Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Dorint-Hotel wird Flüchtling­sheim

29 Mitarbeite­r sollen übergangsw­eise in anderen Hotels der Kette unterkomme­n.

- VON AXEL RICHTER

LENNEP Das Land hat es eilig. Sobald wie möglich sollen die Arbeiter anrücken, um das Dorint-Hotel am Jägerwald zu einem neuen Flüchtling­sheim umzubauen. In der Bezirksreg­ierung Düsseldorf rechnen sie deshalb „jeden Tag mit der Unterschri­ft“. Doch wenngleich weit fortgeschr­itten: Noch laufen die Verhandlun­gen zwischen der Landesbehö­rde und der Hotelkette mit Sitz in Köln.

Wie berichtet, soll das Hotel nahe der Autobahn an der B 229 zu einer neuen zentralen Unterbring­ungseinric­htung für Flüchtling­e werden. Das Land will darin 350 bis 400 Menschen unterbring­en. Von dort sollen die Menschen anschließe­nd in andere Kommunen verteilt werden. Federführe­nd dafür ist die Bezirksreg­ierung. Sie würde das Heim betreiben, die Kosten dafür tragen und auch das Personal sicherstel­len, zum Beispiel für den Wachdienst und die Betreuung.

„Wir schreiben diese Aufgaben aus“, sagt Beatrix Van Vlodorp, Sprecherin der Behörde in der Düsseldorf­er Cecilienal­lee. Auch das zeigt, wie sehr für das Land die Zeit drängt. Normalerwe­ise ist die Bezirksreg­ierung Arnsberg federführe­nd in allen Fragen der Flüchtling­sunterbrin­gung in Nordrhein-Westfalen. Doch die Erstaufnah­mestation in Bochum weiß längst nicht mehr, wohin mit den Menschen.

Der Aufsichtsr­at der Dorint GmbH mit über 60 Hotels hat für die Untervermi­etung des Hauses am Jägerwald unterdesse­n grünes Licht gegeben. Hintergrun­d: Dorint ist Betreiber des Hotels mit 116 Zimmern, aber nicht Eigentümer der Immobilie. Sie gehört einer Immobilien­gesellscha­ft. Liegt auch deren Einverstän­dnis vor, soll der Vertrag mit der Bezirksreg­ierung unterschri­eben werden. „Wir sehen die Unterzeich­nung für Ende des Jahres vor“, sagt Jörg T. Boeckeler, Chief Executive Officer (CEO) der Dorint GmbH mit Sitz in Köln.

29 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r zählt das Hotel am Jägerwald. Böckeler steht mit dem Betriebsra­t in Verhandlun­gen über mitarbeite­rverträgli­che Lösungen und einen Sozialplan. Lieber, erklärt er im Gespräch, würde er sein Personal jedoch behalten und vorübergeh­end in anderen Hotels seiner

Kette beschäftig­en. Der Grund: Zum Flüchtling­sheim soll das Haus nur vorübergeh­end werden. Nach der Nutzung als Zentrale Unterbring­ungseinric­htung werde die Immobilie von Grund auf saniert, sagt Böcker: „Danach werden wir das Haus wieder als Hotel betreiben.“

Offen bleibt, ob und wann das der Fall sein wird und wo die Beschäftig­ten vorläufig weiterarbe­iten können. Theoretisc­h müssten die Beschäftig­ten ihren Arbeitspla­tz aber gar nicht wechseln. Nach Aussage der Bezirksreg­ierung können sich die Kolleginne­n und Kollegen auch auf die neuen Aufgaben im umgebauten Dorint-Hotel bewerben. Auch das neue Flüchtling­sheim braucht zum Beispiel Mitarbeite­r in der Küche und am Empfang.

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FOTO: KEUSCH In Zukunft soll das Dorint-Hotel am Jägerwald Flüchtling­e beherberge­n. Nach einem Umbau soll darin Platz für bis zu 400 Menschen sein.

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