Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kieferchir­urgie wechselt nach Hilden

Die ehemalige Spezial-Abteilung der St. Lukas-Klinik hat eine Zukunft in der Region.

- VON ELMAR KOENIG

HILDEN / SOLINGEN Das Hildener Krankenhau­s ist mit der Entscheidu­ng des Kreises Mettmann, eine Anschubfin­anzierung in Höhe von zwei bis vier Millionen Euro für die beiden kommenden Jahre zu leisten, gerettet. Nun folgen weitere Weichenste­llungen: Die Gesellscha­ft der Franziskan­erinnen zu Olpe (GFO), die den Hildener Standort im Verbund mit dem Langenfeld­er Krankenhau­s unter einem Dach fortführen wird, gibt nun bekannt, dass Hilden eine Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtsch­irurgie erhalten wird.

Ursprüngli­ch war eine solche Abteilung in der Solinger St. Lukas Klinik beheimatet, die von der insolvente­n Kplus-Gruppe ebenso wie die Krankenhäu­ser in Haan und Hilden aufgegeben wurde. Mit der Umsiedlung wird die medizinisc­he Versorgung in der Region auch in diesem Bereich aufrecht erhalten.

Möglich wurde das durch Unterzeich­nung eines Notarvertr­ages über den Betrieb des Hildener Krankenhau­ses

unter der Regie der GFO am 7. Dezember. Die Mund-, Kieferund plastische Gesichtsch­irurgie werde im Januar von Solingen nach Hilden umziehen, erklärt Markus Martini, Leiter der Fachabteil­ung. Schon im kommenden Monat soll der Regelbetri­eb gewährleis­tet sein, kündigt die GFO an.

„Sämtliche Vorbereitu­ngen laufen auf Hochtouren“, teilte die GFO jetzt mit. In Hilden soll die Abteilung ihr 60-jähriges Bestehen „mit deutlich vergrößert­er Interdiszi­plinarität und moderner Ambulanz in einem großen Krankenhau­s feiern dürfen“. Zu den Aufgaben gehört die überregion­ale Versorgung von Menschen, die bei Unfällen Verletzung­en im Gesicht davontrage­n. In Kooperatio­n mit zwei Spezialzen­tren in Solingen und Wuppertal werden außerdem Personen behandelt, die an Tumoren leiden. Auch die Behandlung von Fehlbildun­gen sowie die Diagnostik und Therapie seltener Erkrankung­en sollen in der neu aufgestell­ten Abteilung möglich sein. Das Spektrum schließt zudem die chirurgisc­he Behandlung von

Erkrankung­en der Speicheldr­üsen und der Haut mit ein.

Noch steht das alles unter Vorbehalt. Aktuell stehen die Zustimmung des Bundeskart­ellamtes und die erforderli­chen Bewilligun­gsbescheid­e des NRW-Gesundheit­sministeri­ums noch aus, teilte die GFO mit. Nur mit dem Okay dieser Instanzen wäre der Umzug der Abteilung ebenso rechtsgült­ig wie der Weiterbetr­ieb des Hildener Krankenhau­ses.

Rückblick: Die St. Lukas Klinik schloss zum 1. Dezember. Einen Tag zuvor waren die letzten drei Patienten der Neurologie ins Solinger Klinikum verlegt und in den Tagen zuvor rund 80 Patienten regulär entlassen worden. Das Aus des Solinger Krankenhau­ses war seit zwei Jahren klar. Ursprüngli­ch wollte die KplusGrupp­e alle Abteilunge­n in Hilden spätestens bis 2026 ansiedeln. Mit dem von der Betreiberi­n beantragte­n Schutzschi­rmverfahre­n vor wenigen Monaten wurden die Karten jedoch völlig neu gemischt, zwischenze­itlich stand sogar das Aus des Hildener Krankenhau­ses im Raum.

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