Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Händler setzen auf Selbstbedienungskassen
In Remscheid gibt es immer öfter Selbstbedienungskassen. Viele Händler setzen auf die Möglichkeit, dass Kunden ihre Ware selbst scannen können.
REMSCHEID Die lange Schlange überspringen, schnell mit Karte bezahlen und gehen. In anderen Ländern sind Selbstbedienungskassen (SB-Kassen) schon lange gang und gäbe. In Deutschland gibt es nach und nach immer mehr.
So bieten laut der Self-CheckoutInitiative des Forschungs- und Bildungsinstituts EHI Retail mehr als 5000 Geschäfte (Stand August 2023) die Möglichkeit, den Scan- und Bezahlvorgang selbst in die Hand zu nehmen. Auch in Remscheid setzen immer mehr Supermärkte und Einzelhändler mittlerweile auf diese Möglichkeit. So hat Rewe in Lennep seit dem Sommer Selbstbedienungskassen und das Prinzip Scan & Go eingeführt. Bei Letzterem können Kunden mit Handscannern oder dem Handy bereits während des Shoppens die ausgewählte Ware einscannen und im Anschluss ab den Selbstbedienungskassen bezahlen. Im Thalia im Allee-Center finden sich seit der Weihnachtszeit ebenfalls drei Selbstbedienungskassen. Doch gibt es oft noch kritische Reaktionen auf diese Möglichkeit – verbunden mit der Befürchtung, dass durch die Digitalisierung Arbeitsplätze wegfallen.
„Wir möchten damit unsere Mitarbeiter entlasten – besonders an Wochenenden, in der Schulbuchzeit, vor Weihnachten und Ostern –, damit sie mehr Zeit haben, den Kunden beratend zur Seite zu stehen. Zudem ist es eine passende Ergänzung unserer vielfältigen Serviceleistungen“, erläutert eine Sprecherin von Thalia, weshalb das Unternehmen in Remscheid auf die Selbstbedienungskassen setzt. „Auch unsere Kunden nehmen die Möglichkeit gut an“, heißt
Magdalena Vogt (39) hat bei Thalia ein Buch über den Weltraum gekauft. Sie findet die Selbstbedienungskassen gut.
es. Genaue Nutzungszahlen nenne Thalia nicht. Normale Kassen seien weiterhin besetzt. Damit Diebstähle verhindert werden, hätten die Mitarbeiter die SB-Kassen im Blick.
Im Rewe an der Wupperstraße gebe es wenig Probleme mit den neuen Geräten, bestätigt Pressesprecherin Aileen Graw auf Nachfrage. Die Selbstbedienungskassen sowie das Scan & Go würden hauptsächlich von jüngeren Kunden genutzt, „allerdings auch immer häufiger von anderen Altersgruppen“.
Sollten Probleme auftauchen, stünden Kollegen bereit, die helfen könnten. Dass durch die Selbstbedienungskassen weniger Mitarbeiter gebraucht würden, verneinen beide Unternehmen.
Sehr gerne nutzt Magdalena Vogt (39) Selbstbedienungskassen, hat die beim Thalia aber noch nicht wahrgenommen. „Gerade, wenn es schnell gehen soll, nutze ich die Kassen lieber“, sagt sie. Sie lasse sich vom Personal lieber vernünftig und mit Zeit beraten – ein Zeitfenster, was durch Selbstbedienungskassen eben frei würde, weil zum Kassieren weniger Personal abgestellt werden muss. Probleme hatte sie damit meist nicht, da immer jemand in der Nähe sei, um zu helfen. „Außer bei Obi. Da steht leider niemand direkt im Kassenbereich“, fügt sie hinzu.
Ein wenig anders sieht es beim Ehepaar Tanja Wolf-Reichel (51) und Frank Reichel (57) aus. „Ich zahle nur bar und nutze daher auch keine SBKassen oder ähnliches“, sagt Tanja Wolf-Reichel. Wenn sie kein Bargeld mehr dabei habe, würde auch nichts mehr gekauft. Anders ihr Mann: Der nutzt Selbstbedienungskassen, wo immer es möglich sei. „Es ist einfach schneller. Alles scannen, mit Karte bezahlen, fertig. Selbst wenn viel los ist, geht es an diesen Kassen eigentlich immer schneller“, sagt er. Die Selbstbedienungskassen habe er bisher vor allem bei Ikea genutzt. Das Scan & Go-System bei Rewe kennen die beiden noch nicht, aber zumindest Frank Reichel kann sich vorstellen, es zu nutzen.
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