Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Vaillant gibt Fördergeld-Versprechen
Remscheids größter Arbeitgeber will so den Absatz von Wärmepumpen ankurbeln.
REMSCHEID Angesichts des stockenden Absatzes von Heiztechnik, insbesondere von Wärmepumpen, geht Vaillant in die Offensive. Der Remscheider Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik-Spezialist hat ein „Fördergeld-Versprechen“ausgelobt: Privaten Hausbesitzern garantiert das Unternehmen unter bestimmten Voraussetzungen die Mittel aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) für die Anschaffung von Wärmepumpen, noch bevor ein Antrag bei der KfW bewilligt wurde.
Ziel sei es, die derzeit herrschende Zurückhaltung bei den Kunden ein Stück weit aufzubrechen, erklärt Vaillant-Pressesprecher Dr. Jens Wichtermann auf Anfrage. „Wir wollen unseren Kunden einfach Sicherheit geben, dass sie ihr Wärmepumpenprojekt jetzt starten können und fest mit dem vorgesehenen Förderbetrag rechnen können – auch wenn derzeit noch keine Anträge bei der KfW gestellt werden können.“Sollte die KfW den Förderantrag ablehnen, verspreche man eine Zahlung in Höhe der entgangenen Förderung, heißt es in einer Pressemitteilung.
Mit der BEG, die Anfang des Jahres in Kraft getreten ist und Ende Februar beantragt werden kann, unterstützt der Staat Hauseigentümer, die ihre Heizung gegen ein neues umweltfreundliches Heizsystem austauschen. „Bis zu 70 Prozent der Investitionskosten – maximal 21.000 Euro Förderung pro Wohneinheit – werden für den Einbau einer Wärmepumpe
in eine Bestandsimmobilie durch die staatliche Förderung gedeckt“, teilt Vaillant mit.
Das „Fördergeld-Versprechen“der Remscheider Firma gilt für alle Anträge, die bis zum 30. April an die KfW gestellt werden, und solange das Förderprogramm läuft. Profitieren können private Antragsteller im selbst genutzten Bestandseinfamilienhaus für Vaillant Wärmepumpenanlagen, die beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) in der Liste der förderfähigen Wärmepumpen aufgeführt sind.
Hybridsysteme sind ausgeschlossen. Ein persönliches Zertifikat für die Garantie können sich Endkunden auf einer speziellen Internetseite herunterladen, dort finden sich auch die kompletten Bedingungen.
Nachdem der Absatz von Wärmepumpen, befeuert durch die Klimadiskussion und den Ukraine-Krieg, enorme Zuwächse zu verzeichnen hatte, gab es zuletzt Dämpfer. Zwar waren am Ende des dritten Quartals 2023 bundesweit mehr Gerät verkauft worden als im ganzen Jahr
Wärmepumpen waren lange einer der Umsatztreiber von Vaillant. Drei Produktionslinien dafür befinden sich im Remscheider Stammwerk. 2022, doch im vierten Quartal fiel die Zahl deutlich hinter den Schnitt der ersten drei zurück.
Hatte das Bafa 2022 im Schnitt noch über 29.000 Förderanträge für Wärmepumpen pro Monat registriert, sank dieser Wert 2023 auf unter 8000. Grund sei „die sehr destruktive und irreführende Debatte um das Gebäudeenergiegesetz und das lange Warten auf die neue Förderkulisse“, hatte der Bundesverband Wärmepumpe Anfang des Jahres verlauten lassen. Und gewarnt, dass 2024 „kein verschenktes Jahr für die Wärmewende“werden dürfe.
Davon ist Vaillant besonders betroffen. Remscheids größter Arbeitgeber setzt stark auf Wärmepumpen, hatte seine Produktionskapazitäten dafür in den vergangenen Jahren enorm ausgebaut. Und wurde vom Rückgang der Nachfragen deswegen auch stärker getroffen als andere Unternehmen. Im Oktober wurden einige Mitarbeiter, die am Remscheider Stammsitz Wärmepumpen produzierten, in Kurzarbeit geschickt.
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