Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Hier wird Kaffee zu Kunst
Drei Kaffee-Ästheten haben sich geschworen, aus jeder Bohne das Maximum herauszuholen. Der Fokus liegt auf dem To-go-Geschäft, aber auf der Alleestraße setzen die Inhaber auch auf Verweilqualität.
INNENSTADT Nach einem halbjährigen Umbau hat das Coffee Manikin am Montag auf der Alleestraße 74 eröffnet. Domenic Jaquinet, Bartholomäus Jannasch-Velte und Niklas Bergmann setzen in ihrer Rösterei auf Kaffee als Genuss, nicht nur schnellen Konsum. Für die Freunde und Partner zählt Qualität, nicht Quantität. Sie sind Kaffee-Ästheten, sagen sie und folgen einem hehren Grundsatz: „Das Coffee Manekin wurde aus Überzeugung geboren, dass Kaffee mehr als nur ein Getränk ist, es ist eine Kunstform.“
„Wir holen aus jeder Bohne das Maximum raus, jede hat Kontakt mit Hitze“Domenic Jaquinet
Im Manikin (ausgesprochen: Mänikin) soll mit der eigenen, innovativen Röstmaschine die Essenz jeder einzelnen Bohne eingefangen werden. Angewandt wird das Prinzip der Small-Batch-Röstung. „Wir holen aus jeder Bohne das Maximum raus, jede hat Kontakt mit Hitze“, erklärt Domenic Jaquinet.
11 bis 14 Minuten dauert der an einem Monitor-System nachvollziehbare Röstvorgang. Weitere zehn Tage kommt der Kaffee zum Ausdampfen in kleinere Eimer, bevor er verpackt in drei Größen (250, 500 und 1000 Gramm) zwischen 7,20 und 28,90 Euro verkauft wird.
Der kleine, schlauchförmige Laden mit dem langen, selbstgefertigten Beton-Tresen hat zwei Ein- und Ausgänge. Den einen ins Allee-Center (Höhe Sparkasse), den anderen auf die Allee. Morgens zum Auftakt schaute Nelson Vlijt vorbei. Der Allee-Center-Manager freute sich über den hochwertigen Zuwachs im Angebot und die zusätzliche Aufenthaltsqualität.
Zum Verweilen gibt es im Café nur wenige Plätze. An zwei Tresen auf der Allee werden aber mehrere
Tische mit Platz für mindestens 30 Plätzen aufgestellt. Neben einem Eingang steht zudem dauerhaft ein kleines Zelt, das einen Kaffee im Stehen ermöglicht.
Das Coffee Manikin bezieht sein Genussmittel über einen Großvertrieb aus Hamburg. Die Bohnen kommen aus Brasilien, Honduras, Panama, Nicaragua und El Salvador. Bedient werden Siebträgermaschine, Kaffeevollautomaten, Filteraufgüsse, aber auch die Mokka-Kanne. Vom Espresso, Filterkaffee, Café
Crema bis zum Decaf. Jeden Monat soll eine weitere Kaffeevariante entwickelt werden, versprechen die Inhaber.
Gründer und Geschäftsführer Domenic Jaquinet ist als Chef-Barkeeper im „Vis-a-Vis“an der Alten Bismarckstraße groß geworden. Fünf Jahre hat der 25-Jährige dort gearbeitet und über die dortige Siebträger-Maschine seine Faszination für das Thema Kaffee entdeckt. Mit seinen Partnern will er eine Handwerkskunst pflegen, die eine perfekte Balance zwischen Röstzeit und Temperatur garantiert.
In Mittel- und Südamerika sind die drei Geschäftsleute noch nicht bei den örtlichen Kaffeebauern gewesen, um den Prozess nachzuvollziehen, wo er beginnt. „Das steht für 2024 auf der Agenda“, meint Jaquinet. Federführend im Laden und beim Verkauf wird er selber sein. Mit seinen Partnern wird der Personalstamm bei einem halben Dutzend Mitarbeiter liegen. Angeboten werden auch Bagels mit vegetarischer
Kost, Yoghurt, Müsli, Früchte. Geliefert wird das kleine Essensangebot täglich vom Café Sahnetörtchen.
Das „Coffee Manikin“wird montags bis samstags von 9 bis 19 Uhr geöffnet sein, sonntags ist geschlossen. Die Inhaber beliefern auch Unternehmen wöchentlich mit frisch geröstetem Kaffee, der individuell nach Firmenbedarf angepasst werden kann. Telefon: 01 57 / 54 77 90 30. In einem zweiten Schritt soll es Manikin-Kaffee im Online-Handel geben.
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