Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Tatwaffe ist ein Solinger Messer
Die Theatergruppe Gaudium brachte den Krimi-Klassiker „Mord im Orientexpress“auf die Bühne.
OHLIGS Agatha Christie verwandelte die Ohligser Stadtkirche an der Wittenbergstraße in einen Theatersaal. Die Theatergruppe Gaudium der evangelischen Kirchengemeinde Ohligs macht es möglich: Bis zum 28. Januar hat sich die Kirche in einen Eisenbahnzug verwandelt, um den „Mord im Orientexpress“zu zelebrieren. Die evangelischen Gottesdienste finden währenddessen nebenan im Gemeindehaus statt.
Die weiteren Vorstellungen am 26., 27. und 28. Januar sind ebenfalls ausverkauft, so dass insgesamt 900 Krimi-Freunde die Inszenierung von Patrick Wilde verfolgen können. Die Theatergruppe, die vor 19 Jahren gegründet wurde und deren erste Vorstellungen im Gemeindehaus an der Mankhauser Straße stattfanden, hat für die Theater-Adaption von Ken Ludwig ein halbes Jahr geprobt. In dieser Zeit hatte Mario Baumgart zusammen mit vielen
Gaudium-Mitgliedern das Bühnenbild entworfen, das die Kirche in den historischen Eisenbahnzug verwandelte. In der Eingangsszene bewunderte man die Front der Dampflok, im zweiten Bild präsentierten sich die Schauspielerinnen und Schauspieler im Schlafwagen und dem Bordrestaurant. Meisterdetektiv Hercule Poirot, dargestellt durch Felix
Baumgart mit köstlichem französischem Timbre, musste dann den Mord an einem Passagier aufklären, den man am Morgen erstochen – natürlich mit einem Solinger Messer – aufgefunden hatte. Akribisch alle Indizien untersuchend, überraschte Poirot beim Finale mit der Auflösung des Verbrechens. Dabei war er ein gleichwertiger Konkurrent zu
Kenneth Branagh als Poirot in den Verfilmungen von „Mord im Orientexpress“.
Insgesamt 40 Mitglieder der Theatergruppe waren beteiligt, 16 auf der Bühne als Mitreisende, sechs waren als Bordpersonal eingeteilt, die übrigen im Hintergrund. Sie hatten das Kirchenschiff mit Tischen dekoriert, sorgten für die Verpflegung der Gäste und erreichten damit eine angenehme Wohlfühlatmosphäre.
Regisseur Patrick Wilde hatte viele lustige Szenen und Spezialeffekte eingebaut, die zu vielen Lachern animierten. Dazu kamen die Kostüme, die den 1930er-Jahren nachempfunden waren. Alle Akteure glänzten mit überaus gelungenen Auftritten, so dass ihnen nach der Vorstellung verdienter Beifall gespendet wurde.
Für Patrick Wilde war wichtig: „Wir sind eine generationsübergreifende Gruppe im Alter zwischen 13 und 63 Jahren, dabei auch integrativ ausgerichtet.“
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