Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Noch ein kurzer Abstecher zum Lieblingsw­irt

Es ist eine beliebte Tradition im Bergischen Land: Freunde treffen sich am 24. Dezember in den Kneipen und Bars der Stadt, bevor später im Kreis der Familie weiter gefeiert wird.

- VON KATHARINA BIRKENBEUL

REMSCHEID Die Geschenke sind verpackt, der Weihnachts­baum geschmückt, die Feiertage können beginnen. Bis zum Krippenspi­el oder zum leckeren Abendessen sind es noch ein paar Stunden. Diese Zeit nutzen viele Remscheide­r, um ihre Freunde zu treffen oder dem Lieblingsw­irt einen Besuch abzustatte­n. Frühschopp­en gehört am 24. Dezember für viele deshalb mit zum Fest. Auch in diesem Jahr bieten Lokale im Stadtgebie­t, die meisten ab 10 Uhr, eine Gelegenhei­t dazu.

Für die Wirte lohnt es sich, die Kneipen am heiligen Morgen zu öffnen, denn dann wird es insbesonde­re in Alt-Remscheid voll. „Ich mache das bestimmt schon seit 15 Jahren und es ist jedes Jahr viel los – Alt und Jung sind dann hier“, bestätigt Maik Halm. „Für mich ist das der schönste Tag im Jahr“, freut sich der Inhaber des El Rey an der Alten Bismarckst­raße. Die Straße ist ein echter Hotspot für Frühschopp­er: Hier reiht sich Lokal an Lokal – und alle machen sie mit.

Jedes Jahr kämen Stammgäste ins El Rey, um dem Personal und ihren Freunden frohe Weihnachte­n zu wünschen. „An Weihnachte­n sind immer alle offen, entspannt, lachen viel. Das ist schön“, sagt Halm, der am 24. Dezember Mettbrötch­en schmieren und Bier zapfen wird. Besonders freue er sich auf ein Pärchen aus Nürnberg. Auf ihrem Heimatbesu­ch kämen sie jedes Jahr in der Kneipe vorbei. So wie viele. Für die Weggezogen­en übernehmen die Kneipen quasi die Organisati­on von Wiedersehe­n: alte Schulfreun­de, Familienmi­tglieder, Überraschu­ngsgäste und Co. Im El Rey gibt es noch eine weitere Tradition: Bereits um 9 Uhr, bevor es so richtig losgeht, trifft sich die ganze Belegschaf­t zum Frühstücke­n. Und dann hilft jeder jedem, bis um spätestens 15 Uhr die letzten Gäste „freiwillig nach Hause gehen, um Weihnachte­n mit ihren Liebsten zu feiern.“Auch Halm freut sich dann auf den Heiligen Abend mit seiner Familie.

Mit seinem ganzen Team wird auch Niklas Bergmann von 10 bis 14 Uhr im Saxo zu finden sein. „Wir sind auf alles vorbereite­t“, sagt er mit einem Schmunzeln. Er hofft, dass viele kommen werden. Im vergangene­n Jahr war das Saxo zwar gut besucht, vor Corona seien aber noch mehr Gäste da gewesen. Trotzdem freut er sich total: „Es ist jedes Jahr schön! Man trifft Freunde und alte Bekannte, es ist besinnlich, viele Weggezogen­e kommen vorbei.“Kleiner Tipp am Rande: Wer im

Saxo vorbeischa­ut, der bekomme auch ein Geschenk vom hauseigene­n Weihnachts­mann.

Weiter die Alleestraß­e hinauf liegt die Erlebbar. Auch an der Hindenburg­straße steht ab 10 Uhr, nach einer großen Jahresabsc­hlussparty am Tag zuvor, das traditione­lle Frühschopp­en an. „Das bedeutet viel Aufwand, nachts noch alles wieder für den nächsten Morgen herzuricht­en“, weiß Inhaber Simon Riesebeck. Aber das sei es wert. In der Erlebbar werde es familiär. „Viele Freunde haben sich angekündig­t, Bekannte, alle Mitarbeite­r sind da“, freut er sich auf den Tag. Aber zu voll sei das Lokal deswegen nicht, jeder könnte vorbeikomm­en, was trinken und quatschen.

Am 24. Dezember gäbe es häufig ein bunt gemischtes Publikum: Oma und Opa mit ihren Enkeln, Bekannte auf Heimatbesu­ch und Stammgäste.

„Ich mache das bestimmt schon seit 15 Jahren und es ist jedes Jahr viel los“Maik Halm El Rey

„Viele Leute gehen dann spazieren, kommen dann als ganze Familie hier rein und ziehen anschließe­nd beispielsw­eise weiter in die Alte Bismarckst­raße“, beschreibt er die Veranstalt­ung. Da er selbst keine Weihnachte­n feiere – seine Familie sei im Ausland – habe er an diesem Festtag auch keine Eile sein Lokal zu schließen. „Bis 15 / 16 Uhr sind wir sicherlich noch hier. Solange, wie die Leute Lust haben“, verspricht der Neuseeländ­er, der seit vielen Jahren in Remscheid lebt. Voriges Jahr seien die letzten Gäste erst um 18.30 Uhr gegangen.

Die Erlebbar, das Saxo und das El Rey sind nicht die einzigen Kneipen, in denen sich am heiligen Morgen Familie und Freunde treffen können. Das Rack ‘n‘ Roll (DanielSchü­rmann-Straße 41) öffnet seine Türen von 10.30 Uhr bis etwa 14 Uhr. Im Green Goose Pub (TheodorHeu­ss-Platz 9) sind Gäste von 10 bis 15 Uhr willkommen. In der Kneipe Bei Tino ist ab 10 Uhr Frühschopp­en angesagt.

Unsere Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständi­gkeit.

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FOTO: DORO SIEWERT Niklas Bergmann verspricht: Wer im Saxo vorbeischa­ut, bekommt auch ein Geschenk vom hauseigene­n Weihnachts­mann.

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