Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Digitaler mit neuer Technik
Besucher der Bibliothek können etwa bald an einem Terminal Medien ausleihen.
REMSCHEID Die öffentliche Bibliothek der Stadt steckt in der Metamorphose zum „Dritten Ort“: Sie wandelt sich vom Ort der Ausleihe und Leseförderung hin zum lebendigen Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität. Jetzt bietet sie dank neuer Geräte und überarbeiteter Technik neue digitale Services. „Wir erweitern unser Angebot ständig – nur so können wir attraktiv bleiben“, sagt Nicole Grüdl-Jakobs, Leiterin des Kommunalen Bildungszentrums. Wir stellen die neuen Services vor.
Ab sofort gibt es zwei neue Selbstverbucher der Firma „bibliotheca“neben der Ausleihtheke, die jedoch weiterhin besetzt ist. An dem Terminal kann der Nutzer mit seinem Ausweis bis zu fünf Medien ausleihen. Einfach den Ausweis scannen und alle Medien auf die Ablage legen und scannen lassen. Das funktioniert über die RFID-Chips. Auch Verlängern ist hier möglich. Die Kosten dafür werden sofort angezeigt, auch eine Quittung kann man sich geben lassen. Ebenso zeigt der Bildschirm an, wie viele Medien man derzeit ausgeliehen hat, wie lange sie laufen und wie viele Gebühren anfallen bei Überziehung. Der Selbstverbucher verfügt über zehn gängige Sprachen. Im Februar oder März soll zudem die Bezahlfunktion mit Kredit- und
EC-Karte freigeschaltet werden. Der RFID-Schrank daneben hat es in sich: Ab Februar oder März gibt es hier fünf Laptops, die Bibliotheksnutzer gratis ausleihen können, um vor Ort zu arbeiten.
Zudem können hier künftig vorbestellte Medien von den Mitarbeitern reingelegt werden, die der Nutzer dann mit seinem Ausweis abholen kann – zeitlich unabhängig. „Auch eine Bibliothek der Dinge wäre mit dem Schrank künftig möglich“, sagt Nicole Grüdl-Jakobs. Damit niemand die Laptops stehlen kann, wurden die Eingangsgates optimiert.
Wer im Sonic Chair im 1. OG Platz nimmt, kann Musik per Bluetooth von seinem Handy genießen. Der Sessel der Kölner Firma ist schallisoliert. Zudem kann man hier an einem integrierten Tisch mit dem Laptop arbeiten. Und dabei auch den Ausblick von oben durch die Glasfront nach draußen genießen – denn der Sonic Chair ist drehbar um 360 Grad.
Schon lange hatte Nicole GrüdlJakobs flächendeckendes Wlan gefordert. Jetzt soll es im Zuge der RFID-Technik-Erneuerung so weit sein. Das kostet allein 43.911 Euro. „Das fordern nicht nur unsere Nutzenden, sondern flächendeckendes Wlan gehört zu einem Dritten Ort einfach dazu, damit man recherchieren und richtig arbeiten kann“, betont Grüdl-Jakobs. Sobald das Software-Update durch ist, wird auch die neue Fünffach-Sortieranlage, die sich gegenüber der Ausleihtheke befindet, in Betrieb gehen. Die alte ist zwölf Jahre alt und störanfällig. Gleiches gilt für die Außenrückgabe am Seiteneingang. Hier gibt es zudem nur einen großen Behälter, in dem die zurückgegebenen Bücher landen. Der ist schnell voll. Dann schaltet die Anlage auf Störung. Abhilfe soll eine neue 24-Stunden-Außenrückgabe weiter unten, gegenüber Haus Nummer 9, schaffen. Im Keller der Zentralbibliothek soll ein umbauter Raum mit neuer Anlage entstehen, die künftig fünf Behälter für die Rückgabe bereithält. Dafür muss die Wand aufgebrochen und ein Zuweg geschaffen werden. Diese neue Rückgabe wäre dann auch barrierefrei – und rund um die Uhr nutzbar. Davor soll man künftig parken können.
All das kostet 115.861 Euro. Die Mehrkosten sind im Doppelhaushalt enthalten, nur an anderer Stelle: bei der Wirtschaftsförderung. Der Hauptausschuss soll nun in einer Eilentscheidung diese Mittel in seiner Sitzung am 25. Januar freigeben, damit die weiteren Arbeiten starten können. Am 23. Januar beschäftigt sich zudem der Kulturausschuss damit.