachtsfeier. Im Anschluss gibt es natürlich noch einen Glühwein-Umtrunk, und außer den aktiven Teilnehmern gehört ein großes Auditorium aus den eigenen Reihen dazu.“Die Geselligkeit komme also keineswegs zu kurz.
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Saison mit einigen erfreulichen Klassenaufstiegen des erst 2018 gegründeten, also noch sehr jungen Vereins, wolle man nun nicht in einen „Winterschlaf“verfallen, betont Rübsamen „Mit den Impulsen, die jetzt gegeben werden, können die aktiven Sportler dann umso erfolgreicher im Frühling in die neue Spring-Saison starten.“
Das Training umfasse „alles“, sagte Ester. Nämlich Technik, Zeitmanagement, Kommunikation zwischen Reiter und Pferd, aber auch Konzentrationsübungen für die Tiere. „Deshalb haben wir ein für die Pferde ungewohntes Setting aufgebaut: Tannenzweige an den Hindernissen und einen blinkenden Weihnachtsbaum im Sand der Halle.“Für Turnierpferde sei es jedes Mal wieder eine mentale Herausforderung, sich schnell ungewohnter und möglicherweise Angst einflößender neuer Umgebung anzupassen. „Logischerweise aber kann Leistung nur abgerufen werden, wenn nicht nur der Reiter, sondern vor allem das Pferd sich sicher fühlt und souverän auf seine Aufgaben konzentrieren kann.“