Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Sparkasse bezieht Hauptstelle erst 2025
Die Beschäftigten werden erst Anfang des kommenden Jahres in der neuen Zentrale arbeiten. Mit reinen Baukosten und Ausstattung kostet der Neubau inzwischen mehr als 100 Millionen Euro.
SOLINGEN Der Einzug in den Neubau der Stadt-Sparkasse Solingen in der Innenstadt verzögert sich. Nach aktuellen Plänen soll die für 350 Beschäftigte ausgelegte neue Zentrale des Finanzinstitutes nun zu Beginn des Jahres 2025 bezogen werden. Rund sechs bis acht Wochen sind für den Umzug eingeplant. Ende Februar beziehungsweise Anfang März kommenden Jahres solle der Neubau dann mit allen Abteilungen funktionsfähig sein. Dies erklärte am Dienstag der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Stefan Grunwald bei der Vorstellung der Bilanzzahlen für das Jahr 2023.
Zwar werde der Neubau im Herbst dieses Jahres fertiggestellt sein, doch wolle man von September bis November die Inbetriebnahme der gesamten Gebäudetechnik ungehindert über die Bühne bringen. „Zudem wollen wir den Umzug nicht im arbeitsintensiven Weihnachtsgeschäft vollziehen“, sagt Grunwald. Gleichwohl wird es bereits im Oktober erste Umzüge geben. So werden die SchließfächerKunden ihre Wertsachen bereits im Herbst im Neubau unterbringen. „Der Zugang ist gewährleistet“, sagt der Vorstandsvorsitzende.
Es gibt nicht nur zeitliche Verzögerungen – unter anderem hervorgerufen durch große Herausforderungen wie Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Lieferengpässe und Baukosten-Steigerungen. Der Neubau wird zudem teurer als ursprünglich geplant. Einst waren rund 80 Millionen Euro reine Baukosten vorgesehen, vergangenes Jahr waren es etwa 90 Millionen Euro. Jetzt liegen die reinen Baukosten bei rund 95 Millionen Euro. Inklusive Möbel und Innenausstattung dürfte damit das Projekt die Stadt-Sparkasse über 100 Millionen Euro kosten.
Um jederzeit den vollständigen Betrieb des Finanzinstitutes zu gewährleisten, wird in verschiedenen Gruppen umgezogen. Bis Ende Februar/Anfang März 2025 sollen aber alle Abteilungen ihre neuen Büroräume in Beschlag genommen haben. Dagegen werden die 26 geplanten Wohnungen des Bauprojektes erst im zweiten Halbjahr 2025 fertiggestellt sein. Gleiches gilt für die etwa 2200 Quadratmeter großen Büroflächen, die zur Vermietung vorgesehen sind.
Aus der Luft lassen sich die Dimensionen der neuen Sparkassen-Hauptstelle in der Solinger Innenstadt gut erkennen.
Die Stadt-Sparkasse selbst nutzt im Neubau rund 10.000 Quadratmeter Fläche. Dazu gehört auch die Kassenhalle mit Zugang zum Neumarkt. Die künftige zweigeschossige Kundenhalle mit Glasdach und mit Eingang zum Neumarkt bildet das „Herzstück des Neubaus“. Zum Bauprojekt gehört zudem eine MaxLeven-Gedenkstätte. Die Tiefgarage mit Möglichkeiten Elektrofahrzeuge aufzuladen ist mit Start des Kundengeschäftes
nutzbar. „Die Kundenbereiche ziehen zum Schluss um“, sagt der Vorstandsvorsitzende.
Stefan Grunwald ist mit dem Baufortgang grundsätzlich zufrieden. „Aktuell laufen neben den sichtbaren Arbeiten an der Fassade viele Arbeiten im Inneren des Gebäudes“, führt er aus: „Wir sind intensiv unterwegs“.
Mitte Juli 2021 war auf dem früheren Sparkassen-Parkplatz mit Einfahrt von der Peter-Knecht-Straße symbolisch der erste Spatenstich für das Bauprojekt vollzogen worden. Am 27. Oktober 2021 wurde der Grundstein für das millionenschwere Bauprojekt gelegt. „Bergfest“beziehungsweise Richtfest war Anfang Mai vergangenen Jahres. Der Neubau ist fünf-, vier- und dreigeschossig konzipiert, was der Hanglage des innerstädtischen Grundstückes geschuldet ist.
Pläne für die alte, in die Jahre gekommene Sparkassen-Zentrale gibt es zudem. Dort sollen neue Wohnungen entstehen. Stefan Grunwald: „Der Abriss beziehungsweise Rückbau des alten Gebäudes ist nicht vor 2026 realistisch“.