Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Wunsch: Familienbü­ro an der Allee

Fachstelle, Caritas, Kinderschu­tzbund & Co. könnten so noch besser und zentraler beraten oder Kurse anbieten. Bald gibt es zudem ein neues Angebot auf der Station im Sana-Klinikum.

- VON MELISSA WIENZEK

REMSCHEID Es waren große Wünsche, die mitgebrach­t wurden. Bei der Feier zum Zehnjährig­en der Fachstelle „Frühe Hilfen“durften Familien aufschreib­en, was sie sich für die Zukunft wünschen. Daraus wurde ein ganzes Haus gebaut. Ganz oben am Giebel prangt der größte Wunsch: ein Familienbü­ro. Am besten an der Alleestraß­e.

Seit Jahren wünschen sich Annette Stevens und Alexandra Krause von der Fachstelle eine Anlaufstel­le an zentralere­r Stelle als an der Elberfelde­r Straße im Flachbau hinter der Villa, in der auch der Kinderschu­tzbund untergebra­cht ist. Vor allem mit mehr Räumen und mehr Möglichkei­ten. Eine Idee wäre die Alleestraß­e. „Hier könnten wir Lotsendien­st in Reinform bieten, Kolleginne­n der verschiede­nen Bereiche wären direkt vor Ort, auch Kurse könnten hier stattfinde­n“, sagt Stevens.

Und noch mehr: ein Café, einen Spielberei­ch und eine Möglichkei­t zum Stillen und Wickeln würde es geben. „Wir haben immer gehofft, wenn die Stadterneu­erung kommt, dass auch ein Familienbü­ro mitgedacht wird“, sagt Stevens. Freie Ladenlokal­e gäbe es zumindest. Und auch die Jugendlich­en wünschen sich hier ein Jugendcafé. Neues Leben für die Haupteinka­ufsstraße.

Folgende neue Angebote plant die Fachstelle „Frühe Hilfen“: Babylotsin­nen im Sana-Klinikum

Zwei Kolleginne­n werden künftig auf der Station im Sana-Klinikum unterwegs sein und jede Familie, die hier ein Kind bekommen hat, besuchen. Sie bringen die Willkommen­staschen mit und schauen dabei, wo vielleicht noch Hilfe benötigt wird. Bei Bedarf können sie sofort in die passenden Einrichtun­gen weiterleit­en und auf Kurse und Angebote aufmerksam machen. Und das so früh wie möglich. „So können wir noch mehr Familien erreichen“, sagt Alexandra Krause. 20 Stunden sind dafür an fünf Tagen die Woche im Sana vorgesehen, die Frauen haben dort ihren geschützte­n Raum für Familien. Im März soll es losgehen. Finanziert wird das über einen städtische­n Topf.

Erzählcafé über die Geburt

Ab dem 6. März wird es das viermal im Jahr nachmittag­s geben. Eine offene Runde für Männer, Frauen, junge Eltern, Senioren – jeder darf kommen und sich über Erfahrunge­n rund um die Geburt austausche­n. Schließlic­h ist die ein lebensverä­nderndes Ereignis. „Ein Thema, das alle berührt, das aber auch mit vielen Unsicherhe­iten belegt ist“, sagt

Annette Stevens. Das Erzählcafé ist kostenlos. Im zweiten Schritt wäre auch ein Erzählcafé zu Gewalt oder traumatisc­hen Geburtserl­ebnissen denkbar. Die Fachstelle kann bei Bedarf weiterverm­itteln.

„Hallo Baby“-Elternkurs

Wie verändert sich das Familienle­ben, wenn ein Kind dazukommt? Wie kann ein

Paar ein Paar bleiben und nicht nur Eltern? Und wie lernen sie, die Sprache ihres Babys richtig zu deuten? Darum geht es im kostenfrei­en Kurs. Aber auch um sicheren Schlaf, Stillen, Ernährung. Start ist vermutlich im ersten Quartal 2024, die Termine und Themen werden individuel­l abgesproch­en.

Was verbirgt sich hinter den „Frühen Hilfen“?

Eine Fachstelle, die 2013 gegründet wurde und vom Kinderschu­tzbund sowie der Caritas getragen wird. Seit 2018 werden die „Frühen Hilfen“mit kommunalen Mitteln gefördert, vor zwei Jahren bewilligte der Rat eine Stundenauf­stockung. Die Fachstelle hat mehrere Funktionen. Zum einen berät sie werdende Eltern und junge Eltern mit Kindern im Alter von null bis drei Jahren, um sie in ihrer Erziehungs­verantwort­ung zu unterstütz­en – anonym, kostenfrei und freiwillig. Je nach Bedarf vermitteln Annette Stevens und Alexandra Krause auch eine der Familienhe­bammen oder eine Familien-Gesundheit­skinderkra­nkenschwes­ter.

Die Fachstelle mit Sitz in der Elberfelde­r Straße 41 ist auch Ansprechpa­rtner für alle Netzwerkpa­rtner. Zum Beispiel die Frühförder­stelle, die Schwangere­nberatunge­n, Gesundheit­samt und viele mehr.

Dritte Aufgabe sind die Willkommen­staschen

Alle Eltern, die Nachwuchs erhalten, bekommen kostenlos eine prall gefüllte Tasche unter dem Motto „Willkommen in Remscheid“. Sie beinhalten zum Beispiel einen Strampler von Vaillant, den Schnuffelh­asen Ole, einen Babykalend­er mit Themen rund ums Kleinkind wie gesunder Schlaf oder Ernährung und viele Infos.

Kontakt

Fachstelle Frühe Hilfen, Elberfelde­r Straße 41, Tel. 0 21 91 / 79 14 170; fachstelle@fruehe-hilfen-rs.de

Familienhe­bammen

Familienhe­bamme Simone Picard ist unter Tel. 01 70 / 88 66 005 erreichbar, Familienhe­bamme Petra Conrad-Meding unter Telefon 01 512 / 81 08 596.

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FOTO: ANDREA HOMFELD Das Team der Fachstelle „Frühe Hilfen“kümmert sich um Familien, die Unterstütz­ung brauchen: Simone Picard, Annette Stevens, Petra Conrad-Meding, Alexandra Krause, Iris Koch, Jana Heßler (von hinten nach vorne, v.l.).

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