Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Drogen-Plantage: Angeklagte legen Geständnis ab

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REMSCHEID (mag) Im Prozess wegen der im August 2023 in einem Haus an der Büchener Straße entdeckten Cannabis-Plantage haben beide Angeklagte am dritten Verhandlun­gstag ein Geständnis abgelegt. Die Albaner (23, 41) waren dort bei einer Razzia angetroffe­n und festgenomm­en worden.

Der 23-Jährige sagte nun, er sei nur wenige Wochen in dem Haus gewesen, um sich um die Plantage zu kümmern. Sein Job sei es gewesen, auf die Temperatur und die Wasserzufu­hr zu achten. Die Plantage sei bei seiner Ankunft schon in Betrieb gewesen. Aus Albanien nach Deutschlan­d eingereist sei er im Mai 2023, er habe Freunde besuchen wollen. Dann habe ihm jemand den Plantagen-Job angeboten, er habe dort 1000 bis 1500 Euro verdienen sollen. Das sei für ihn viel Geld gewesen, bekommen habe er aber nichts.

Wochenlang sei er allein in dem Haus gewesen, manchmal seien Freunde zu Besuch gekommen. Zwei Tage vor der Razzia sei dann der Mitangekla­gte in dem Haus aufgetauch­t, er habe den Mann vorher nicht gekannt. Der 41-Jährige sagte nun vor Gericht, er sei in Belgien angeworben worden. Er wohne dort mit seiner Lebensgefä­hrtin und habe die Miete nicht mehr zahlen können. Er sei zwei Tage vor der Razzia nach Remscheid gekommen und habe mit seiner Arbeit noch gar nicht richtig begonnen gehabt, als er verhaftet worden sei.

Am 24. August stand dann die Polizei vor der Tür, auch das Technische Hilfswerk (THW) war dort im Einsatz. Nach dem Hinweis eines Zeugen, dass in dem Einfamilie­nhaus eine Marihuana-Plantage betrieben werde, hatten intensive Ermittlung­en diesen Verdacht erhärtet. Die Staatsanwa­ltschaft hatte einen Durchsuchu­ngsbeschlu­ss beantragt, der an jenem Morgen vollstreck­t wurde. In dem leerstehen­den Haus waren sechs Räume profession­ell umgebaut worden. Um nicht durch den hohen Stromverbr­auch aufzufalle­n, wurde die Stromleitu­ng jenseits des Zählers „angezapft“. Mehr als 800 Pflanzen mit einem Gesamtgewi­cht von knapp 35 Kilogramm Marihuana hatte das THW aus dem Haus geschleppt und bei der Müllverbre­nnung abgeliefer­t.

Ein Polizeibea­mter sagte nun im Zeugenstan­d aus, dass die Pflanzen kurz vor der Ernte gewesen seien. Die illegalen Wasser- und Stromleitu­ngen seien entlang des Treppengel­änders vom Keller in die oberen Etagen verlegt worden.

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